Mobile Klimageräte & Split-Klimaanlagen für Daheim

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Faktencheck mobile Klimageräte: die Vorteile

Mobile Klimageräte kommen überall dort zum Einsatz, wo eine Klimaanlage nicht fest eingebaut werden kann oder darf. Für Mietwohngen, Büroräume, kleine Geschäfte, Gartenhäuschen etc. sind mobile Klimageräte eine Überlegung wert. Vorteil: Sie müssen Ihren Vermieter bzw. den Eigentümer nicht um Erlaubnis fragen. Ein Monoblock-Klimagerät können Sie selbst kaufen und in Betrieb nehmen. Es muss nichts fest eingebaut werden. Die Geräte kommen ohne Außengerät aus, es braucht keinen Wanddurchbruch oder ähnliches.

Einzelne Räume bis ca. 25 Quadratmeter Größe lassen sich auf diese Weise nach Bedarf und vorübergehend kühlen. Wollen Sie mehrere Räume gleichzeitg kühlen, brauchen Sie für jeden Raum ein eigenes Gerät. Oder Sie kühlen erst einen Raum, und dann den nächsten. Mobile Klimageräte stehen auf Rollen, so dass sie leicht in andere Räume geschoben werden können.

Preislich sind mobile Klimageräte durchaus erschwinglich. Markengeräte starten bei rund 250€ und können je nach Funktionen bis zu 800 / 900€ kosten. Im Blick behalten sollten Sie hierbei die Stromkosten. Zwischen 140 und 250 Kilowattstunden Stromverbrauch je Sommer hat Stiftung Warentest für Monoblöcke im Praxistest ermittelt. Ist der Sommer vorbei, können Sie eine mobile Klimaanlage ganz einfach im Keller, auf dem Dachboden oder im Hauswirtschaftsraum verstauen. Mit rund 25kg Gewicht und einer Größe von drei übereinander gestapelten Bierkästen lässt sich eine mobile Kliamanlage zu zweit transportieren.

Weiterer Pluspunkt für die Monoblöcke: sie verwenden von allen Klimaanlagen das umweltfreundlichste Kältemittel. ..soweit man bei Kältemitteln von "umweltfreundlich" sprechen kann. Neueste Geräte verwenden Propangas (R290). R290 besitzt ein Treibhauspotenzial, das dreimal so hoch ist wie bei CO2. "Umweltfreundlich?" - eher nur "weniger schädlich"! Verglichen mit dem Kältemittel, welches in fest installierten Split-Klimaanlagen verwendet wird: R32. Dessen Treibhauspotenzial ist 675 mal so hoch, wie das von CO2. Relevant wird das Treibhauspotenzial dann, wenn die Geräte kaputt gehen bzw. nicht fachgerecht installiert / gewartet / entsorgt werden und Kältemittel austritt. Der recht hohe Stromverbrauch eines mobilen Klimageräts macht den Umweltvorteil des Kältemittels jedoch teilweise wieder zunichte.

Vorteile einer mobilen Klimaanlage im Überblick
keine Genehmigung vom Vermieter oder Eigentümer erforderlich
es wirds nichts fest verbaut, kein Außengerät, keine Wanddurchführung
selbst kaufen, anschließen und in Betrieb nehmen
preisgünstig: rund 250 bis 900€ pro Gerät
in verschiedenen Räumen einsetzbar
kompakte Bauweise (ca. 3 gestapelte Bierkästen)
einfach zu lagern von Herbst bis Frühjahr
praktisch für Mietwohnungen
Kältemittel weniger klimaschädlich als bei festinstallierten Klimaanlagen
einfache Luftstromführung, um die kalte Luft gleichmäßig im Raum zu verteilen
Raumluft wird entfeuchtet, Luftfeuchtigkeit wird bei entsprechender Funktion zusätzlich reguliert
Zufuhr von frischer Luft durch den Unterdruck im Raum

Faktencheck mobile Klimageräte: die Nachteile

Bei einem mobilen Klimagerät müssen Sie sich auf einen Abluftschlauch einstellen! Dieser transportiert die Abwärme des Geräts nach draußen. Der Schlauch ist je nach Gerät zwischen 1,20m und 1,60m lang, flexibel und misst im Durchmesser 13cm bis 15cm. Sie werden ahnen, dass mit dieser Konstruktion einige Umstände verbunden sind.

Zum einen muss die mobile Klimaanlage in unmittelbarer Nähe eines Fensters oder einer Balkon- / Terrassentür stehen. Frei aufstellen im Räum lässt sich ein Monoblock aufgrund der Schlauchlänge nicht. Zum anderen ist eine Abdichtung des Fensters unumgänglich. Denn Sie müssen den Schlauch in das geöffnete Fenster hängen, damit die Abwärme nach draußen gepustet wird. Dichten Sie das Fenster nicht ab, strömt ununterbrochen viel warme Luft von außen ins Zimmer. Die Kühlleistung der mobilen Klimaanlage wird damit arg strapaziert.

Fensterabdichtungen gibt es als Textilfolien für Drehfenster / Außentüren sowie als Montageschienen, die Sie unter einen Rolladen / Schiebefenster klemmen können. Für andere Fenstern wird eine Abdichtung schwieriger: Schwingfenster in Dachgeschossen und Terassenschiebetüren lassen sich nur bedingt abdichten. Schließen Sie das Fenster, steht die Abdichtung innen über. Gefällt Ihnen das nicht, können Sie die Abdichtung per Klettverschluss abnehmen und wieder neu anbringen.

Ein weiterer Umstand: durch den Abluftschlauch entsteht eine dezent spürbare Zugluft im Raum. Da ununterbrochen Luft aus dem Zimmer nach draußen gepustet wird, muss die "fehlende Luft" wieder irgendwo her kommen. Und das tut sie: unter der Zimmertür aus dem Nebenzimmer, oder über Undichtigkeiten am Fenster, in Rolläden usw.. Warme Luft strömt permanent dezent und unvermeidlich aus der Umgebung in den Raum zurück. Auf diese Weise gleicht sich der entstandene Unterdruck im Zimmer auf natürliche Weise aus. Hersteller verargumentieren dies mitunter als "Frischluftzufuhr" bei ihren Geräten.

Den wirklich spürbaren Luftstrom aus kalter Luft können mobile Klimageräte in Ansätzen selbst regulieren über bewegliche Lamellen. Damit Sie die Kühlung als angenehm empfinden und nicht im kalten Luftstrom sitzen. Hören werden Sie eine mobile Klimaanlage dabei immer. Nicht unbedingt störend, aber präsent. Mit Geräuschpegeln von etwas unter 50 bis rund 65 Dezibel. Vögel, Kühlschränke und Regen hören Sie in etwa gleich laut.

Nachteile einer mobilen Klimaanlage im Überblick
für große Räume über 30 Quadratmeter ungeeignet
Abluftschauch ist zwingend notwendig
Gerät muss in unmittelbarer Nähe zu einem Fenster / Außentür stehen
Fenster / Tür steht offen und muss abgedichtet werden
nicht alle Fenster / Türen lassen sich abdichten
weites Öffnen und Schließen der Fenstern / Türen eingeschränkt
im Zimmer entsteht ein Unterdruck, warme Luft strömt aus der Umgebung zurück in den Raum
Abluftschlauch erwärmt sich spürbar und ist eine weitere Wärmequelle
in hermetisch dichten Räumen funktionieren Monoböcke nicht und heizen den Raum zusätzlich auf
Stromverbrauch von rund 140 bis 250 Kilowattstunden pro Sommer
präsenter Geräuschpegel
Kondensatablauf der Luftfeuchtigkeit muss in unregelmäigen Abständen geleert werden

Mobile Alternativen: Zweischlauch-Klimageräte

Mobile Klimageräte mit zwei Schläuchen - anstelle von einem Schlauch - sind eine Weiterentwicklung der Industrie. Die Geräte kompensieren einen Teil der Umstände, die der eine Abluftschlauch verursacht: den Unterdruck im Raum. Der zweite Schlauch führt permanent von außen Zuluft zum Kühlen an das Klimagerät heran, die der erste Abluftschlauch wieder nach draußen pustet. Die Luft im Zimmer bleibt davon unbeeindruckt. Sie wird immer wieder auf Neue vom Gerät angesaugt, durchgeleitet und permanent weiter heruntergekühlt. Warme Zuluft strömt nicht mehr von außen ins Zimmer zurück. Damit erhöht sich die Kühlleistung dieser Geräte.

Ein zusätzlicher Schlauch schafft aber auch wieder neue Umstände. Zwei Schläuche müssen jetzt am Fenster angebracht werden, anstelle von einem. Und kein Unterdruck heißt auch: keine frische Luft. Mobile Zweichschlauch-Klimageräte arbeiten im sog. "Umluftbetrieb". Die immer wieder gleiche Raumluft wird nach und nach heruntergekühlt, ohne dass Frischluft hinzugeführt wird. Die Folge: Sie müssen hin und wieder lüfen. Im Sommer mit warmer Luft von außen..

Technisch ist diese Weiterentwicklung durchaus sinnvoll. Nur haben die wenigsten Hersteller mobile Zweischlauch-Klimageräte im Angebot. Vermutlich schrecken Sie aufgrund der Optik und des Handlings von zwei (dicken) Schläuchen an den Geräten zurück. Nachrüsten mit einem zweiten Zuluftschlauch lassen sich zudem auch nur die wenigsten mobilen Klimageräte. Bastler behelfen sich an dieser Stelle mit eigenen Konstruktionen, für die wir an dieser Stelle jedoch keine Empfehlung abgeben können oder wollen. Aber schauen Sie selbst:

Mobile Alternativen: mobile Split-Klimaanlagen

Eine weitere Alternative im mobilen Klimaanlagen-Segment sind mobile Split-Klimaanlagen. Eine Art "Zwitter" aus mobilem Klimagerät und festinstallierter Split-Klimaanlage:

  • mobil
  • ohne Abluftschlauch
  • ohne Zuluftschlauch
  • mit einem mobilen Innengerät
  • mit einem mobilen Außengerät
  • verbunden durch eine Kältemittelleitung

Diese Geräte treten den Versuch an, die Vorteile aus beiden Welten zu vereinen. Sie kompensieren den Abluftschlauch und den Festeinbau ihrer Vorbilder mit einem mobilen Außengerät. Dieses hängt an einem wenige Zentimeter dicken, flexiblen Kältemittelschlauch. Doch wohin mit dem Außengerät? Am besten auf den Balkon oder die Terrasse. Ob ein breites Fensterbrett auch in Frage kommt, muss individuell geklärt werden. Mit rund 15kg Eigengewicht sollte die Außeneinheit zwar sicher stehen, die Gefahr einen Absturzes bleibt.

Tür oder Fenster muss im Vergleich zum Abluftschlauch nur einen Spalt breit geöffnet werden, da die Verbindungsleitung deutlich dünner ist. Dennoch strömt auch hier ohne Abdichtung permanent warme Luft von außen herein. Da Außen- und Innengerät buchstäblich aneinander hängen, sind beide wenig flexibel in der Austellung. Das Innengerät bleibt in unmittelbarer Tür- oder Fensternähe. Das Außengerät haben Sie im Eingangsbereich von Balkon oder Terrasse mitunter vor den Füßen.

Faktencheck mobile Split-Klimaanlage
keine Montage erforderlich
ohne Abluftschlauch (ohne Zuluftschlauch)
mit mobilem Innen- und Außengerät
für Balkon und Terrasse
wenige Zentimeter dünne Kältemittelleitung als Verbindung
innen leiser als mobile Klimageräte mit Abluftschlauch (ca. 50 dB)
außen Betriebsgeräusche wahrnehmbar (ca. 60 db) - kann Nachbarn stören
geringerer Stromverbrauch als mobile Klimageräte mit Abluftschlauch
kühlt Räume schneller als mobile Klimageräte mit Abluftschlauch
doppelt bis verfach so teuer wie mobile Klimageräte mit Abluftschlauch (bis ca. 2.000€)
klimaschädliches Kältemittel R32

Letzte Alternativen: mobile Luftkühler & Fenster-Klimaanlagen

Eine weitere Alternative bleibt Ihnen noch, wenn Sie nach einem mobilen Klimagerät suchen: Luftkühler, auch Aircooler genannt. Diese Geräte sind am einfachsten zu handhaben. Sie haben keinen Abluftschlauch, keinen Zuluftschlauch, kein Außengerät und keine Kältemittelleitung. Alles in einem Gerät, das sie frei im Raum aufstellen können. Sie benötigen lediglich eine Steckdose in der Nähe.

Gekühlt wird mit dem natürlichen Prinzip der Wasserverdunstung (adiabatische Kühlung). Luftkühler haben einen eingebauten Wassertank, der je nach Gerät zwischen 3 und 10 Liter Wasser bevorratet. Dieses wird nach und nach verdunstet, wodurch sich die Raumluft abkühlt. Vom Prinzip her eine Kombination aus Ventilator und Luftbefeuchter.

Nachteil dieser Geräte: sie können die Raumtemperatur nur um wenige Grad Celsius (ca. 2°C - 4°C) herunterkühlen. Die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt und wird nicht reguliert. Zudem funktionieren Luftkühler nur dann richtig, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum unter 50% liegt. Darüber hinaus erzielen die Geräte nahezu keine Kühlwirkung mehr. Die Raumluft wird nur noch feuchter und unbehaglicher, aber nicht mehr kühler.

Fenster-Klimaanlagen sind hingegen vollwertige Klimageräte, die spürbare Kaltluft produzieren. Diese Geräte weisen bereits den Übergang zu fest eingebauten Klimaanlagen. Sie konzentrieren die gesamte Technik kompakt in einem Gerät. Dieses wird außen vor einem Fenster oder einem Wanddurchbruch fest installiert, und schaut innen wenige Zentimeter tief in den Raum. Schiebefenster, die sich nach oben aufschieben lassen, sind hierfür Voraussetzung. In Deutschland sieht man diese Klimageräte im privaten Umfeld bislang noch selten. Vermutlich weil diese Form der Schiebefenster bei uns weniger verbreitet ist als in anderen Ländern.

Weitere Optionen: in Wärmeschutz investieren

Je schlechter sich ein Haus selbst vor Wärme schützen kann, desto mehr muss die Klimaanlage leisten. Schützen könnte es sich nachhaltig:

  • mit Rolläden
  • Markisen
  • Sonnensegeln
  • Überdachungen
  • einer hochwertigen Außendämmung
  • einer hochwertigen Dämmung im Dachgeschoss
  • Wärmepumpen, die im Sommer auch kühlen können
  • Bepflanzung, die Schatten spendet
  • usw.

Ideen, die Sie zusätzlich in Ihre Überlegungen für eine Klimaanlage mit einbeziehen können.

Christian Märtel
Christian Märtel ist SEO-Manager und Fachredakteur für Wärmepumpen, Gasheizungen und Elektroheizungen.
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