Aktuelle Online-Nachfrage nach Heizungssystemen
Heizkosten beeinflussen das Interesse an verschiedenen Heizungssystemen. | Bildquelle: AdobeStock_Stockfotos-MG
Der DAA WärmeIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizungssystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern (w/m/d).
Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizungssystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Für die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systeme betrachtet DAA hierfür die Öl- und Gasheizung, für die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen hingegen Wärmepumpe, Solarthermie und Pelletheizung. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizungssystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.
DAA WärmeIndex Q3 2024: Erneuerbare zeigen zaghaft positive Entwicklung trotz insgesamt schwacher Konjunktur
Die insgesamt schwache Konjunktur in Deutschland hat Auswirkungen auf die Motivation zum Heizungstausch. Die DAA-Zahlen zeichnen im dritten Quartal 2024 ein Bild verhaltenen Interesses. Insgesamt sind erneuerbare Heizungssysteme stärker gefragt. Dass Öl- und Gasheizung zum Quartalsende bessere Zahlen aufweisen, kann als Reaktion auf kurzzeitig günstig verfügbare Brennstoffe gedeutet werden.
Hamburg, 15. Oktober 2024. Im dritten Quartal beobachtet DAA eine weiterhin verhaltene Nachfrage nach sämtlichen Heizungssystemen. Die Indexzahlen verbleiben bis auf einzelne Ausreißer nach oben unter der 50er-Marke. Am deutlichsten schwächeln Gasheizung und Solarthermie. Ab Mitte August steigt das Interesse an Wärmepumpen, wenngleich auf niedrigem Niveau. Dasselbe Bild zeigt sich auch bei der Pelletheizung-Nachfrage.
Noch immer herrscht in Deutschland eine insgesamt schlechte konjunkturelle Situation. Laut ifo Institut sei die Konjunktur im Vergleich mit den Vorjahreswerten leicht rückläufig. Zudem herrsche eine schwache private Investitionstätigkeit vor. Es sei erst ab dem kommenden Jahr mit einer allmählichen Erholung zu rechnen. Weiterhin prognostiziert das ifo Institut, dass Energie für Verbraucher in den kommenden Monaten günstiger sein werde als im Vorjahreszeitraum. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Handelsdruck im Hinblick auf einen Heizungstausch hin zu Erneuerbaren gering bleibt.
Die Einschätzung durch den Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeichnet ein ähnliches Bild. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Verbands schätzen die Hersteller die Marktentwicklung der verschiedenen Produktgruppen überwiegend pessimistisch ein. Eine zentrale Forderung des Verbandes ist daher, Hausbesitzern durch ausreichend Information zur Heizungsmodernisierung wieder Sicherheit und somit Planungssicherheit zu geben. Denn eine mangelhafte Kommunikation zu den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie der guten Förderkulisse sei ein weiterer Faktor für die zögerliche Investitionswilligkeit.
Der Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP) berichtet von einer beginnenden Marktstabilisierung und wachsendem Interesse an Wärmepumpen. Der Verband begründet das unter anderem mit der hohen Anzahl an Förderzusagen durch die KfW in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im ersten Halbjahr 2024. Von 90.000 erteilten Förderzusagen in diesem Zeitraum seien rund 39.000 auf Wärmepumpenprojekte entfallen. Diese Tendenz zeichnet sich in den Indexzahlen von DAA ebenso ab.
Erneuerbare: Positive Entwicklung auf niedrigem Niveau
Insgesamt ergeben die Auswertungen von DAA im dritten Quartal 2024 weiterhin einen Interessenschwerpunkt bei den regenerativen Heizungssystemen. Seit August ist der Aufwärtstrend bei den erneuerbaren Systemen konstant.
Bei den Fossilen unterliegt er starken Schwankungen. Kurzfristig sind zum Quartalsende Gas- und Ölheizungen etwas stärker gefragt. Vor allem die im dritten Quartal fallenden Preise für Heizöl könnten für das zuletzt gestiegene Interesse an fossilen Heizungssystemen, vor allem Ölheizungen, gesorgt haben.
Die Gaspreise für Neukunden lagen laut Verivox im dritten Quartal 2024 auf einem moderaten Niveau zwischen 8 und 9 Cent pro Kilowattstunde. Solche Energiepreise lassen fossile Heizungssysteme für den Moment attraktiver als regenerative erscheinen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die kämpferischen Auseinandersetzungen in Nahost auf die Preise für fossile Brennstoffe, vor allem Öl, auswirken werden. Derlei Entwicklungen sind stets das Kostenrisiko Nummer eins, wenn man auf die Versorgung durch fossile Brennstoffe angewiesen ist.
Entwicklung am Heizungsmarkt: Einschätzung von DAA
Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, bewertet die aktuellen Entwicklungen folgendermaßen:
“Die aktuellen O-Töne aus der Branche und unsere Datenlage verstärken das Bild einer weiterhin irritierten Nachfrage nach Heizungssystemen. Der Aufwärtstrend regenerativer Heizsysteme in Q3 zeigt aber unter anderem, dass diese Technologien im Bewusstsein der Nachfrager angekommen sind. Wir als DAA sind weiterhin überzeugt von der notwendigen und stattfindenden Wärmewende. Es gilt nun aber, nicht noch mehr vom initialen Momentum zu verlieren.”
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DAA WärmeIndex Q2 2024: Grüne Systeme stärker gefragt als fossile
Im zweiten Quartal 2024 beobachtet DAA eine stetige Nachfrage nach regenerativen Heizungssystemen. Sie ist höher als die nach fossil betriebenen Systemen. Bei insgesamt geringer Dynamik ist vor allem die Wärmepumpe gefragt. Unter den fossilen Systemen liegt die Ölheizung vorne. Im April sticht die starke Nachfrage nach Pelletheizungen heraus.
Hamburg, 11. Juli 2024. Im zweiten Quartal zeigt sich bei DAA ein insgesamt gleichbleibender bis sinkender Nachfragetrend nach Heizungssystemen. Dies kann als saisontypischer Verlauf betrachtet werden. Die Nachfrage nach Wärmepumpen sticht dabei mit einem soliden Verlauf etwas heraus. Am schwächsten entwickelt sich die Nachfrage nach Gasheizungen: Ihr höchster Quartalswert liegt mit 31 Indexpunkten in der Kalenderwoche 14. Schaut man vergleichend auf die Gaspreisentwicklung, so ist dies kohärent. Bei steigendem Gaspreis sinkt die Nachfrage nach Gasheizungen.
Unter den fossil betriebenen Heizungssystemen zeigt sich die Nachfrage nach der Ölheizung stabiler als die Gasheizung.
Insgesamt ist die Nachfrage auf dem Heizungsmarkt weiterhin als verhalten zu bezeichnen. Alles in allem bewegen sich die wöchentlichen DAA-Indexzahlen im zweiten Quartal unter 50. Einzelne Ausreißer nach oben gibt es nur bei Ölheizung, Pelletheizung und Wärmepumpe.
Eine schwächelnde Konjunktur am Heizungsmarkt bestätigt auch der Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH). Demnach wurden bis einschließlich Mai dieses Jahres 39 Prozent weniger Wärmeerzeuger abgesetzt als im Vorjahreszeitraum.
Der von der Regierung erhoffte Positiveffekt durch die seit Jahresbeginn geltende, novellierte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bleibt bislang aus. Zwar wurden die Prozesse vereinfacht und auch die prozentuale Förderhöhe wurde erhöht. In der Kritik bleibt jedoch die reduzierte förderfähige Höchstsumme, die unterm Strich zu einer niedrigeren Fördersumme führen kann. Wieder ansteigende Kreditzinsen tun ihr übriges.
Insgesamt sind weiterhin die Nachwehen der großen öffentlichen Diskussion um das novellierte Gebäudeenergiegesetz (“Heizungsgesetz”) zu spüren. Umfragen belegen unter Eigenheimbesitzern die noch immer vorhandene Unsicherheit bezüglich der eigenen Heizung. Vor allem bei der Wärmepumpe werden die hohen Anschaffungskosten gescheut. Zusätzlich herrscht keine Klarheit darüber, ob die Leistung einer Wärmepumpe fürs das Heizen des eigenen Hauses ausreicht.
Auch hier fordert der BDH die Politik auf, schnellstmöglich Abhilfe in Form einer breit angelegten Kommunikationskampagne zu schaffen. So sollen Verbraucher klare Informationen erhalten, um Verunsicherungen bezüglich des Heizungstausches abbauen zu können.
Weiterhin scheint das geforderte Warten auf die jeweiligen kommunalen Wärmepläne nicht dazu geeignet, den individuellen Heizungstausch zu beschleunigen. Vielmehr dürfte das Warten bis 2026 beziehungsweise 2028 zunächst für eine weiterhin geringe Konjunktur im deutschen Heizungskeller sorgen. Denn bis zu diesen Jahren haben die Kommunen Zeit, ihren jeweiligen Wärmeplan aufzustellen.
Regenerative Heizungssysteme liegen bei DAA das ganze zweite Quartal über vorne
Im April zunächst noch dicht beieinander, sind die Indexzahlen von Gasheizung und Ölheizung bald deutlich abgeschlagen. Auch bei insgesamt geringer positiver Dynamik hält der Trend zu grünen Heizungssystemen an. Möglicherweise zeigt zumindest dieser Vergleich, dass die langfristigen Vorteile der grünen Heizungen erkannt werden. Und vielleicht ist letztlich doch erkennbar, dass die Förderungen wahrgenommen werden.
Wie DAA die Entwicklung am Heizungsmarkt beurteilt
Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, schätzt die Entwicklungen am Heizungsmarkt folgendermaßen ein: “Die Nachwehen der Marktverunsicherung aus Q3 und Q4/23 sowie die generelle Kaufzurückhaltung haben auch das zweite Quartal 2024 beeinflusst. Generell scheint sich die Nachfrage aber auf geringerem Niveau zu stabilisieren und sich eine normaler ‘saisongeprägter’ Verlauf einzustellen.”
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DAA WärmeIndex Q1 2024: Marktentwicklung von politischen Impulsen geprägt
Im ersten Quartal 2024 sieht DAA eine stark schwankende Nachfrage nach verschiedenen Heizungssystemen, von fossil bis erneuerbar. Was aber erneut deutlich wird: Förderungen und Interesse korrelieren hoch. Denn in der Kalenderwoche 9 steigt das Interesse an Erneuerbaren bei DAA deutlich – von da an ist die Antragstellung für die Heizungsförderung wieder möglich. Auch der zuvor gestiegene Positivtrend bei Ölheizungen geht ab diesem Zeitpunkt zurück.
Gasheizungen verzeichnen bei DAA im ersten Quartal 2024 ein verhaltenes Interesse. Das ist angesichts sinkender Gaspreise interessant. Ölheizungen haben im Januar mit 110 Indexpunkten ihr Quartalshoch. Die Nachfrage nach Wärmepumpen erreicht mit 90 Indexpunkten in der KW 9 ihren Monats-Höchstwert. Der Nachfrage-Peak der Pelletheizung liegt Ende Februar bei 116 Indexpunkten. Das Interesse an Solarthermie entwickelt sich langsam, aber stetig positiv, mit einem Höchstwert von 68 in der KW 12. Dahinter kann der Wunsch von Eigenheimbesitzern nach der Aufwertung zum Hybridsystem stehen.
Insgesamt ist zu sagen, dass die hier dargestellten Indexwerte nur die jeweilige Entwicklungstendenz aufzeigen. In absoluten Zahlen lag die Nachfrage nach Wärmepumpen bei DAA im gesamten ersten Quartal 2024 über der nach allen anderen Heizungsarten.
Wieder verfügbare Fördermittel steigern das Interesse an Erneuerbaren
Sobald es Hausbesitzern in der KW 9 wieder möglich ist, Fördermittel für den Heizungstausch zu beantragen, bleibt der Nachfragetrend für Erneuerbare deutlich über dem für Fossile. Dieses Bild bestätigt, was auch Branchenverbände wie der Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) bereits angemahnt haben: Politische Signale, so auch die verlässliche Bereitstellung von Fördermitteln, wirken sich direkt auf den Markt aus – positiv oder auch negativ. Beide Verbände fordern daher Maßnahmen der Regierung, um den “Wärmepumpenhochlauf” wieder voranzubringen. Ansonsten befürchten sie im Jahresverlauf 2024 eine Stagnation bis hin zum Rückgang auf dem Wärmepumpenmarkt.
Wie DAA die Marktentwicklung einschätzt
Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, äußert sich folgendermaßen zu den Entwicklungen: “Es stellt sich die Frage, wann der Markt ohne politische Einflussnahme auskommt. Ziel muss es weiterhin sein, eine effiziente und massentaugliche Technologie in einem kalkulierbaren und stabilen Rahmen zu etablieren. Sowohl die Entwicklung im Bereich der Energiesysteme, wie die Kombination einer Wärmepumpe mit PV und smarter Steuerung, als auch der technologische Fortschritt hinsichtlich höherer Vorlauftemperaturen lassen da hoffen, dieses Ziel auch ohne die helfende Hand des Staates zu erreichen.”
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DAA WärmeIndex Q4 2023: Turbulentes Heizungsjahr schließt mit Tendenz zu Erneuerbaren
DAA beobachtet im vierten Quartal 2023, dass das wechselhafte Heizungsjahr nach wichtigen politischen Beschlüssen erst in den letzten Tagen zur Ruhe findet. Eine Aufwärtstendenz beim Interesse an regenerativen Heizungssystemen steht in zeitlichem Zusammenhang zum sinkenden Zinsniveau. Es bleibt abzuwarten, ob diese Tendenz ins neue Jahr 2024 hinein anhält.
Hamburg, 10. Januar 2024. Das vierte Quartal des energiepolitisch ereignisreichen Jahres 2023 war gespickt mit wichtigen Beschlüssen. Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024, eine neue europäische Energierichtlinie, die Veröffentlichung der novellierten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und nicht zuletzt der folgenreiche Haushaltsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts schlossen das turbulente Jahr gebührend ab. DAA sieht in den letzten drei Monaten des Jahres weiterhin viel Bewegung im Heizungsmarkt.
Anhand der indexierten Entwicklung der Nachfrage nach verschiedenen Heizungssystemen sieht DAA vor allem höhere Indexwerte bei Wärmepumpe und Ölheizung. In absoluten Zahlen liegt jedoch das Interesse an der Wärmepumpe stets vorn. Lediglich nach der Veröffentlichung des novellierten Gebäudeenergiegesetzes 2024 am 19. Oktober verzeichnet DAA eine abnehmende Tendenz in der Nachfrage. Möglicherweise ein Nachhall der Verunsicherung, die das Jahr über um das GEG entstanden war.
Die Gasheizung spielt in keiner der Auswertungen von DAA eine nennenswerte Rolle. Ab der Kalenderwoche 48 sind Öl- und Gasheizung zudem weniger nachgefragt. Möglicherweise könnte dies auch im Zusammenhang mit dem ab 2024 deutlich steigenden CO₂-Preis stehen.
Interesse an Erneuerbaren steigt im Dezember
Im Dezember 2023 sieht DAA ein steigendes Interesse an regenerativen Heizungssystemen. Hier ist ein klarer zeitlicher Zusammenhang mit laut Interhyp deutlich sinkenden Zinsen erkennbar. Diese könnten den Investitionswunsch wieder verstärkt haben.
Die Förderanfragen beim BAFA zeigen ein ähnliches Bild: Nach dem März war der November der antragsstärkste Monat des Jahres 2023, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Wärmepumpen.
DAA verzeichnet im vierten Quartal 2023 ein überwiegend höheres Interesse an regenerativen Heizungssystemen. Zwar ist die Entwicklung dynamisch, aber in absoluten Zahlen hält der Trend zu Erneuerbaren an. Nun bleibt es abzuwarten, ob die ab Januar 2024 in Kraft getretene neue Förderkulisse der BEG sowie der sich normalisierende Zinsstandard den erneuerbaren Heizungssystemen weiterhin Rückenwind geben.
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DAA WärmeIndex Q3 2023: Starke Schwankungen bei Heizungs-Nachfrage
Im dritten Quartal 2023 ist bei DAA ein Auf und Ab der Nachfrage nach Heizungssystemen zu beobachten. Es liegt nahe, dieses Verhalten weiterhin mit der zwischenzeitlich unklaren Gesetzeslage zu begründen. Nach dem Bundestagsbeschluss der GEG-Novelle am 08. September ging die Tendenz insgesamt, vor allem bei Wärmepumpen, aufwärts.
Hamburg, 09. Oktober 2023. Im dritten Quartal 2023 hat DAA eine stark schwankende Nachfrage nach verschiedenen Heizungssystemen beobachtet. Hierfür könnte weiterhin eine Verunsicherung aufgrund der unklaren Gesetzeslage für Heizungen verantwortlich sein. Doch in einem Punkt herrschte Klarheit: Das Interesse an Wärmepumpen lag den gesamten Zeitraum deutlich über dem an allen anderen Heizungssystemen.
Nach dem Beschluss der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch “Heizungsgesetz” genannt, im Bundestag am 08. September 2023 ging die Nachfrage nach Wärmepumpen noch einmal deutlich nach oben. Sie erreichte den Quartalshöchststand mit 95 Indexpunkten in der Kalenderwoche 38.
Auch die fossilen Heizungssysteme Gas- und Ölheizung erfuhren nach dem Beschluss des entschärften GEG 2024, das ihren Weiterbetrieb nun zunächst zulässt, einen kleinen Aufschwung. Wichtig zu wissen: Auch wenn der Anstieg der Nachfrage von KW 38 zu KW 39 drastisch aussieht, entspricht der Indexwert nicht den absoluten Zahlen. Diese liegen trotz des im Graphen sichtbaren Sprungs weiterhin sehr deutlich unter denen der Wärmepumpe. Weiterhin könnte es auch um das Interesse an hybriden Heizungssystemen gehen, die, sofern sie zu 65 Prozent regenerativ betrieben werden, auch künftig zulässig sein werden. Zur Erklärung: Wenn bei DAA Anfragen zu Öl- und Gasheizungen gestellt werden, können diese auch Hybridsysteme beinhalten.
Zusammengenommen war das gesamte dritte Quartal über, ebenso wie im vorhergehenden, eine deutliche Tendenz zu erneuerbaren Systemen erkennbar. Bis auf eine kleine Annäherung in KW 34 lag das Interesse an regenerativen Systemen stets vorne.
Senken Zinserhöhung und höhere Förderung ab 2024 den Investitionswillen?
Dass die Nachfrage nach Wärmepumpen bei DAA von KW 38 zu KW 39 leicht zurückgeht, könnte mit der erneuten Erhöhung des Leitzinses in diesem Zeitraum zusammenhängen: Die Zinserhöhung könnte den Investitionswillen weiter gedämpft haben. Eine zusätzliche Begründung könnte die ab 2024 in Aussicht stehende höhere Förderung auf den Heizungstausch sein. Der prozentuale Zuschuss der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) könnte unter bestimmten Voraussetzungen ab 2024 beim Heizungstausch hin zu Erneuerbaren auf bis zu 75 Prozent der Investitionssumme steigen. Doch auch in der Förderfrage herrscht Anfang Oktober 2023 noch keine gänzliche Klarheit.
Einschätzung der DAA
Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, schätzt die aktuelle Entwicklung so ein:
"In Summe stellte sich die Marktlage in Q3 im Vorjahresvergleich relativ angespannt dar. Es herrscht spürbare Verunsicherung auf Seiten der Nachfrage, aber auch auf Anbieterseite. In 2022 und 2023, u. a. politisch induzierte, erwartungsvoll aufgebaute zusätzliche Kapazitä,t vor allem in den Märkten Photovoltaik und Wärmepumpe, läuft aktuell zum Teil ins Leere. Unternehmen stehen so verstärkt im Wettbewerb. Daraus resultierend sind die Cost per Order signifikant gestiegen, der Druck auf viele Unternehmen wächst.
Prinzipiell ist zwar eine Abkühlung des Marktes, aber auch ein Innovationsschub bei Technologien, Prozessen und Geschäftsmodellen zu beobachten. 2024 wird ein spannendes Jahr für alle Marktteilnehmer.
Als DAA sind wir davon überzeugt, dass der fortschreitende Ausbau der Erneuerbaren auch durch die kürzlich zu beobachtenden negativen externen Effekte nicht aufzuhalten sein wird."
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DAA WärmeIndex Q2 2023: Volatile Nachfrage, Run auf fossile Systeme geht zurück
Die intensive Diskussion rund um das “Heizungsgesetz” ist auch am zeitweise volatilen Nachfrageverhalten bei DAA ablesbar. Insgesamt nahm die Nachfrage, auch saisonbedingt, ab. Der kurzfristige Run auf fossil betriebene Systeme ging wieder deutlich zurück, die Nachfrage nach Wärmepumpen lag stets über der nach allen anderen Systemen.
Hamburg, 12. Juli 2023. Das zweite Quartal 2023 war geprägt durch turbulente politische Diskussionen rund um eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch “Heizungsgesetz” genannt. Das spiegelte sich im zweiten Quartal 2023 bei DAA in einem schwankenden Anfrageverhalten nach verschiedenen Heizungssystemen.
Ein Wendepunkt ist ablesbar, nachdem der GEG-Entwurf im April im Bundeskabinett beschlossen wurde. Ab diesem Zeitpunkt sank bei DAA die zuvor ungewöhnlich hohe Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen. Ab der Kalenderwoche 18 überstieg das Interesse an regenerativ betriebenen Heizungssystemen wieder das an fossil betriebenen. Diese Situation hielt das gesamte restliche zweite Quartal an.
Entwicklung der Heizungs-Nachfrage bei DAA im Detail
Im Detail sah diese Entwicklung so aus: Die Ölheizungs-Nachfrage fiel bereits zwischen KW 16 und KW 17 von 294 auf 131 Indexpunkte. Im selben Zeitraum fiel auch die Nachfrage nach Gasheizungen von 235 auf 181 Indexpunkte. In der Kalenderwoche 19 sank sie auf unter 100 Indexpunkte und blieb dort bis zum Quartalsende. Die Nachfrage nach Ölheizungen fiel in Kalenderwoche 20 unter 100 Indexpunkte und blieb dort ebenfalls bis zum Quartalsende. Das niedrigste Interesse an Gas- und Ölheizungen verzeichnete DAA in der Kalenderwoche 25 - also eine Woche, nachdem der Gesetzentwurf zur Änderung des GEG erstmals dem Bundestag vorgelegen hatte.
Eine Konstante jedoch gab es bei den Anfragen im zweiten Quartal bei DAA: Zu jedem Zeitpunkt lag das Interesse an Wärmepumpen deutlich über dem an allen anderen Heizungssystemen. Hier könnte die attraktive potenzielle neue Förderkulisse eine Rolle gespielt haben. Ein ähnliches Bild zeichnen auch die BAFA-Förderanträge für Wärmepumpen, die im zweiten Quartal stark die nach anderen Heizungssystemen überstiegen. Zwar sank auch das Interesse an Wärmepumpen bei DAA nach dem April. Jedoch nicht in dem Ausmaß, wie die Nachfrage nach vor allem fossilen Systemen zurückging.
Dass das Gesamtergebnis an Heizungsnachfragen ab Anfang Mai rückläufig war, ist zum einen saisonbedingt. Zum anderen kann es als eine verunsicherte Reaktion auf die Diskussionen rund um das GEG gedeutet werden.
Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer, ordnet die Entwicklung so ein: “Auch wenn die Nachfrage vor dem Hintergrund der politischen Impulse und Krisen im Ergebnis als volatil zu betrachten ist, sehen wir eine klare Ausrichtung der Nachfrage und des Angebotes in Richtung regenerativer Systeme. Hier spielen vor allem Themen wie Autarkiebestrebungen und Synergieeffekte bei der Sektorenkopplung eine tragende Rolle. So beginnen z. B. zunehmend auch große B2C-Anbieter aus dem Photovoltaik-Segment, ihr Portfolio um Wärmepumpen zu erweitern.”
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DAA WärmeIndex Q1 2023: Wärmepumpen-Anfragen bleiben auf hohem Niveau
Im ersten Quartal 2023 bleibt die Nachfrage nach Wärmepumpen bei DAA kontinuierlich hoch. Anfang März stieg das Interesse an Ölheizungen und Gasheizungen an. DAA rechnet aber mit einem baldigen Abflachen dieser Entwicklung, da sie im zeitlichen Zusammenhang mit politischen Äußerungen zur Zukunft fossiler Heizsysteme stand, die im Folgenden relativiert wurden.
Hamburg, den 24.04.2023. Im gesamten ersten Quartal 2023 verzeichnete DAA bei der Nachfrage nach Wärmepumpen eine positive Entwicklung, die stets deutlich über der nach anderen Heizungssystemen lag. Vor allem im Zusammenhang mit der Ankündigung eines Verbots von Öl- und Gasheizungen ab 2024 von politischer Seite in Kalenderwoche 9 stieg das Interesse an Wärmepumpen nochmals deutlich an.
Interesse an Gas-Wärmepumpen-Hybriden nimmt im Februar zu
Der Indexwert von Gasheizungen überstieg in der Kalenderwoche 10 die Marke von 100. DAA hat daraufhin geprüft, ob es hier möglicherweise um ein gestiegenes Interesse an Gas-Hybridheizungen gehen könnte – immerhin sind diese laut politischer Aussage auch ab 2024 zulässig. Tatsächlich stieg das Interesse an Wärmepumpe und Gasheizung gemeinsam zwischen Januar und Februar 2023 von 86 auf 109 Indexpunkte. Zum Vergleich: Im Februar des Erneuerbaren-Boomjahrs 2022 hatte der Indexwert nur bei 97 gelegen.
Wärmepumpe-Nachfrage dominiert in absoluten und indexierten Zahlen
Zwar stieg auch das Interesse an Ölheizungen im Q1 2023 an, allerdings in absoluten Zahlen auf deutlich niedrigerem Niveau als dem der Wärmepumpe. Dieser mögliche Effekt einer Art “Torschlusspanik” konnte folglich der anhaltenden Überlegenheit des Interesses an Wärmepumpen nichts anhaben.
Ob der Beschluss für Heizkosten-Härtefallhilfen, der am 30. März 2023 unter anderem auch auf Ölheizungen ausgedehnt wurde, zu einem Verbleib der Nachfragen auf leicht erhöhtem Niveau sorgen wird, bleibt abzuwarten. Dagegen sprechen die deutlich gestiegenen Anträge auf den BEG-Heizungstauschbonus sowie auf die Förderung Erneuerbarer Energien, insbesondere Wärmepumpen, beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im März.
Aufwärtstrend bei Interesse an Pelletheizungen
Seit besagter Kalenderwoche 9 zeigt auch die Nachfrage nach Pelletheizungen einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, wenn auch auf niedrigerem Niveau als bei anderen Heizungsarten. “Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der Pelletpreise des letzten Jahres sich dämpfend auf die Nachfrage nach Pelletheizungen auswirkte, auch wenn sich hier gerade eine leichte Entspannung abzeichnet”, erläutert Rolf Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer. Weiterhin steigt die Nachfrage nach Solarthermie zwischen KW 7 und KW 10, um danach wieder leicht abzuflachen.
Im gesamten ersten Quartal 2023 ist das Interesse an allen erneuerbar betriebenen Heizungssystemen höher als das an fossil betriebenen. Bei diesen ist ab Kalenderwoche 10 ein Anstieg feststellbar: Da wird die Marke von 100 erstmals in diesem Jahr überstiegen. “Wir gehen davon aus, dass sich das sprunghaft gestiegene Interesse an fossil betriebenen Systemen, insbesondere der Ölheizung, wieder auf ein vorheriges Niveau senken wird – insbesondere, weil politische Aussagen, die zu dem ungewöhnlichen Effekt geführt hatten, zwischenzeitlich wieder relativiert worden sind. Wir rechnen stattdessen mit einem weiterhin hohen Interesse an regenerativ betriebenen Heizungssystemen, vor allem der Wärmepumpe”, sagt Rolf Steingrube.
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DAA WärmeIndex Q4 2022: Sinkende Indexwerte für alle Heizungssysteme – außer Ölheizung
Bei der Auswertung der Anfragezahlen für den DAA WärmeIndex Q4 2022 wird klar: Das außerordentlich hohe Interesse an erneuerbaren Heizungssystemen kehrt auf ein Normalmaß zurück. Geblieben ist aus dem turbulenten Energiejahr 2022, dass Wärmepumpen bei DAA das gefragteste Heizungssystem sind. Insgesamt zeigt auch das vierte Quartal 2022 deutliche Reaktionen der Interessenten (w/m/d) auf politische Ereignisse.
Hamburg, den 23.02.2023. Der Boom bei Erneuerbaren scheint sich laut DAA WärmeIndex im 4. Quartal 2022 allmählich zu legen und die Anfragen fallen auf ein – leicht erhöhtes – Normalmaß zurück. Die Nachfrage nach den regenerativen Heizungssystemen Wärmepumpe, Pelletheizung und Solarthermie sinkt zwischen Oktober und Dezember 2022 kontinuierlich – bleibt aber insbesondere bei der Wärmepumpe auf hohem Niveau. Dass das Interesse an allen Heizungssystemen ab Oktober 2022 nachlässt, kann an den steigenden Zinsen sowie an der volatilen und unvorhersehbaren Marktsituation liegen.
Insgesamt sind Erneuerbare nach wie vor deutlich stärker gefragt als Fossile. Unter den fossil betriebenen Systemen ist die Ölheizung die Gewinnerin: Die Nachfrage nach diesem System liegt konsequent über der nach Gasheizungen.
Diese Entwicklung könnte staatlichen Unterstützungspaketen für private Gasheizungen geschuldet sein: Mit einer Umsatzsteuersenkung von 19 auf 7 Prozent auf den Gasverbrauch ab 01. Oktober 2022 und einer Übernahme des Dezember-Gasabschlags könnte der Handlungsdruck bezüglich einer neuen, sparsameren Gasheizung deutlich geringer geworden sein. Für diese These spricht auch die im Dezember nochmals abfallende Nachfrage nach Gasheizungen – während es für alle anderen Systeme aufwärts geht.
In der letzten Dezemberwoche 2022 verzeichnet DAA einen kleinen Schub für alle Heizungssysteme bis auf die Gasheizung. Die gleiche Entwicklung meldet ebenfalls das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Hier seien im Dezember 2022 noch einmal rund 45.000 Förderanträge eingegangen – ein hoher Anteil davon für Wärmepumpen. Aber auch die Anträge auf die Öl-Austauschprämie seien beim BAFA im Dezember besonders hoch gewesen. Eine ähnliche Entwicklung ist im DAA WärmeIndex Q4 2022 ablesbar: Die Nachfrage nach Wärmepumpen stieg in der letzten Dezemberwoche im Vergleich zur Vorwoche um 30 Indexpunkte an. Zeitgleich erhöhte sich die Nachfrage nach Ölheizungen um 25 Indexpunkte. Das Gesamtergebnis bei DAA lag in diesem Zeitraum lediglich bei einer Steigerung von 5 Prozentpunkten.
Zum Vergleich: In der letzten Dezemberwoche 2021 war die Nachfrage nach allen Heizungssystemen noch einmal angestiegen. Spitzenreiter war damals allerdings die Pelletheizung mit einer Steigerung von 53 Indexpunkten, gefolgt von der Gasheizung sowie der Wärmepumpe mit 39 Indexpunkten. Die geringste Steigerung zeigten die Solarthermie mit 17 Indexpunkten und die Ölheizung mit 16 Indexpunkten. Anzumerken ist, dass 2021 die Nachfrage nach der Wärmepumpe deutlich über der nach allen anderen Heizungsarten gelegen hatte.
Nachfrage nach Erneuerbaren sinkt im vierten Quartal 2022
Im gesamten vierten Quartal 2022 verloren die Erneuerbaren von Oktober bis Dezember 142 Indexpunkte: von 243 auf 101. Die Fossilen verloren in diesem Zeitraum 17 Indexpunkte und fielen von 57 auf 40 Indexpunkte. Im Gesamtergebnis aller Gewerke gab es eine Abkühlung um 80 Indexpunkte: von 150 auf 70. Bis auf die letzte Jahreswoche schwächte die Nachfrage nach Erneuerbaren also stärker ab als die nach Fossilen. Insgesamt aber waren regenerativ betriebene Energiesysteme deutlich stärker gefragt als fossil betriebene.
“Wir erwarten im kommenden Jahr eine weiterhin stabil hohe, wenn auch im Vergleich zu 2022 gedämpfte, Nachfrage nach allen Heizungssystemen. Der Schwerpunkt wird in Anbetracht der staatlichen Förderkulisse weiterhin auf dem Interesse an regenerativ betriebenen Heizungssystemen liegen”, sagt Rolf Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer.
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DAA WärmeIndex im Jahresrückblick 2022
Insgesamt war die Nachfrage nach regenerativ betriebenen Energiesystemen bis zum November deutlich höher als nach fossil betriebenen. Es ist anzunehmen, dass die drastisch gestiegenen Energiekosten und drohende Versorgungsengpässe mit fossilen Brennstoffen den Wunsch, energetisch autarker zu werden, beeinflussten. Ein weiterer Beweggrund könnte die Besorgnis wegen des Klimawandels gewesen sein.
Interessant zu beobachten war bei DAA weiterhin der zeitliche Zusammenhang zwischen Anfragen nach bestimmten Heizungssystemen und energiepolitischen Erlassen, die der Entlastung der Bürger dienen sollten. Vor allem sind hier die Entlastungspakete und dabei insbesondere die Entlastung bei Energiekosten zu nennen.
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Im September wurden das dritte Entlastungspaket mit Heizkostenzuschüssen, auch für fossile Systeme, sowie das Verschieben der CO₂-Preis-Erhöhung ab 2023 als auch eine Strompreisentlastung publik. Prompt knickte zu diesem Zeitpunkt bei DAA das Interesse an regenerativen Energiesystemen ein – während die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen in die Höhe schoss. Hierzu könnte auch die Steuersenkung auf den Gasverbrauch vom 01. Oktober 2022 beigetragen haben. Im Dezember überstieg die kumulierte Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen letztlich sogar die nach erneuerbaren. Mit reduzierten Kosten für fossile Energieträger erlitt offenbar die Begeisterung für Erneuerbare schlagartig deutliche Einbußen.
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Dasselbe Bild zeigte die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und Stromspeichern: Ab September fiel auch diese bei DAA unter die Indexmarke von 100. Hier kann aber auch der Beschluss vom 14. September 2022 für umfangreiche Steuerbefreiungen für Photovoltaikanlagen ab 2023 eine Rolle gespielt haben. Denn es ist sehr gut vorstellbar, dass Interessenten unter diesen Gesichtspunkten ihr Vorhaben noch um ein paar Monate verschieben wollten. Eine Analyse dazu wird DAA im Rahmen des SolarIndex für das erste Quartal 2023 veröffentlichen.
Zum Vergleich: In beiden Vorjahren, also 2020 und 2021, hatte es erst im Oktober einen Rückgang der Nachfrage gegeben – aber nach allen Heizungssystemen. Eine Ausnahme bildete 2020: Hier ging im November die Nachfrage nach regenerativ betriebenen Heizungssystemen schlagartig in die Höhe. Vermutlich als Reaktion auf die zu dem Zeitpunkt erlassene GEG-Austauschpflicht für veraltete Heizungsanlagen.
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DAA WärmeIndex Q3 zeigt: Fossile erstmals wieder gefragt – Ölheizung stärker als Gasheizung
Der DAA WärmeIndex überrascht im dritten Quartal 2022 mit unerwarteten Entwicklungen. So übersteigt die Nachfrage nach Ölheizungen bei der DAA GmbH (DAA) aus Hamburg Mitte September die 100 Indexpunkte und hängt damit die ebenfalls steigende Gasheizungsnachfrage ab. Überraschend ist auch die Entwicklung des Interesses an Wärmepumpen: Von Juli bis September halbiert es sich auf hohem Niveau nahezu.
Hamburg, den 17.10.2022. Im dritten Quartal 2022 zeigt sich im DAA WärmeIndex ein kippender Trend: Ging es zuvor seit Februar 2022 für die Anfragen nach regenerativ betriebenen Heizungssystemen nur aufwärts, und für fossile nur abwärts, ist diese Entwicklung seit Mitte August gegenläufig. Damit zeigt sich erstmals seit langem eine steigende Tendenz der Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen: von Juli bis September verdoppelten sich die Indexpunkte nahezu.
Dem gegenüber steht die erstmalig seit März 2022 sinkende Tendenz des Interesses an regenerativ betriebenen Systemen: Von Juli bis September haben sich die Indexpunkte fast halbiert. Sie sanken um 220 von 416 auf 196.
BEG-Novelle und sinkendes Interesse an Wärmepumpen
Ein Blick auf die Nachfrage nach einzelnen Heizungssystemen bei DAA verdeutlicht deren spezifische Entwicklung. Nach wie vor dominiert auch im dritten Quartal 2022 die Nachfrage nach Wärmepumpen und bewegt sich dabei weiterhin auf einem hohen Niveau. Dennoch zeigt das Interesse an Wärmepumpen bei DAA von Mitte August an einen kontinuierlichen Abwärtstrend. Ein Zusammenhang zur Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom 15. August 2022, mit der auch eine um mindestens zehn Prozent verringerte Förderhöhe für Wärmepumpen einhergeht, erscheint plausibel.
Sinkende Nachfrage nach Pelletheizung: Zeitlicher Zusammenhang zu teureren Pellets
Die Negativentwicklung bei den Nachfragen nach Pelletheizungen steht im zeitlichen Zusammenhang mit stark steigenden Preisen für Pellets. Zwischen Juni und Juli 2022 begann laut dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) der Pelletpreis zu steigen. Damit sank zugleich der Preisvorteil im Vergleich mit Heizöl, bis es im September mit -0,3 gar keinen Preisvorteil mehr gab. Laut DEPI kostete Heizöl im September 15,22 Cent pro Kilowattstunde, während Pellets mit 15,28 Cent pro Kilowattstunde darüber lagen. Diese Entwicklung stützt auch das Statistische Bundesamt: Demnach waren die Preise für Brennholz und Holzpellets im August 2022 um 86 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Damit hatte die Pelletheizung den großen Vorteil des günstigen Brennstoffes verloren. Das könnte eine mögliche Erklärung für die kontinuierlich sinkende Nachfrage nach Pelletheizungen im 3. Quartal 2022 erklären.
Zum Quartalsende Ölheizung stärker gefragt
Eine weitere interessante Entwicklung betrifft das Verhältnis der Nachfrage nach Ölheizungen und Gasheizungen. Im gesamten vorherigen Zeitraum 2022 wirkte die Ölheizung, als sei sie bereits fast komplett vom Marktgeschehen verschwunden. Nichtsdestotrotz zeigt der DAA WärmeIndex seit Anfang September einen deutlichen Aufwärtstrend bei der Entwicklung der Anfragen nach Ölheizungen. Mitte September überschreitet die Nachfrage sogar mit einem Wert von 125 die magische 100-Marke auf dem Index und bleibt dort bis zum Quartalsende.
Eine Erklärung könnte die Entwicklung der Brennstoffpreise sein: Zwar wurde auch Öl über den ganzen Jahresverlauf 2022 teurer – allerdings nicht so sehr wie Gas. Und während der Gaspreis ungebremst steigt, tritt beim Ölpreis seit etwa Juni/Juli 2022 eine Stagnation ein, während der die Kosten sich bei etwa 15 Cent pro Kilowattstunde einpendeln. Das hält bis September an. Derweil liegt der Gaspreis bereits im August bei 17,62 Cent pro Kilowattstunde, Tendenz aufwärts.
Eine weitere Einflussgröße für die weiterhin nur wenig nachgefragten Gasheizungen könnten die Energiepreis-Entlastungspakete sowie die Gaspreisbremse der Bundesregierung sein. Möglicherweise war die Besorgnis wegen steigender Gaspreise nun weniger groß und damit ein potenzieller Handelsdruck geringer.
Der DAA WärmeIndex zeigt im drietten Quartal 2022 erneut: Interessenten (w/m/d) reagieren sehr sensibel auf energiepolitische Entscheidungen – vor allem hinsichtlich der Förderlandschaft – sowie auf spezifische Energiepreisentwicklungen. Und auch energiepolitische Entscheidungen scheinen sich weiterhin auf das Interesse an verschiedenen Heizungssystemen auszuwirken.
Download DAA WärmeIndex Q3 2022
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DAA WärmeIndex 2. Quartal 2022: Erneuerbare boomen weiterhin, vor allem Wärmepumpen-Nachfrage steigt im Juni nochmals
Als Antwort auf weiterhin hohe und steigende Energiekosten wollen offenbar immer mehr Interessenten (w/m/d) auf erneuerbare Alternativen umsatteln. DAA GmbH (DAA) aus Hamburg beobachtet im 2. Quartal 2022, dass sich dieser Trend aus den vorangegangenen drei Monaten fortsetzt. Während vor allem Wärmepumpen gewollt sind, sind Gas- und Ölheizung weit abgeschlagen.
Hamburg, den 19.07.2022. Die DAA GmbH aus Hamburg beobachtet im gesamten zweiten Quartal 2022 eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach den mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungssystemen Wärmepumpe, Pelletheizung und Solarthermie. Nach der Gasheizung besteht eine durchschnittlich hohe Nachfrage, während die Ölheizung so gut wie keine Rolle mehr spielt.
Wie das erste Quartal 2022 endete, geht das zweite Quartal 2022 weiter: Wärmepumpen sind auf sehr hohem Niveau gefragt. Auch die Nachfrage nach Solarthermie und Pelletheizung ist weiterhin überdurchschnittlich und bleibt es das gesamte Quartal über.
Wärmepumpen sind auf einem Level von 1.207 Indexpunkten in das Quartal eingestiegen und beendeten es auf beinahe demselben Stand: mit rund 1.100 Indexpunkten. Die im Vergleich geringste Nachfrage nach Wärmepumpen im zweiten Quartal verzeichnete DAA in der Kalenderwoche 24 – mit noch immer stark überdurchschnittlichen 592 Indexpunkten.
Dass das Interesse an alternativen Heizungssystemen weiterhin so stark war und zum Quartalsende nochmals zulegt, könnte in Zusammenhang mit den noch immer hohen und nochmals steigenden Gaspreisen im Zusammenhang stehen. Laut dem Vergleichsportal Verivox kostete eine Kilowattstunde Gas im Juni 2022 rund 13 Cent – um im Juli 2022 auf 16 Cent pro Kilowattstunde zu steigen.
DAA WärmeIndex 2. Quartal 2022: Gegenüberstellung der Nachfrage nach erneuerbaren und fossilen Heizungssystemen | Grafik: DAA
Auf den Ausruf der zweiten von drei Stufen im Notfallplan Gas durch Wirtschaftsminister Robert Habeck am 23.06.2022, also in Kalenderwoche 24, folgt ein weiterer Anstieg der Nachfrage nach Heizungssystemen auf Basis erneuerbarer Energien, vor allem aber nach Wärmepumpen. Dieser Trend hält bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 an.
„Wir erwarten eine weiterhin starke bis steigende Nachfrage nach Heizungssystemen, die mit regenerativen Energien betrieben werden, wie etwa Wärmepumpen oder Pelletheizungen“, sagt Rolf Steingrube, einer der Geschäftsführer der DAA GmbH.
Der extrem positiven Entwicklung bei den erneuerbar betriebenen Systemen steht ein weiterhin unterdurchschnittliches, maximal durchschnittliches, Interesse an
Gasheizungen und Ölheizungen gegenüber. Beispielsweise lag der Peak der Nachfrage nach Ölheizungen im zweiten Quartal bei 15 Indexpunkten, der Tiefpunkt bei 7. Die Nachfrage nach Gasheizungen bewegte sich zwischen den Indexwerten 79 und 155. Jedes einzelne regenerative Heizungssystem hat also die fossilen weit abgehängt.
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DAA WärmeIndex Q1 2022: Nachfrage nach regenerativen Heizungssystemen steigt um mehr als 500 Prozent – nach fossilen um weniger als 50 Prozent
Die Nachfrage nach erneuerbaren Heizsystemen steigt im ersten Quartal 2022 bei DAA rapide an, während das Interesse an fossilen Heizungssystemen klar abnimmt. Hohe Energiekosten sowie der Krieg in der Ukraine beeinflussen offenbar die Schwerpunktsetzung von Interessenten (w/m/d). Die „Wärmepumpen-Offensive“ sowie Habecks „EEG-Osterpaket“ geben zudem von politischer Seite klar die Richtung hin zu regenerativen Systemen vor.
Hamburg, den 26.04.2022. Das erste Quartal 2022 war sowohl politisch als auch energiepolitisch sehr bewegt. Dabei hat sich der Aufwärtstrend bei der Nachfrage nach regenerativen Heizungssystemen, der bereits im 4. Quartal 2021 begonnen hatte, noch deutlich verstärkt. Auch die Entwicklung bei den Anfragen nach den fossil betriebenen Ölheizungen und Gasheizungen ähnelte der vorhergehenden Entwicklung.
Im ersten Quartal 2022 liegen die Nachfragen nach Erneuerbaren deutlich über denen nach Fossilen. | Grafik: DAA
Relevante innen- und außen- sowie energiepolitische Daten aus dem ersten Quartal beeinflussten das von DAA beobachtete Anfrageverhalten von Interessenten (w/m/d). Direkt in Kalenderwoche 4, am 24. Januar 2022, sorgte der plötzliche und vorgezogene vorläufige Stopp der Neubauförderung von Effizienzgebäuden 55 für zusätzliche Unruhe im Bausektor.
DAA bemerkte eine Reaktion darauf daran, dass für die folgenden drei Wochen nur noch ein marginaler Anstieg an Nachfragen nach den erneuerbaren Systemen Solarthermie, Wärmepumpe und Pelletheizung erkennbar war: Es ging in diesem Zeitraum lediglich um 9 Indexpunkte nach oben. Bei den fossilen Systemen Ölheizung und Gasheizung ging die Nachfrage fast simultan zurück und zeigte erst von KW 6 bis 7 wieder eine Erholung.
Steiler Anstieg der Nachfrage nach erneuerbaren Heizungssystemen
Aber ab der KW 7 drehte sich diese Entwicklung: Die Erneuerbaren legten in der Folgewoche um ganze 122 Indexpunkte zu, während die Fossilen 27 Punkte verloren. Was geschah in dieser Woche? Im Vorlauf der Eskalation des Konfliktes in der Ukraine hatten russische Truppenbewegungen mehrere hochrangige westliche Politiker dazu gebracht, den russischen Präsidenten Putin zu treffen. Eine allgemeine Nervosität wurde spürbar und auch das Thema der Abhängigkeit vom russischen Gas und Öl wurde bereits medial thematisiert.
Das Ergebnis: ein deutlich steigendes Interesse an alternativen Heizungslösungen zu Gas und Öl – bei gleichzeitiger Abwendung von fossilen Brennstoffen. Diese Entwicklung verfestigte sich während des gesamten ersten Quartals 2022, zumal mit dem tatsächlichen Beginn des Ukraine-Krieges am 24.02.2022 in der 8. Kalenderwoche.
Die von Bundeskanzler Olaf Scholz thematisierte „Zeitenwende“ scheint nicht allein außen-, sondern auch energiepolitisch eingetreten zu sein. Von KW 7 bis KW 9 legten die Anfragezahlen nach erneuerbaren Heizungssystemen bei DAA um 189 von 179 auf 368 Indexpunkte zu: ein Anstieg um mehr als das Doppelte. Derweil nahm das Interesse an fossil betriebenen Heizungssystemen um 24 Indexpunkte ab: Es sank von 185 Indexpunkten in KW 7 auf 161 Indexpunkte in KW 9.
Neben Sorgen um die persönliche Versorgung mit Gas zum Heizen kam seit Kriegsbeginn auch hierzulande die Belastung durch kontinuierlich steigende Energiepreise hinzu. Bereits vor dem Krieg, seit Jahresbeginn, waren die Energiepreise sprunghaft angestiegen. Laut dem Vergleichsportal Verivox hatte etwa Gas noch im Dezember 2021 rund 8,5 Cent pro Kilowattstunde gekostet und war im Januar 2022 mit rund 16,5 Cent pro Kilowattstunde auf mehr als das Doppelte geschnellt.
Der Strompreis hat mit dem Jahreswechsel ebenfalls stark angezogen: von rund 35 Cent pro kWh im Dezember 2021 auf rund 41 Cent pro Kilowattstunde im Januar 2022. Mit dem Kriegsbeginn stiegen zudem die Preise fürs Tanken: In der KW 10 überschritten sowohl Benzin als auch Diesel die 2-Euro-Marke pro Liter.
Energiekosten Q1 2022 laut Verivox
Gas | Strom | |
(Dez 21) | (8,52 ct/kWh) | (34,64 ct/kWh) |
Jan | 16,51 ct/kWh | 40,64 ct/kWh |
Feb | 14,15 ct/kWh | 38,82 ct/kWh |
März | 12,98 ct/kWh | 37,02 ct/kWh |
Heizungs-Austauschprogramm wird vorgezogen: Nachfrage nach Erneuerbaren zieht an
Das Interesse an Wärmepumpen lag das komplette erste Vierteljahr 2022 weit über dem an allen anderen Heizsystemen. | Grafik: DAA
Die Politik reagierte in der KW 12, am 24.03.2022, auf die gestiegenen Energiepreise mit dem „Energie-Entlastungspaket“: Neben Einmalzahlungen enthält es die Senkung der Kraftstoffsteuer für drei Monate und stark vergünstige Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr – als Alternative zum Auto. Zudem wurde die Austauschpflicht für Gasheizungen angepasst: Statt wie vorher ab 2025 soll nun bereits ab 2024 jede neu eingebaute Gasheizung zu 65 Prozent erneuerbare Energie integrieren – und auch das Austauschprogramm für Heizungsanlagen, die älter als 20 Jahre sind, soll novelliert werden. Weiterhin hat Bundeswirtschaftsminister Habeck eine „Wärmepumpen-Offensive“ angekündigt. Diese politischen Ankündigungen erklären, dass die Nachfrage nach Erneuerbaren von KW 12 bis KW 13 um nochmals 159 Indexpunkte anzog: von 450 auf 609 Indexpunkte. Allein die Wärmepumpen-Anfragen stiegen um 264 Indexpunkte. Zum Vergleich: Die Fossilen stiegen um lediglich 29 Indexpunkte von 119 auf 148 Indexpunkte an.
Bereits in der 9. KW, am 04.03.2022, hatte Bundeswirtschaftsminister Habeck das „EEG-Osterpaket“ angekündigt. Die zahlreichen enthaltenen Änderungen unterstrichen den Willen der Regierung, den Ausbau der Versorgung durch erneuerbare Energien voranzubringen. Bei den verstärkten Bestrebungen, eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erlangen, spielt für die Bundesregierung nun auch die strategische Abhängigkeit vom Hauptlieferanten Russland, der mit 55 % Anteil den Löwenanteil an den deutschen Gas-Importen hält, eine elementare Rolle von nationaler Tragweite. Bundesfinanzminister Lindner spracht in diesem Kontext bei den erneuerbaren Energien auch von „Freiheitsenergien“.
Der BDEW (Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) veröffentlichte derweil Daten, nach denen der Erdgasverbrauch in Deutschland in den Monaten Januar und Februar 2022 im Vergleich zu 2021 ebenfalls gesunken ist. Dies steht selbstredend in keinem Zusammenhang zu den reduzierten Anfragen nach Gas- und Ölheizungen. Dennoch könnte der Rückgang um rund 8 bis 11 Prozent im Verbrauch durchaus auf ein Hinterfragen des eigenen Heizverhaltes durch Verbraucher in Anbetracht steigender Energiepreise hindeuten. Weiterhin seien laut BDEW im selben Zeitraum 54 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt worden.
Prozentuale Entwicklung der Nachfrage nach einzelnen Heizungssystemen bei DAA im 1. Quartal 2022 (von KW 13 im Vergleich zu KW 1)
System | Entwicklung in % |
Regenerativ | 509,28 |
Fossil | 47,97 |
Gasheizung | 53,21 |
Ölheizung | 7,14 |
Pelletheizung | 212,35 |
Solarthermie | 368,10 |
Wärmepumpe | 782,43 |