Der Unterschied: Pelletheizung oder Wärmepumpe?
Speziell wenn Sie auf das Heizen mit fossilen Brennstoffen verzichten möchten, bieten sich sowohl Pelletheizung als auch Wärmepumpe als sinnvolle Alternative an. Grundlegende Vorteile und Nachteile einer Pelletheizung sowie Vorteile und Nachteile einer Wärmepumpe entnehmen Sie der folgenden Tabelle:
Pelletheizung | Wärmepumpe | | |
Vorteile | Nachteile | Vorteile | Nachteile |
regionaler Bezug | verschlechterte Ökobilanz bei langen Transportwegen | Wärmeerzeugung ohne zusätzlichen Brennstoff | je nach System mit genehmigungspflichtigen Erschließungsarbeiten verbunden |
gute Versorgungssicherheit | hohe Anschaffungskosten | nahezu überall realisierbar | hohe Anschaffungskosten bei Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpe |
gute Ökobilanz | regelmäßiger Wartungsaufwand & Reinigung | geringe jährliche Betriebskosten (abhängig von Effizienz und Stromanbieter) | für optimale Wirtschaftlichkeit ist eine gute Wärmedämmung erforderlich, andernfalls hohe Stromkosten |
gute CO₂-Bilanz | hoher Platzbedarf für Pellets | weitestgehend wartungsfrei | ineffizient bei Radiatoren mit hohen Vorlauftemperaturen |
Holz als nachwachsender Rohstoff | ineffizient bei Niedertemperatur-systemen | lange Lebensdauer | hoher Platzbedarf im Garten für Erdwärmepumpe mit Kollektoren |
verhältnismäßig niedrige Brennstoffkosten | Anlage verursacht Geräusche | Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt nicht viel Platz | nicht in allen Regionen dürfen Tiefenbohrungen für Erdsonden stattfinden |
staatliche Förderung möglich | Feinstaubemission höher als bei Öl & Gas | in Kombination mit Photovoltaik sehr umweltfreundlich | mitunter hohe Geräuschentwicklung bei Luftwärmepumpe in der Heizperiode |
Kombination mit weiteren erneuerbaren Systemen | steigende Nachfrage könnte steigende Kosten nach sich ziehen | staatliche Förderung möglich | je nach gewählter Art: Voraussetzungen wie Bodenbeschaffenheit oder Verfügbarkeit von Grundwasser / Grundwasserqualität |
Beachten Sie: Bei Pelletheizung und Wärmepumpe handelt es sich um zwei gänzlich unterschiedliche Systeme. Die Pelletheizung erzeugt Wärme mittels Verbrennung eines Brennstoffes. Vergleichbar ist die Funktion der Heizungsanlage mit herkömmlichen Gas- und Öl-Brennwertheizungen. Die Holzpellets verbrennen im Heizkessel der Anlage und die erzeugte Wärme erhitzt über einen Wärmetauscher das Brauch- und Heizwasser. Der Vorgang erfolgt dabei vollautomatisch. Mittels Förderschnecke oder Saugsystem erhält die Heizungsanlage genügend Pellets, um jederzeit die benötigte Wärmeenergie zur Verfügung zu stellen.
Die Wärmepumpe hingegen benötigt keinen Brennstoff. Sie bezieht die notwendigen Ressourcen aus der Umwelt – in Form von Erdwärme, der Wärme aus Grundwasser oder Luft. Mithilfe eines Kühlmittels, das verdampft, und einem Teil elektrischer Energie in Form von Strom, der den Dampf verdichtet, entsteht Wärmeenergie. Diese sorgt für die Erwärmung des Brauch- und Heizwassers. Nach Abgabe der Wärme verflüssigt sich das Kühlmittel und der Kreislauf beginnt von vorn.
Aufgrund mehrerer Möglichkeiten, die Wärmepumpen zur Wärmegewinnung nutzen, gliedern sie sich in unterschiedliche Systeme. Für eine bessere Übersicht beziehen wir uns in diesem Artikel auf:
Wärmepumpe oder Pellets: Kosten
Die Anschaffungs- und Installationskosten für Pelletheizung und Wärmepumpe sind – je nach Wärmepumpensystem – miteinander vergleichbar. Sie bewegen sich durchschnittlich zwischen 10.000 und 25.000 Euro.
Kosten für Anschaffung & Installation einer Pelletheizung
Die Kosten für eine Pelletheizung liegen im Schnitt bei 15.000 bis 25.000 Euro. Dazu zählen sowohl die Heizungsanlage als auch Pelletlager, Austragungssystem, die Verrohrung sowie das Abgassystem und die Montage.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen eine mögliche Kostenaufstellung:
Pelletheizung | | 10.000 Euro |
Pelletlager | | 2.500 Euro |
Austragungssystem | | 2.000 Euro |
Heizkörper & Verrohrung | | 5.500 Euro |
Abgassystem und Schornstein | | 1.000 Euro |
Installation und Montage | | 2.500 Euro |
Gesamtkosten | | 23.500 Euro |
Förderung (BEG EM) | Regelfördersatz: 10 Prozent | \- 2.350 Euro |
Kosten nach Förderung | | 21.150 Euro |
Bedenken Sie: Sie haben die Möglichkeit, Kosten der Pelletheizung fördern zu lassen und sparen im Idealfall bis zu 35 Prozent.
Die Pelletheizung benötigt einen Brennstoff, um Ihr Haus mit Wärme zu versorgen. Die Preise für Pellets bleiben zwischen 2011 und 2021 stabil bei etwa 225 Euro bis 273 Euro pro Tonne. Im Frühjahr 2022 erlebt der Brennstoff jedoch einen Kostenanstieg und liegt im April 2022 im Schnitt zwischen 387 Euro und 397 Euro pro Tonne.
Die Kosten für Pellets sind derzeit günstiger als die Preise für Heizöl und Erdgas. Aufgrund der Abhängigkeit zum Rohstoffeinkauf der Pelletproduzenten variieren die Preise je nach Auftragslage in der Holzindustrie und den daraus resultierenden Restholzbeständen.
Je nach Energieeffizienz Ihres Gebäudes sowie der Qualität des Brennstoffes liegt der jährliche Verbrauch eines Einfamilienhauses zwischen durchschnittlich 2,5 Tonnen bei einem effizienten Neubau und fünf Tonnen bei einem schlecht isolierten Altbau.
Kosten für Wartung, Reinigung & Schornsteinfeger
Zu den Anschaffungskosten des Heizsystems addieren sich die jährlichen Wartungs- und Reinigungskosten sowie die Kosten für den Schornsteinfeger. Diese belaufen sich insgesamt im Schnitt auf 280 bis 500 Euro.
Folgende Tabelle führt einen möglichen Kostenvergleich bei einem Pelletpreis von 377,21 Euro pro Tonne (bei einer Abnahme von sechs Tonnen – Stand: April 2022) eines durchschnittlichen Einfamilienhauses auf:
Laufende Kosten im Neubau: |
Pelletkosten | 2,5 Tonnen | 942,03 Euro |
Wartung, Reinigung & Schornsteinfeger | | 400 Euro |
Gesamtkosten im Jahr | | 1.342,03 Euro |
| | Laufende Kosten im Altbau: |
Pelletkosten | 4 Tonnen | 1.508,84 Euro |
Wartung, Reinigung & Schornsteinfeger | | 400 Euro |
Gesamtkosten im Jahr | | 1.908,84 Euro |
Kosten für Anschaffung & Installation einer Wärmepumpe
Die Kosten für eine Wärmepumpe unterscheiden sich, je nachdem, für welche Wärmepumpe Sie sich entscheiden. Im Durchschnitt bewegen Sie sich zwischen 10.000 und 25.000 Euro.
- Die Anschaffungs- und Installationskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe belaufen sich im Durchschnitt auf 10.000 bis 18.000 Euro. Dieses System ist im Vergleich kostengünstiger als andere Wärmepumpen-Systeme.
- Für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe rechnen Sie neben den Kosten für Anschaffung und Installation von durchschnittlich 11.000 bis 15.000 Euro mit den Kosten für die Erschließung. Dazu zählen Bohrungen, die Probenentnahme und Testung des Grundwassers sowie Erdarbeiten für die Brunnenanlage. Zusätzliche Kosten von etwa 4.000 bis 7.000 Euro fallen im Schnitt an. Das führt zu Gesamtkosten für Anschaffung, Installation und Erschließung von etwa 15.000 bis 22.000 Euro.
-
Sole-Wasser-Wärmepumpen gliedern sich in Pumpen mit Erdkollektoren und Systeme mit Erdwärmesonden. Bei durchschnittlichen Anschaffungs- und Installationskosten zwischen 12.000 und 15.000 Euro addieren sich bei der Erschließung im Schnitt Kosten zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Das ergibt Gesamtkosten im Schnitt von 14.000 bis 25.000 Euro.
Bedenken Sie: Im Idealfall sind bis zu 40 Prozent der förderfähigen Kosten von Anschaffung und Installation der Wärmepumpe durch staatliche Förderung erstattungsfähig.
Stromkosten für den Betrieb einer Wärmepumpe
Abhängig von Ihrer Immobilie, dem Wärmeverbrauch und der Anlage ergeben sich Stromkosten für Ihre Wärmepumpe. Viele Stromlieferanten bieten einen Sondertarif für Wärmepumpen an, der etwas günstiger ausfällt als reguläre Stromkosten. Der Wegfall der EEG-Umlage verpflichtet Stromanbieter zu einer entsprechenden Absenkung der Strompreise ab dem 01.07.2022.
Sie statten Ihren Neubau, der 120 Quadratmeter Wohnfläche umfasst, mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe aus. Rechnen Sie mit einem Wärmebedarf von etwa 55 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr ergibt sich ein jährlicher Wärmebedarf von 6.600 Kilowattstunden. Bei einem SCOP-Wert von vier benötigt die Wärmepumpe etwa 1.650 Kilowattstunden Strom. Bei einem Arbeitspreis von 30,90 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich Stromkosten von 509,85 Euro.
Die konkreten Stromkosten ergeben sich je nach Anbieter aus Ihrem individuellen Verbrauch. Dieser fällt beispielsweise bei ungedämmten Bestandsgebäuden deutlich höher aus als beim Neu- oder sanierten Altbau.
Die Jahresarbeitszahl, kurz: JAZ, beschreibt die Effizienz des gesamten Heizungssystems. Sie gibt das individuelle Verhältnis zwischen elektrischer Energie und der resultierenden Heizungswärme innerhalb eines Jahres an. Um die JAZ zu berechnen, benötigen Sie sowohl einen Stromzähler als auch einen Wärmemengenzähler.
Der Seasonal Coefficient of Performance, kurz: SCOP, gibt das Verhältnis zwischen der Wärmeleistung und der benötigten elektrischen Energie im saisonalen Verlauf an. Im Gegensatz zur Jahresarbeitszahl bezieht sich der SCOP-Wert lediglich auf die Wärmepumpe, nicht auf das gesamte Heizungssystem, und wird unter festgelegten Prüfungsbedingungen im Labor ermittelt.
Ein SCOP-Wert von fünf sagt beispielsweise aus, dass die Wärmepumpe für fünf Kilowatt Wärme ein Kilowatt Strom benötigt. Umso geringer der SCOP, desto mehr Strom benötigt das System für die gleiche Menge Wärmeenergie und desto ineffizienter arbeitet es.
Die Luftwärmepumpe bietet oftmals den größten Stromverbrauch aufgrund der ineffizienteren Leistung bei sehr niedrigen Außentemperaturen.
Bei stetig steigenden Strompreisen bietet sich die Kombination Ihrer Wärmepumpe mit Photovoltaik an. Die PV-Anlage liefert nachhaltig den benötigten Stromanteil für die Wärmepumpe und reduziert die Kosten. Zudem ist sowohl der Gebrauch von Ökostrom als auch selbstproduzierter Strom einer Solaranlage eine nachhaltige Alternative als wertvoller Beitrag zum Klimaschutz.
Wärmepumpe: Wartungskosten
Im Vergleich zu einer Pelletheizung sind Wärmepumpen deutlich wartungsärmer. Die regelmäßige Prüfung durch einen Schornsteinfeger entfällt gänzlich. Damit belaufen sich die durchschnittlichen Wartungskosten für Wärmepumpen auf etwa 150 bis 200 Euro im Jahr.
Folgende Tabelle zeigt Ihnen eine mögliche Kostenübersicht über die jährlich anfallenden Kosten einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus:
Laufende Kosten im Neubau (bei 2.200 kWh Verbrauch im Jahr) |
Stromkosten | 30,90 Cent/kWh | 679,80 Euro |
Wartung | | 150 Euro |
Gesamtkosten im Jahr | | 829,80 Euro |
| | Laufende Kosten im Altbau (bei 6.500 kWh Verbrauch im Jahr) |
Stromkosten | 30,90 Cent/kWh | 2.008,50 Euro |
Wartung | | 150 Euro |
Gesamtkosten im Jahr | | 2.158,50 Euro |
Arbeitspreis von 30,90 Cent/kWh bei Wärmepumpentarif eines anonymisierten Anbieters (Stand: Mai 2022)
Fördermöglichkeiten für Pelletheizung und Wärmepumpe
Sowohl bei der Pelletheizung als auch bei der Wärmepumpe handelt es sich um Heizmethoden mit erneuerbaren Energien. Beide Heizsysteme sind förderfähig, sodass Sie einen Teil der Kosten durch staatliche Zuschüsse erstattet bekommen.
Durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sind Förderungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) möglich. Die Erneuerung Ihrer Heizungsanlage zählt zur Einzelmaßnahme zur Sanierung von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden. Wichtig: Ab dem 15. August 2022 streicht die BEG die Kreditförderung von Einzelmaßnahmen.
Bedenken Sie: Die Förderanträge müssen jeweils vor Beginn der Maßnahme bei BAFA oder KfW zu stellen sein.
Bei der Förderung der Pelletheizung beträgt der reguläre Fördersatz 10 Prozent. Ist die Pelletheizung Bestandteil einer Erneuerbare-Energien-Heizung (EE-Hybrid) erhöht sich der Fördersatz auf 20 Prozent. Weitere fünf Prozent erhalten Sie, wenn der andere Bestandteil eine effiziente Wärmepumpe ist. Entschließen Sie sich dafür, Ihre alte Öl-, Gas- oder Nachtspeicherheizung auszutauschen, erhöht sich der Fördersatz um zehn Prozent.
Im Idealfall ist eine Reduzierung der förderfähigen Kosten um bis zu 35 Prozent realisierbar. Eine mögliche Rechnung entnehmen Sie folgender Tabelle:
förderfähige Kosten der Pelletheizung | | 23.500 Euro |
Regelfördersatz | 10 Prozent | - 2.350 Euro |
Heizungstauschbonus | + 10 Prozent | - 2.350 Euro |
Gesamtkosten | | 18.800 Euro |
Wichtig für die Förderung: Die Nennwärmeleistung der Pelletheizung beträgt mindestens fünf Kilowatt und die Wärmeverteilung erfolgt über Wasser. Gleichfalls trägt die Anlage mindestens 50 Prozent zur Raumwärme- und Warmwasserversorgung des Gebäudes bei. Die Pelletheizung stößt maximal 15 Milligramm Staub und 200 Milligramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter aus und der Kesselwirkungsgrad liegt bei mindestens 90 Prozent. Ein hydraulischer Abgleich sowie eine messtechnische Erfassung der erzeugten Wärmemenge müssen gegeben sein.
Der Regelfördersatz bei der Förderung von Wärmepumpen beträgt 25 Prozent. Einen Bonus von fünf Prozent erhalten Sie, wenn es sich um eine effiziente Wärmepumpe handelt, die als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser nutzt. Weitere zehn Prozent erhalten Sie beim Austausch einer alten Öl-, Gas- oder Nachtspeicherheizung.
Daraus ergibt sich eine mögliche Reduzierung der förderfähigen Kosten von 40 Prozent im Idealfall. Folgende Tabelle zeigt ein mögliches Rechenbeispiel:
Kosten Luft-Wasser-Wärmepumpe | | 15.000 Euro |
Regelfördersatz | 25 Prozent | - 3.750 Euro |
Heizungstauschbonus | + 10 Prozent | - 1.500 Euro |
Gesamtkosten | | 9.750 Euro |
Wichtig: Die Wärmepumpe erfüllt bestimmte Energievoraussetzungen. Die technischen Mindestanforderungen entnehmen Sie der laufend aktualisierten Liste förderfähiger Wärmepumpen des BAFA. Weiterhin ist der Einbau von mindestens einem Wärmemengenzähler sowie einem Stromzähler erforderlich. Ein hydraulischer Abgleich und das Anpassen der Heizkurve an das Gebäude sind ebenfalls für die Förderung vorausgesetzt.
Altbau oder Neubau: Welche Voraussetzungen gelten für Pellets und Wärmepumpe?
Wohnen Sie in einem unsanierten Altbau oder in einem modernen Neubau? Nicht jedes der zu vergleichenden Heizsysteme eignet sich gleich gut für jedes Gebäude. Wichtige Faktoren, wenn Sie sich mit der Frage beschäftigen, ob Sie eine Pelletheizung oder Wärmepumpe installieren, sind:
- Handelt es sich um einen Neubau oder einen Altbau?
- Wie gut ist die Dämmung meines Hauses?
- Wie hoch ist mein jährlicher Wärmebedarf?
- Benötigen meine Heizkörper eine hohe Vorlauftemperatur oder besitze ich Fußboden- und Flächenheizungen?
Da es sich bei Pelletheizung und Wärmepumpe um zwei gänzlich verschiedene Heizsysteme handelt, gelten für beide unterschiedliche Voraussetzungen:
Voraussetzungen für eine Pelletheizung
1) Ausreichend Platz für Anlage & Lagerung der Pellets
Beachten Sie bereits während der Planung, dass Sie ausreichend Platz benötigen. Der Lagerplatz für die Holzpellets – ein Pelletsilo oder ein Pellettank – findet nach Möglichkeit in unmittelbarer Nähe zur Pelletanlage Platz. Dadurch halten Sie den Förderweg kurz. Ist dies nicht umsetzbar, benötigen Sie zusätzlichen Platz für das Fördersystem in Form einer Förderschnecke oder eines Pellet-Saugsystems. Steigen Sie von einer alten Öl-Heizung auf die Pelletheizung um, ist oftmals ein Heizungskeller mit genügend Lagerplatz vorhanden. Bei einem Neubau haben Sie die Option, die Planung des Gebäudes und den Platzbedarf an Ihr gewünschtes Heizsystem anzupassen.
2) Abgassystem / Umrüstung des Schornsteins
Bei der Verbrennung von Pellets entstehen Abgase, die über ein Abluftsystem oder einen bestehenden Kamin oder Schornstein aus dem Haus geführt werden. Handelt es sich bei Ihrer Immobilie um ein Bestandsgebäude, das über einen Schornstein verfügt, ist es in den meisten Fällen ohne großen Aufwand realisierbar, diesen für die Pelletheizung nutzbar zu machen. Ist kein Schornstein vorhanden, installieren Sie einen Edelstahlschornstein an der Fassade, der die Abgase über das Dach abführt. In jedem Fall muss der Schornstein feuerfest sein und über eine Wärmedämmung verfügen, um die Abgase optimal abzuführen und Versottung zu vermeiden. Der Durchmesser beträgt mindestens 150 Millimeter. Vor Inbetriebnahme Ihrer Pelletheizung muss das System vom Schornsteinfeger abgenommen werden.
3) Wärmebedarfsrechnung für die richtige Dimensionierung
Pelletheizungen eignen sich sowohl für einen Neubau als auch für Bestandsgebäude. Die Wärmebedarfsrechnung zeigt Ihnen im Vorfeld, wie groß Ihrer Pelletheizung für Ihren individuellen Wärmebedarf dimensioniert sein sollte. Handelt es sich bei Ihrer Immobilie um einen gut gedämmten Neubau, der über Fußboden- und Flächenheizungen verfügt, benötigen Sie deutlich niedrigere Vorlauftemperaturen und besitzen oftmals einen geringeren Jahreswärmebedarf.
Bedenken Sie: Speziell im Altbau rentiert sich eine Pelletheizung. Sie erreicht mühelos hohe Vorlauftemperaturen bei vergleichsweise stabilen Brennstoffkosten.
Voraussetzungen für eine Wärmepumpe
Je nach gewählter Wärmepumpe ergeben sich abweichende Voraussetzungen. Vergleichen Sie die Wärmepumpensysteme bereits während der Planung, um das für Sie passende System zu ermitteln. Allen Systemen gleich ist, dass der SCOP-Wert bestenfalls zwischen drei und fünf liegt. Werte unter drei deuten darauf hin, dass die Wärmepumpe unwirtschaftlich arbeitet. Lesen Sie mehr in unserem Artikel "Wärmepumpen im Vergleich"
1) Nach Möglichkeit Niedertemperatursysteme nutzen
Alte Heizkörper benötigen oftmals Vorlauftemperaturen zwischen 70 und 90 Grad Celsius. Damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet, sollten Vorlauftemperaturen von maximal 55 Grad nicht überschritten werden. Grund dafür: Damit eine Wärmepumpe entsprechend hohe Vorlauftemperaturen aus der zur Verfügung stehenden Umweltwärme erzeugt, benötigt sie eine hohe Menge elektrischen Stroms. Höhere Vorlauftemperaturen haben somit einen höheren Stromverbrauch und deutlich höhere Kosten zur Folge.
Um optimale Werte zu erreichen, eignen sich Niedertemperatur-Heizkörper. Flächenheizungen sind flache, meist große Heizkörper ohne Rippen. Aufgrund der speziellen Bauweise benötigen sie einen geringeren Energieaufwand als herkömmliche Rippenheizungen. Gleichfalls gibt die große Oberfläche eine hohe Strahlungswärme ab. So kommen Niedertemperatursysteme mit durchschnittlich 50 bis 55 Grad aus. Fußbodenheizungen benötigen im Schnitt lediglich 35 Grad Celsius und eignen sich ebenfalls optimal in Kombination mit einer Wärmepumpe.
2) Ausreichende Gebäudedämmung
Entscheiden Sie sich für die Nutzung einer Wärmepumpe, ist eine gute Dämmung Ihres Gebäudes essenziell, damit Ihr System wirtschaftlich arbeitet. Speziell bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine optimale Gebäudedämmung Voraussetzung für eine gute Wirtschaftlichkeit der Anlage. Denn bei niedrigen Außentemperaturen und hohen Vorlauftemperaturen Ihres Heizsystems benötigt die Luft-Wasser-Wärmepumpe deutlich mehr elektrische Energie, um die benötigte Wärmeenergie aufzubringen.
Die Wichtigkeit einer guten Gebäudedämmung verdeutlichen die folgenden Beispielrechnungen:
- Bei einem Neubau mit dem KfW-Effizienz-Standard 55 rechnen Sie mit etwa 55 Kilowattstunden Wärmebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Das Gebäude umfasst 120 Quadratmeter Wohnfläche. Eine Wärmepumpe mit einem SCOP-Wert von 4 benötigt bei 6.600 Kilowattstunden Wärmebedarf im Jahr 1.650 Kilowattstunden Strom. Bei einem Arbeitspreis von 30,90 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich Stromkosten von 509,85 Euro pro Jahr.
- In einem unzureichend gedämmten Altbau beträgt der Wärmebedarf mitunter 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Das ergibt bei 120 Quadratmetern etwa 18.000 Kilowattstunden Wärmebedarf im Jahr. Bei einem SCOP-Wert von 4 benötigt die Wärmepumpe dementsprechend 4.500 Kilowattstunden Strom. Bei einem Arbeitspreis von 30,90 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich Stromkosten von 1.390,50 Euro pro Jahr.
3) Geologische Voraussetzungen an Erdwärmepumpen
Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen besitzen Sie zwei Optionen zur Gewinnung von Umweltwärme: eine Erdsonde mittels Tiefenbohrung oder das Verlegen weitflächiger Erdkollektoren.
- Erdwärmepumpen mit Erdsonden arbeiten sehr effizient, da tief im Boden ganzjährig eine konstante Temperatur herrscht. Die Installation ist aufwendiger als bei Luft-Wasser-Wärmepumpen, da sie mit umfänglichen Erdarbeiten vonstattengeht. Diese Variante benötigt wenig Platz auf Ihrem Grundstück, da sie in die Tiefe geht. Indes benötigen Sie für die notwendigen Bohrungen die Genehmigung der unteren Wasserbehörde. Die Beschaffenheit des Bodens ist entscheidend für die Effizienz der Anlage. Lassen Sie das Erdreich bereits während der Planung begutachten und Informationen über die Wärmeleitfähigkeit einholen. Achten Sie bei der Wahl des Fachbetriebs darauf, dass es sich um ein erfahrenes Bohrunternehmen handelt. Dieses gibt Ihnen zudem Aufschluss über konkrete Kosten, die je nach Beschaffenheit des Erdreiches variieren.
- Bei Erdkollektoren bezieht die Erdwärmepumpe die Umweltwärme nicht aus der Tiefe. Horizontal unterhalb der Frostgrenze in einer Tiefe von etwa 1,5 Metern liegen die Flächenkollektoren auf dem Grundstück. Eine große verfügbare Fläche ist daher Voraussetzung. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus rechnen Sie mit einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern. Den gesamten Bereich oberhalb der Kollektoren dürfen Sie nicht bebauen oder bepflanzen.
Je nach Bundesland fallen die Bestimmungen für die Nutzung von Geothermie unterschiedlich aus. Informieren Sie sich rechtzeitig über die bei Ihnen geltenden Gesetze. Ein Fachbetrieb in Ihrer Nähe gibt Ihnen ausführliche Informationen rund um die für Sie bestmögliche Lösung.
4) Voraussetzungen für Grundwasserwärmepumpen
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist eine sehr effiziente Variante, die die benötigte Umweltenergie aus dem Grundwasser bezieht, da dieses ein hervorragender Wärmespeicher ist. Wichtig: Für den Betrieb muss genügend Grundwasser zur Verfügung stehen. Gleichzeitig muss es über eine ausreichende Qualität verfügen und spezielle Werte in Bezug auf beispielsweise Eisen und Mangan enthalten. Schlechte Werte führen zu Schäden an der Wärmepumpe. Die Testung des Grundwassers gibt im Vorfeld Auskunft darüber, ob die Nutzung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe in Ihrem Fall umsetzbar ist. Sie benötigen für die Installation einer Grundwasserwärmepumpe eine Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts.
Pelletheizung vs. Wärmepumpe – Fazit
Sowohl die Pelletheizung als auch die Wärmepumpe heizen mit erneuerbaren Energien und bieten eine umweltfreundliche Alternative zu Systemen, die mit fossilen Brennstoffen heizen. Darüber hinaus sind Pelletheizung und Wärmepumpe zwei gänzlich unterschiedliche Heizsysteme und eignen sich dementsprechend für abweichende Bedürfnisse. Wichtig: Pauschal lässt sich nicht sagen, dass sich eine Wärmepumpe im Neubau in jedem Fall rentiert. Gleichfalls hängt die Nutzung einer Wärmepumpe im Altbau von verschiedenen Voraussetzungen ab, die Sie während der Planung der Anlage berücksichtigen sollten.
Wägen Sie im Vorfeld ab, wie Ihre Voraussetzungen ausfallen: Ausschlaggebend für Ihre Entscheidung ist Ihr jährlicher Wärmebedarf. Dieser hängt sowohl von Ihrem Heizverhalten als auch vom Zustand Ihrer Immobilie und Ihrer Heizungsanlage ab. Weiterhin sind Platzbedarf und Budget wichtige Faktoren, die Sie während der Planung einer neuen Heizungsanlage berücksichtigen sollten.
- Eine Wärmepumpe lohnt sich für Sie, wenn Sie in einem Neubau oder gut gedämmten Altbau mit Niedertemperaturheizkörpern und geringem Wärmebedarf leben.
- Eine Pelletheizung ist hingegen interessant, wenn Sie in einem Altbau mit entsprechend hohem Heizwärmebedarf leben und auf eine ausreichende Wärmedämmung des Gebäudes verzichten.
Beauftragen Sie rechtzeitig einen geeigneten Fachbetrieb für Pelletheizungen oder professionelle Fachleute für Wärmepumpen. Diese sprechen gemeinsam mit Ihnen Ihre Wünsche, Vorstellungen und die gegebenen Voraussetzungen durch, um die für Sie bestmögliche Lösung zu finden.
Beide Heizsysteme nutzen erneuerbare Energien zur Erzeugung von Wärme. Die Pelletheizung verbrennt Holz. Aufgrund von Herstellung und Transportwegen der Pellets ist ihre Nutzung nicht gänzlich CO₂-neutral. Die Wärmepumpe bezieht Wärme aus der Umgebung – aus Luft, Wasser oder Erde. Aufgrund des genutzten Stroms fällt auch hier eine gewisse CO₂-Bilanz an. Nutzen Sie hingegen eine Photovoltaikanlage oder Ökostrom, um die Wärmepumpe zu betreiben, handelt es sich um einen weitaus klimafreundlicheren Betrieb als mit einer Pelletheizung.
ie Luft-Wasser-Wärmepumpe ist günstigere Variante gegenüber einer Pelletheizung. Sie arbeitet jedoch ineffizienter als etwa eine Erdwärmepumpe und eignet sich nicht für jedes Gebäude. Bei den Anschaffungskosten sind sowohl Sole-Wasser-Wärmepumpen als auch Wasser-Wasser-Wärmepumpen mit Pelletheizungen vergleichbar. Sie bewegen sich in einem preislichen Rahmen von etwa 15.000 bis 25.000 Euro – je nach gegebenen Voraussetzungen.
Eine Pelletheizung eignet sich sowohl für Bestandsgebäude als auch für den Neubau. Wärmepumpen arbeiten hingegen am effizientesten bei sehr gut gedämmten Immobilien. Die Wärmepumpe eignet sich daher primär für den Neubau sowie einen sanierten Altbau. Bedenken Sie: Die Pelletheizung rentiert sich speziell im ungedämmten Altbau, da sie mühelos hohe Vorlauftemperaturen bei vergleichsweise stabilen Brennstoffkosten erreicht.
Wägen Sie zwischen der Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Pelletheizung ab, stellt sich die Frage nach dem Zustand Ihrer Immobilie. Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten effizient im Neubau und gut sanierten Bestandsgebäuden in Kombination mit Niedertemperatursystemen. Sie bietet eine kostengünstige Alternative zu Erdwärme- sowie Grundwasserwärmepumpen. Bedenken Sie: Bei niedrigen Außentemperaturen und hohen Vorlauftemperaturen arbeitet die Luft-Wärmepumpe oftmals ineffizient. Hier rentiert sich eine Pelletheizung günstigen Brennstoffpreisen.