Gasheizung & Ölheizung: Technik, Brennstoff und Perspektiven
Die Gasheizung wie auch die Ölheizung arbeiten nach dem gleichen Prinzip: der Brennstoff wird in einem Kessel verfeuert und die gewonnene Wärme wird über einen Heizkreislauf an den Bestimmungsort transportiert. Vom Brenner abgesehen sind sich beide Systeme sehr ähnlich.
Die Gasheizung verbrennt meist Erdgas, um dem Heizsystem Wärme zur Verfügung zu stellen. Die Gasheizung erhält den Brennstoff über einen Gasanschluss, der die Heizung zuverlässig versorgt. Die Versorgungssicherheit erfordert allerdings einen kostenintensiven Anschluss an das Netz. Zu den Vorteilen zählen die geringen Kosten einer Gasheizung.
Erdgas ist ein relativ günstiger und schadstoffarmer Energieträger mit einem guten Heizwert. Aber auch Brennstoffe wie Flüssiggas sind möglich. Über Biogasanlagen wird zunehmend Gas aus regenerativen Quellen in das allgemeine Netz eingespeist, um die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern. Erdgas wird heute hauptsächlich aus Algerien, Russland und Norwegen importiert.
Eine Ölheizung benötigt keinen Gasanschluss, braucht aber mehr Platz
Die Ölheizung verbrennt Heizöl zur Wärmegewinnung. Ebenso wie bei der Gasheizung gibt es verschiedene Arten von Heizöl mit individuellen Vor- und Nachteilen. Ein Vorteil der Ölheizung besteht darin, dass kein Anschluss wie bei der Gasheizung verlegt werden muss, um das System nutzen zu können. Das Heizöl wird direkt über entsprechende Tankfahrzeuge vor Ort angeliefert. Dies stellt aber gleichzeitig auch einen Nachteil dar, denn das Heizöl muss möglichst nahe am Heizsystem gelagert werden. Dies erfordert Platz und einen sicheren Tank. Ebenso wie bei der Gasheizung sind die Preise einer Ölheizung niedrig.
Inzwischen sind Heizöle mit Bioanteil erhältlich. Hier ist dem Brennstoff ein bestimmter Anteil von Heizöl aus nachwachsenden Rohstoffen (zum Beispiel Biodiesel) beigemischt. Eine Zahl gibt an, wie hoch der Anteil an Bioheizöl ist. "Heizöl EL A Bio 5" steht für einen Brennstoff mit fünf Prozent Bioanteil.
Brennwerttechnik senkt den Brennstoffverbrauch
Öl und Gas sind begrenzt verfügbar und die Brennstoffpreise steigen kontinuierlich - außerdem ist 2021 mit der CO2-Steuer eine zusätzliche Abgabe auf das Heizen mit fossilen Systemen hinzugekommen. Aus diesen Gründen hat sich die Brennwerttechnik längst durchgesetzt. Sie ist heutzutage als Stand der Technik anzusehen. Brennwertkessel sind für die Öl- wie auch die Gasheizung möglich. Brennwertkessel nutzen im Vergleich zu herkömmlichen Heizkesseln oder Niedertemperaturkesseln auch die Kondensationswärme der Abgase. Dies erhöht den Wirkungsgrad der jeweiligen Heizsysteme deutlich.
Solarthermie Anlagen ergänzen wirtschaftlich Gas- und Ölheizungen
Eine weitere Möglichkeit, die Heizkosten der Öl- oder Gasheizung zu reduzieren, bietet sich durch die erneuerbaren Energien an: Gas- wie auch Ölheizung lassen sich ausgezeichnet mit einer Solarthermieanlage kombinieren.
Hierbei speisen der Heizkessel wie auch die Solarkollektoren die gewonnene Wärme in einen gemeinsamen Speicher. Die Solarthermieanlage entlastet hier vor allem in den Übergangszeiten von April bis September den Heizkessel und senkt den Verbrauch an fossilen Brennstoffen. Aber auch die Kombination mit anderen Systemen wie einer Wärmepumpe ist prinzipiell möglich.
Fachbetriebe für Heizsysteme beraten gern über die Kombinationsmöglichkeit einer Gas- oder Ölheizung mit Solarthermie.