➤ Eine Wärmepumpe nutzt Umweltenergie aus Luft, Erde und Wasser zum Heizen.
➤ Dafür braucht sie eine geringe Menge Strom.
➤ Es gibt eine hohe staatliche Förderung von 30 bis 70 Prozent auf die Anschaffungs- und Installationskosten.
➤ Die Heizkosten sind mit einer Wärmepumpe besonders niedrig, wenn Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage genutzt wird.
➤ Wärmepumpen können auch mit normalen Heizkörpern betrieben werden.
➤ Sie sind auch im Altbau effizient.
Für diese Erklärung setzt man am besten bei der Wärmepumpe-Funktion an: Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt Energie und braucht dafür nur eine kleine Menge Strom. Quellen für Umweltwärme können das Erdreich, die Umgebungsluft oder das Grundwasser sein. Mithilfe von physikalischen Prozessen hebt die Wärmepumpe das vergleichsweise geringe Temperaturniveau der Umweltenergie auf eine angenehme Raumtemperatur zum Heizen an. Wärmepumpen können mithilfe der Umweltwärme auch Warmwasser auf diese Weise erzeugen.
Wärmepumpen sind in verschiedenen Leistungsklassen erhältlich und werden mit Strom betrieben. Sie gelten als klimafreundlich und sind politisch gewollt, sodass sie umfangreich staatlich gefördert werden.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe funktioniert nach dem umgekehrten Kühlschrankprinzip. Der Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und gibt diese an die Umgebungsluft ab. So kühlt er von innen. Eine Wärmepumpe bezieht hingegen ihre relative Wärme aus der Umwelt und hebt diese auf ein Heizungsniveau an. Dabei wird die Umgebungswärme als Wärmequelle verwendet und auf ein nutzbares Temperaturniveau angehoben. Die drei häufigsten Energiequellen für eine Wärmepumpe sind Luft, das Erdreich und das Grundwasser.
Der Wärmepumpen-Aufbau spiegelt auch deren Funktionsweise wider. Die Wärmepumpen-Funktion verläuft in mehreren Schritten. Der erste Schritt ist die Wärmequellenanlage. Dies kann bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe der Ventilator sein, bei der Erdwärmepumpe die Erdsonde oder bei der Wasser-Wasser-Wärmepumpe das Grundwasser. Bei letzteren Wärmepumpenarten zirkuliert eine mit Frostschutzmittel versetzte Flüssigkeit, das Kältemittel. Dieses nimmt die Umweltwärme auf und führt sie zur eigentlichen Wärmepumpe. Dort findet Schritt zwei im Funktionsprozess der Wärmepumpe statt:
Innerhalb der Wärmepumpe selbst wird das Kältemittel durch Verdichten und Verdampfen auf eine angenehme Heiztemperatur gebracht. Das Wasser im Wärmeverteil- und Speichersystem des Hauses transportiert die Wärme in die Heizkörper oder Flächenheizungen – das ist der dritte Schritt im Heizprozess einer Wärmepumpe. Auch das Weiterleiten der Wärme an einen Warmwasserspeicher oder einen Heizungspufferspeicher ist in diesem Zuge ein gängiges Vorgehen. So wird das Haus beheizt. Das Ganze geschieht dabei in einem stetigen Kreislauf.
Wärmepumpen benötigen für diese Prozesse als Antriebsenergie Strom. Dieser kann zum Wärmepumpenstromtarif aus der Steckdose kommen oder auch als selbst erzeugter Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage. Der Strombedarf ist aber deutlich geringer als bei einer Elektrodirektheizung, da die Wärmepumpe im Gegensatz zur herkömmlichen Elektroheizung die zugeführte Energie quasi vervielfacht. Das bedeutet, es wird der Wärmepumpe eine Kilowattstunde Strom aus der Steckdose zugeführt, aus der sie mehrere Kilowattstunden Heizenergie gewinnt. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe etwa fügt einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Heizwärme hinzu, die sie aus der Umweltwärme generiert hat. Insgesamt stehen dann 4 kWh Heizwärme zur Verfügung. Dementsprechend geringer ist die Abhängigkeit vom Strompreis.
Wie sich auf diese Weise die Effizienz einer Wärmepumpe darstellt, wird später im Text noch einmal genauer betrachtet.
Es gibt zunächst die drei gängigen Wärmepumpenarten, die sich an der Umweltenergie aus Luft, Erde und Grundwasser bedienen. Hinzu kommt die Warmwasser-Wärmepumpe, die erwärmte Luft aus dem Innenraum, zum Beispiel aus dem Heizungskeller, nutzt. Diese eignet sich allerdings nicht zum Heizen, sondern lediglich zur Warmwasserbereitung.
Wärmepumpen unterscheiden sich in erster Linie anhand der Wärmequelle aus der Umwelt, die sie benutzen. Weiterhin ist ihre Effizienz unterschiedlich hoch. Noch ein Faktor ist der unterschiedliche Platzbedarf.
Für den Betrieb einer Erdwärmepumpe oder einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe können Genehmigungen erforderlich sein. Für eine Luftwärmepumpe ist das nicht der Fall.
Ein weiteres großes Unterscheidungskriterium sind die Anschaffungskosten der verschiedenen Wärmepumpen.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Je effizienter die jeweilige Wärmepumpe ist, desto tiefer muss man für ihre Anschaffung in die Tasche greifen. Andersherum sind die Einsparungen im laufenden Betrieb bei den leistungsfähigen Geräten dafür höher.
Wie bereits angesprochen, gibt es verschiedene Wärmepumpenarten. Der folgende Überblick stellt sie nochmals übersichtlicher und mit individuellen Eigenschaften vor.
- Eine Luftwärmepumpe saugt die Umgebungsluft von außen an und überträgt sie an einen Wärmetauscher. Hier wird die Wärme an ein Kältemittel übertragen, das im folgenden Schritt mithilfe eines strombetriebenen Kompressors verdichtet wird und so die gewünschte Temperatur erreicht. Die Lautstärke von Kompressor und Ventilator liegt unter 50 Dezibel – also auf Gesprächslautstärke – sollte aber bei der Aufstellung berücksichtigt werden. Wobei die Lautstärke mit zunehmender Fortentwicklung der Geräte stetig abnimmt. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Energie der Außenluft, um Heizwärme zu generieren. Diese überträgt sie auf den Heizkreislauf, dessen Wasser sie durch Rohre transportiert. Es gibt die Luft-Wasser-Wärmepumpe in den Ausführungen Monoblock-Wärmepumpe (einteilig) und Split-Wärmepumpe (zweiteilig, mit Inneneinheit und Außeneinheit).
- Die Luft-Luft-Wärmepumpe verwendet verbrauchte und vorgewärmte Innenluft, um sie auf Heizungsniveau anzuheben. Da es sich in gewisser Weise um eine Klimaanlage handelt, ist auch Kühlung mit Luft-Luft-Wärmepumpen möglich.
- Die Grundfunktion der Wasser-Wasser-Wärmepumpe, auch Grundwasserwärmepumpe genannt, ist fast identisch mit der anderer Wärmepumpen – allerdings ist die Temperaturquelle das Grundwasser, das das ganze Jahr über eine Temperatur zwischen 8 und 12 Grad Celsius hält. Für eine Grundwasser-Wärmepumpe müssen zwei Brunnen mit 4 bis 15 Meter Tiefe angelegt werden (Förder- und Schluckbrunnen).
- Die Sole-Wasser-Wärmepumpe, auch Erdwärmepumpe genannt, entzieht dem Erdreich Wärmeenergie. Mithilfe physikalischer Prozesse kann sie auf Basis dieser Wärmequellen ein Gebäude heizen. Eine Bohrung, allerdings nicht nach Grundwasser, sondern nach Erdwärme, ist bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe, beziehungsweise Erdwärmepumpe, ebenfalls notwendig. Um die Temperatur des Erdreichs für die Heizung zu nutzen, sind Bohrungen von bis zu 100 Meter Tiefe notwendig, um Erdwärmesonden oder Erdkollektoren zu installieren.
- Die Warmwasser-Wärmepumpe, auch Brauchwasser-Wärmepumpe genannt, entzieht den Innenräumen Wärme und erzeugt so Warmwasser. Während sie sich auf diese Weise zur Warmwasserbereitung zwar gut eignet, kann mit ihr nicht geheizt werden.
- Die Hochtemperatur-Wärmepumpe ist die Variante, welche sich zum Heizen von Bestandsbauten eignet. Wie der Name bereits sagt, schafft es dieser Wärmepumpen-Typ, besonders hohe Vorlauftemperaturen zu erzeugen. Auf diese Weise kann auch ein Altbau mit seinen herkömmlichen Heizkörpern und schlechterer Dämmung beheizt werden.
Wärmepumpe: Arten im Überblick
Art der Wärmepumpe | Energiequelle | Besonderheiten |
Luftwärmepumpe | Außenluft | Günstigste Wärmepumpe und in verschiedenen Varianten für Innen- und Außenaufstellung zu haben |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | Grundwasser | Effizienteste Wärmepumpe, da unanfällig für Temperaturschwankungen |
Sole-Wasser Wärmepumpe | Erdwärme | Erdbohrungen bis zu 100 m notwendig |
Hersteller von Wärmepumpen
Neben den größten Wärmepumpen-Herstellern wie Vaillant, Viessmann, Bosch oder Buderus gibt es für Wärmepumpen zahlreiche Spezialanbieter wie Rotex, Ochsner, Weishaupt, Alpha Innotec oder Stiebel Eltron. Hinzu kommen internationale Hersteller wie NIBE, alpha innotec oder Daikin.
Wärmepumpe-Kosten: Was kostet eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen-Kosten teilen sich in Anschaffungskosten und in laufende Kosten auf. Zu letzteren zählen etwa Wartung und Stromkosten. Für die Wartung einer Wärmepumpe können Sie laut der Bosch Home Comfort Group mit etwa 300 Euro pro Jahr rechnen. Gesonderter Wärmepumpenstrom ist etwa 30 Prozent günstiger als der übliche Haushaltsstrom. Verwenden Sie zum Betrieb Ihren eigenen PV-Strom, so zahlen Sie nur etwa 0,08 Euro Stromgestehungskosten pro Kilowattstunde.
Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe liegen, je nach Ausführung, zwischen etwa 2.000 und 15.000 Euro. Hinzu kommen Installationskosten zwischen etwa 350 und 20.000 Euro. Beantragen Sie Fördermittel, so können diese die Kosten (Stand Juni 2024) um 30 bis 70 Prozent senken.
Die Kosten für Wärmepumpen variieren deutlich. Erdwärmepumpen (auch als Erdwärmeheizung bekannt) sind in Anschaffung und Installation kostenintensiver als beispielsweise Luftwärmepumpen, bringen aber dafür mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 eine höhere Effizienz mit. Luft-Wasser oder Luft-Luft-Wärmepumpen erfordern eine geringere Anfangsinvestition, sind aber nicht ganz so leistungsstark. Diese Wärmepumpen sind daher vor allem im energieeffizienten Neubau eine gute Wahl. Der Vorteil liegt vor allem in vergleichsweise geringen Anschaffungskosten.
Im Vergleich mit fossil betriebenen Heizungssystemen stellen sich weitere Vorteile der regenerativen Wärmeerzeuger heraus: Zum Beispiel benötigt man keinen Lagerraum für einen Öltank und auch ein Gasanschluss entfällt. Außerdem leisten Hausbesitzer mit einem Heizungstausch hin zur Wärmepumpe einen Beitrag zum Klimaschutz. Der Anschluss an das allgemeine Stromnetz reicht für den Betrieb völlig aus. Sinnvoll ist auch der Antrieb mit klimafreundlichem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage. Damit sinken auch die Heizkosten deutlich.
Tabelle: Kostenübersicht Wärmepumpen
Was kostet eine Wärmepumpe? | Erdwärmepumpe | Luftwärmepumpe |
Anschaffungskosten | ca. 10.000 bis 12.000 EUR | ca. 8.000 bis 15.000 EUR |
Installationskosten | ca. 2.000 bis 20.000 EUR | ca. 3.000 bis 6.000 EUR |
Stromkosten (Haus 120 qm) | ca. 840 EUR/p. a. | ca. 1.120 EUR/p. a. |
Wartungskosten | ca. 150 EUR/p. a. | ca. 200 EUR/p. a. |
JAZ | 4 | 3 |
förderfähig? | ja | ja |
Was kostet eine Wärmepumpe? | Brauchwasser-Wärmepumpe | Wasser-Wasser-Wärmepumpe | Hybridheizung Gas-Luftwärmepumpe |
Anschaffungskosten | ca. 2.000 bis 3.000 EUR | ca. 9.000 bis 12.000 EUR | ca. 10.000 bis 22.000 EUR |
Installationskosten | ca. 350 EUR | ca. 15.000 bis 22.000 EUR | ca. 4.300 bis 13.000 EUR |
Stromkosten (Haus 120 qm) | ca. 228 EUR/4 Personen/Jahr | ca. 672 EUR/p. a. | individuell |
Wartungskosten | nicht vorgegeben | ca. 150 EUR/p. a. zzgl. Prüf- und Genehmigungsgebühren | ca. 300 EUR/p. a. |
JAZ | 3 | 5 | 3 |
förderfähig? | nein | ja | teilweise |
Im Vergleich zu anderen Heizsystemen ist die Wärmepumpe relativ wartungsarm – vor allem, da keinerlei Verbrennung und zugehörige Verschmutzung stattfindet. Kalkulieren Sie etwa 150 bis 300 Euro pro Jahr für Wartungen ein.
Laufende Kosten der Wärmepumpe und Leistungszahl
Die Umwelt-Energiequellen einer Wärmepumpe stehen jederzeit kostenlos zur Verfügung. Allerdings verbraucht eine Wärmepumpe – abhängig von Art und Effizienz der Wärmepumpe sowie Temperatur der Wärmequelle – auch Strom. Die Begriffe "Jahresarbeitszahl" (JAZ) und "COP" (Coefficient of Performance) beschreiben das Verhältnis zwischen der Betriebsenergie der Wärmepumpe und der Wärme, die diese aus der eingesetzten Energie gewinnt. Ein modernes und gut eingestelltes Gerät kann – je nach Wärmequelle – durchaus eine Jahresarbeitszahl von 4 und höher erreichen. Dies bedeutet, dass die Wärmepumpe aus einer "Einheit" Strom mithilfe der Umwelt-Wärmequelle 4 "Einheiten" Wärme gewinnt. Grundsätzlich sind die Heizkosten bei einer richtig eingestellten und dimensionierten Wärmepumpenheizung geringer als bei anderen Heizsystemen. Besonders niedrig sind die Heizkosten einer Wärmepumpe in einem gut gedämmten Gebäude wie einem Neubau.
Wärmepumpe: Bundesförderung für effiziente Gebäude
Staatliche Wärmepumpen-Förderung gibt es über die BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude). Hierbei handelt es sich um nicht rückzahlbare Zuschüsse. Diese Förderung wird über die KfW beantragt. Wenn eine neue Wärmepumpe in ein Bestandsgebäude eingebaut wird, beträgt die Mindestförderung 30 Prozent der Anschaffungskosten und Umfeldmaßnahmen. Die maximale Förderung beträgt 70 Prozent. In einigen Bundesländern gibt es auch regionale Fördertöpfe für klimafreundliche Heizungen, auf die zurückgegriffen werden kann.
Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe
Hier zeigen wir Ihnen die Vorteile und Nachteile einer Wärmepumpe in Kurzform. Ob sich eine Wärmepumpe für Sie lohnt, ist stets eine individuelle Entscheidung, die sich auch nach den Voraussetzungen richtet, die Ihre Immobilie mitbringt.
Tabelle: Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen im Überblick
Vorteile der Wärmepumpe | Nachteile der Wärmepumpe |
+ Kostenlose Wärmequelle | - Teilweise hohe Anschaffungskosten |
+ Geringe jährliche Betriebskosten (Stromverbrauch) | - Anforderungen an Heizkörper und Wärmedämmung des Gebäudes |
+ Weitgehend wartungsfrei | - Ausführliche Planung und Genehmigungen notwendig (bei Erd- und Grundwasserwärme) |
+ Können zum Heizen und Kühlen genutzt werden | |
+ Ungefährlicher Betrieb (keine Verbrennung) | |
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpenheizung lohnt sich auf jeden Fall in einem gut gedämmten Neubau. In einem solchen Haus ist der Heizenergiebedarf so gering, dass eine Wärmepumpe ohne besonderen Aufwand die entsprechende Vorlauftemperatur erzeugen kann. Im Gegensatz zu einem mit Öl oder Gas betriebenen Heizungssystem, wo neben den volatilen Energiepreisen auch noch der steigende CO₂-Preis hinzukommt, ist die Ersparnis so hoch, dass sich der höhere Anschaffungspreis einer Wärmepumpe schnell amortisiert.
Ist das Gebäude, in dem eine Wärmepumpe als Heizung zum Einsatz kommt, nicht ausreichend gedämmt, so kann der Einbau und Betrieb einer Wärmepumpe schnell zum Minusgeschäft werden. Denn unter diesen Umständen benötigen Wärmepumpen unverhältnismäßig viel Strom. Das lohnt sich oft nicht.
Geht es um eine Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus und einen entsprechend höheren Gesamtheizbedarf, so kann es sich lohnen, mehrere Wärmepumpen in Kaskade zu schalten.
Generell lohnt sich eine Wärmepumpe umso mehr, je höher der COP-Wert beziehungsweise die JAZ ist. Denn diese ist der Wert, mit dem die eingetragene elektrische Energie multipliziert wird. Ist zudem der Heizwärmebedarf so niedrig wie in Neubauten, sind die Stromkosten entsprechend gering und eine Wärmepumpe lohnt sich.
Luft-Wärmepumpen wie etwa die Luft-Wasser-Wärmepumpe lohnen sich immer dann besonders, wenn die Außentemperaturen nicht zu sehr in den Minusbereich sinken.
Leistungskennzahl COP – was sie aussagt
COP steht für "Coefficient of Performance" und beschreibt die Effizienz von Wärmepumpen. Dabei wird das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeleistung und der notwendigen Antriebsenergie, also Strom, dargestellt. Je höher der COP-Wert ist, desto effizienter ist die Wärmepumpe. Wärmepumpen, deren COP unter 3 liegt, gelten als unwirtschaftlich.
Um jahreszeitliche Schwankungen, vor allem im Winter, zu berücksichtigen, wurde der auf dem COP aufbauende SCOP ("Seasonal Coefficient of Performance") entwickelt. Dieser "Jahreszeitliche Leistungskoeffizient" hat im Gegensatz zum COP mehrere Messpunkte und ist daher genauer. Der SCOP entspricht der europäischen Ökodesign-Richtlinie und ist als Standard etabliert.
COP und SCOP beziehen sich, im Gegensatz zur Jahresarbeitszahl, auf die Leistungsmessung unter Laborbedingungen. Die JAZ bezieht sich hingegen auf Messungen im Realbetrieb.
Wo stellt man eine Wärmepumpe auf?
Eine Wärmepumpe kann, wenn es sich um eine Luftwärmepumpe handelt, sowohl drinnen als auch draußen aufgestellt werden. Bei der Aufstellung des Außengerätes sollte aufgrund der Geräuschentwicklung ein gewisser Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Bei der Aufstellung im Haus muss darauf geachtet werden, dass ausreichend Platz vorhanden ist.
Letzteres gilt ebenso für die Aufstellung von Grundwasser-Wärmepumpen und von Sole-Wasser-Wärmepumpen. Die Geräte sind deutlich größer als ein Kühlschrank, sodass entsprechend viel Stellfläche vorgesehen werden muss.
Welche die beste Wärmepumpe für Ihr Haus ist
Dies ist eine sehr individuelle Frage. Vor allem beim Altbau ist zu berücksichtigen, dass jedes Haus anders ist. Dämmstatus und Heizwärmebedarf unterscheiden sich bei Bestandsgebäuden sehr stark. Daher sollte in jedem Fall ein Heizungsfachbetrieb zur Einschätzung hinzugezogen werden. Dieser muss neben der Energieeffizienz des Hauses beispielsweise auch die vorhandenen Heizkörper überprüfen. Für den Einsatz einer Wärmepumpe kann nach so einer umfassenden Überprüfung auch eine Sanierung empfohlen werden.
Neben dem Gebäude selbst gibt auch das Grundstück Hinweise darauf, welche Wärmepumpe nicht nur die beste, sondern überhaupt geeignet ist. Denn es stellt sich die Frage, ob Bohrungen für die Sonden von Erdwärmepumpen oder die Brunnen von Grundwasser-Wärmepumpen möglich sind. Sollen für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe Flächenkollektoren zum Einsatz kommen, so muss das Grundstück eine entsprechende Größe aufweisen.
Wärmepumpen funktionieren auch im Altbau
Bei der Frage nach der besten Wärmepumpe für ein Haus stellt sich direkt die Anschlussfrage, ob Wärmepumpen auch in Altbauten funktionieren. Die Antwort ist: Ja, grundsätzlich funktioniert eine Wärmepumpe auch in einem älteren Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus. Die Frage ist nur: Wie wirtschaftlich ist sie dann? Wurde in einem Altbau eine umfassende Sanierung vorgenommen, so kann auch der Wirkungsgrad einer Luftwärmepumpe ausreichend sein, um das Gebäude wirtschaftlich zu beheizen. Gab es hingegen nur eine Modernisierung ohne umfassende energetische Maßnahmen, so kann es sein, dass das System es einfach nicht schafft.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Arten von Wärmepumpe, die einen höheren COP aufweisen, eher zum Einbau in einen Altbau zu empfehlen sind. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass neue Wärmepumpen, beispielsweise die Daikin Altherma 3 R MT, mittlerweile auch eine hohe Vorlauftemperatur von bis zu 65 Grad, oder sogar 75 Grad (Mitsubishi Ecodan Monoblock), erreichen. Das ist für viele Altbauten und die dort verbauten Heizkörper ausreichend. Diese neuen Luft-Wasser-Wärmepumpen sind zudem deutlich unabhängiger von den Außentemperaturen. Damit kann auch der Winter der Effizienz von Luftwärmepumpen künftig immer weniger anhaben.
Nicht jede Wärmepumpe erzeugt Geräusche. Diese Nachteile finden sich vor allem bei Luftwärmepumpen, die beim Ansaugen von Luft mittels Ventilatoren eine gewisse Lautstärke entwickeln. Durchschnittlich ist hier von einer Geräuschentwicklung in Höhe von etwa 50 Dezibel (dB) die Rede. Die neueste Generation von Luftwärmepumpen emittiert jedoch noch nur Lautstärken im Bereich von etwa 18 dB. Das entspricht etwa der Lautstärke von Flüstern.
Wann eine Wärmepumpe genehmigt werden muss
Es hängt von der Art der Wärmepumpe ab, ob eine Genehmigung erforderlich ist. Jegliche Art von Luftwärmepumpe bedarf keiner Genehmigung. Anders sieht es aus, wenn Bohrungen notwendig sind. Das ist bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe und bei Grundwasser-Wärmepumpen der Fall. Hier ist zu klären, wie tief ins Erdreich gebohrt werden darf und ob das Grundstück vielleicht in einem Wasserschutzgebiet liegt. Ist dies der Fall, dann darf das Grundwasser aus Prinzip nicht zur Wärmegewinnung genutzt werden.
Die Wärmepumpe bewährt sich im Mehrfamilienhaus
Wärmepumpen im Mehrfamilienhaus können ebenso gute Ergebnisse liefern wie im Einfamilienhaus. Das wurde beispielsweise in dem groß angelegten Projekt "LowEx-Bestand" unter Federführung des Fraunhofer ISE nachgewiesen. Hierbei wurde vor allem der Einsatz der Wärmepumpen-Heizung in sanierten Bestands-Mehrfamilienhäusern untersucht.
Handelt es sich bei dem Mehrfamilienhaus um einen Neubau, so sind die Voraussetzungen für eine Wärmepumpenheizung ebenfalls sehr gut. In jedem Fall empfiehlt sich eine leistungsstarke Erdwärmepumpe für den Einbau als Heizung im Mehrfamilienhaus. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist aber ebenfalls möglich.
So hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe
Der Stromverbrauch der Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren im Prozess der Wärmegewinnung ab. Der größte Verbrauch findet allerdings im Bereich der Komprimierung, beim Verdichter, Verdampfer und Verflüssiger statt. In diesem Prozess überwindet die Wärmepumpe den Temperaturunterschied zwischen relativ geringer Umweltwärme und angenehmer Heizungstemperatur. Je geringer die Differenz ist, desto niedriger ist auch der Energieeinsatz, also Stromverbrauch.
Weiterhin ist relevant, wie hoch die Heizlast eines Gebäudes ist. In der Regel steigt diese mit dem Alter des Gebäudes, sinkt aber mit einem höheren Dämmstandard. Weiterhin spielen die Personenanzahl, das Lüftungsverhalten und der Warmwasserverbrauch eine Rolle bei den Kosten.
Der Stromverbrauch von Wärmepumpen wird mit folgender Faustformel grob berechnet:
(Heizleistung in kW/JAZ) x Heizstunden = jährlicher Stromverbrauch in kWh
Wärmepumpenstrom: günstiger Heizstromtarif
Um den günstigeren Wärmepumpenstrom genau abrechnen zu können, ist ein Doppeltarifzähler notwendig. Denn mit diesem lässt sich der gesonderte Wärmepumpen-Tarif* separat vom teureren Haushaltsstrom abrechnen. Zwar kostet die Installation des Zweitarifzählers einmalig etwa 200 Euro, aber diese Investition lohnt sich. Haushaltsstrom kostet, Stand Juni 2024, rund 36 Cent pro Kilowattstunde. Wärmepumpenstrom ist günstiger. Der Wärmepumpenstromtarif* wird auch Niedertarif genannt – denn er ist günstiger als der normale Haushaltsstrom, der Hochtarif genannt wird.
Wirkungsgrad einer Wärmepumpe beeinflusst die Stromkosten
Wie man sieht, ist die JAZ, also der Wirkungsgrad, Bestandteil der Formel für den Stromverbrauch von Wärmepumpen, maßgeblich. Je höher diese ist, umso geringer wird die zu berücksichtigende Heizleistung, die mit den Heizstunden multipliziert wird. Daher erzeugen die gängigen Wärmepumpen mit der höheren JAZ, also Grundwasser-Wärmepumpen (JAZ 5) und Erdwärmepumpen (JAZ 4) niedrigere Stromkosten als Luft-Wärmepumpen (JAZ 3).
Wärmepumpe mit Photovoltaik
Die Wärmepumpe mit Photovoltaik zu kombinieren, ist eine sehr clevere Idee, im täglichen Betrieb äußerst rentabel und zudem klimafreundlich. Denn bei jeder Kilowattstunde Strom für die Wärmepumpe, die man mit der eigenen PV-Anlage generiert hat, kann man sicher sein, dass sie nicht mithilfe fossiler Brennstoffe erzeugt wurde.
Neben dem ökologischen Aspekt ist auch der ökonomische nicht zu verachten. Denn immerhin kostet eine Kilowattstunde Strom vom eigenen Dach nur etwa 8 Cent Stromgestehungskosten. So günstig kann man keinen Strom von extern kaufen.
Natürlich darf bei sämtlichen Ersparnissen, die sich im laufenden Betrieb aus der Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage ergeben, die hohe Anfangsinvestition nicht vergessen werden. Für Solaranlage und Speicher sind rund 20.000 Euro anzusetzen. Für beides gibt es als Förderung relativ günstige KfW-Kredite. In ein einigen Fällen gibt es darüber hinaus als Förderung immer wieder Zuschüsse der Bundesländer.
Hybrid-Wärmepumpe: Kombination mit weiterem Heizungssystem
Eine Wärmepumpe kann mit weiteren Heizungssystemen kombiniert werden. Da beide Systeme sich ergänzen, ist die Rede von einer Hybrid-Wärmepumpe. Handelt es sich um die Kombination aus einem fossil betriebenen System und einer Wärmepumpe, so findet es sich häufig im Zuge der Modernisierung von Heizungen. Beispielsweise wird eine im Altbau vorhandene Ölheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kombiniert. Dann würde immer dann die Ölheizung einspringen, wenn die Wärmepumpe die erforderliche Heizleistung nicht erbringen kann, zum Beispiel bei sehr niedrigen Temperaturen.
Die Kosten für ein solches, neu installiertes Hybridsystem, lassen sich nur für den erneuerbaren Anteil durch eine Förderung senken. Für ein mit fossilen Brennstoffen betriebenes Heizungssystem ist keine Förderung möglich. Dessen Kosten sind komplett selbst zu tragen.
Fazit: Welche Wärmepumpe ist die beste? Wo ist eine Wärmepumpe sinnvoll?
Die beste Wärmepumpe ist die, die Ihnen die größte Heizkostenersparnis über 20 Jahre einbringt und sich optimal amortisiert. Je nach Gebäudedaten, Investitionsbereitschaft und Umgebung finden Sie die optimale Wärmepumpe. Wichtig ist, dass möglichst viele Effizienzfaktoren erfüllt werden, um die größtmögliche Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe zu erreichen. Wärmepumpen arbeiten zum Beispiel am besten mit Flächenheizungen, wie beispielsweise einer Fußbodenheizung. Hier spielt die Wärmepumpe ihre Effektivität voll aus. Als neue Heizung im unsanierten Altbau mit alten Radiatorheizkörpern, die zuvor mit einer Gasheizung oder Ölheizung betrieben wurden, sollte vorher unbedingt eine professionelle Energieberatung in Anspruch genommen werden. Dennoch ist diese Kombination nicht ausgeschlossen!
Diese Punkte sind für den wirtschaftlichen Betrieb von Wärmepumpen relevant:
- Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeverteilsystem gering halten
- Ausreichend dimensionierte Wärmequelle
- Geeignete Flächenheizkörper wie eine Fußbodenheizung
- Wärmebedarfsberechnung durch beratenden Fachbetrieb
- Bei schlecht gedämmten Gebäuden Hybridmodell mit fossiler Heizung sinnvoll
- Zertifizierungen und Qualifikationen der Wärmepumpeninstallateure prüfen
- Hydraulischen Abgleich durchführen
Der Vergleich der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe im Gegensatz zu Gasheizungen oder Ölheizungen zeigt es: Auf längere Sicht spielt die Wärmepumpe ihre Vorteile aus und die Investition rechnet sich. Auch eine Kombination aus Gasheizung mit Wärmepumpe ist möglich.
*Link zum Kooperationspartner
Bildnachweise:
Luftwärmepumpen: © dima_pics – Fotolia.com
Erdwärmepumpen: © JSB31 – Fotolia.com
Preise für Luftwärmepumpen: © Alexander Raths – Fotolia.com
Förderung für Wärmepumpen: © contrastwerkstatt – Fotolia.com
Effizienz- und Qualitätsfaktoren: © creAtive – Fotolia.com
Wärmepumpenvergleich: © johannesspreter – Fotolia.com
Preisvergleich Wärmepumpenstrom: © Gina Sanders – Fotolia.com
Mit Photovoltaik kombinieren: © skatzenberger – Fotolia.com
Wärmepumpen planen: © matteogirelli – Fotolia.com
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