Heizung wird nicht warm – Checkliste
Mögliche Ursache | Mögliche Maßnahme |
System im Sommerbetrieb | auf Heizbetrieb umstellen |
Heizung gluckert: Luft im Heizsystem | Entlüften des Heizkörpers |
Anlagedruck zu niedrig | Heizwasser nachfüllen |
Ventile klemmen | Thermostat entfernen, Ventilstift lockern |
Fehlerhafte Einstellungen der Heizung (z. B. Heizkurve, Vorlauftemperatur) | Einstellung an der Anlage vornehmen; alternativ: eine Heizungsfirma mit der Einstellung beauftragen |
Störung des Kessels (Fehlermeldung an der Anlage) | Fehler von Fachbetrieb beheben lassen |
Heizungspumpe ist defekt | Kontrolle, Reparatur oder Austausch durch Fachbetrieb |
fehlerhafte Wärmeverteilung im Haus | hydraulischen Abgleich von Fachbetrieb durchführen lassen |
kein Brennstoff vorhanden / Stromversorgung unterbrochen | Brennstoff nachfüllen / Stromversorger kontaktieren |
Heizung wird nicht warm: 8 mögliche Gründe
Bleibt Ihre Heizung kalt, ist nicht immer direkt ein Heizungstausch notwendig. Stellen Sie beim Einschalten Ihrer Heizung fest, dass diese nicht warm wird, kann es unterschiedliche Ursachen geben. Sowohl welche, die vom jeweiligen Heizkörper herrühren, als auch Gründe, die das gesamte System betreffen.
Das System befindet sich im Sommerbetrieb
Der Sommermodus einer Heizungsanlage sorgt dafür, dass im Sommer Trinkwasser erwärmt wird. Alle Heizkörper hingegen bleiben kalt. Zu Beginn der Heizperiode kann es daher vorkommen, dass eine Umstellung von Sommer- auf Heizbetrieb nötig ist. Ob dieser Fehler vorliegt, erkennen Sie an der Anzeige oder dem analogen Bedienfeld der Heizungsregelung. Um den Modus zu korrigieren, stellen Sie die Anlage einfach vom Sommer- auf den Heizbetrieb um.
Fehlerhafte Einstellung der Heizung
Nicht nur die Saisoneinstellung der Heizung kann fehlerhaft sein. Weitere Einstellungen, die dazu führen können, dass die Heizung nicht heizt, sind:
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Einstellung der Heizkurve – die Heizkurve stellt den Zusammenhang zwischen der Umgebungstemperatur und Vorlauftemperatur des Heizkreises dar
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Einstellung der Vorlauftemperatur – die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, auf die das System das Heizwasser erwärmt
In beiden Fällen gilt: Stimmt die Einstellung nicht und ist nicht korrekt auf das Heizsystem abgestimmt, kann dies maßgebliche Auswirkungen auf die Wärmeverteilung der einzelnen Heizkörper haben.
Eine weitere Möglichkeit für einen kalten Heizkörper ist eine Störung am Kessel. Dies ist meist mit einer entsprechenden Fehlermeldung an der Heizungsanlage gekennzeichnet. In einem solchen Fall hilft es oftmals, einen Heizungsinstallateur zu rufen.
Heizung wird nicht warm: Heizungspumpe defekt
Die Heizungs- oder Umwälzpumpe sorgt für die Beförderung des Heizwassers vom Heizkessel zu den Heizkörpern. Arbeitet sie nicht richtig oder versagt gänzlich ihren Dienst, gelangt das heiße Wasser nicht mehr zu den jeweiligen Heizkörpern. Das Resultat: Sie bleiben kalt.
Ob in Ihrem Fall die Heizungspumpe defekt ist, testen Sie mit einem Schraubenzieher. Halten Sie diesen zwischen das Gehäuse und Ihr Ohr. Bei einer intakten Pumpe nehmen Sie Geräusche wahr oder spüren Vibrationen.
Wird Ihre Heizung aufgrund einer defekten Umwälzpumpe nicht warm, rufen Sie auch in diesem Fall einen Fachbetrieb, der die fehlerhafte Pumpe repariert oder austauscht.
Es befindet sich Luft im Heizkörper
Stellen Sie fest, dass ein Heizkörper gluckert oder die Heizung plätschert, nachdem Sie das Ventil aufgedreht haben, ist es naheliegend, dass sich Luft im Kreislauf befindet. Das Ergebnis: Der Heizkörper wird nicht richtig warm.
In diesem Fall ist das Entlüften des Heizkörpers angebracht.
- Drehen Sie das Thermostat auf die höchste Stufe
- Halten Sie ein hitzeunempfindliches Gefäß unter das Ventil (Vorsicht: Das austretende Wasser ist sehr heiß – Verbrühungsgefahr!)
- Drehen Sie das Ventil mit einem Entlüfterschlüssel auf. Warten Sie, bis die Luft entwichen ist und Wasser austritt.
- Schließen Sie das Ventil wieder.
Anlagedruck zu niedrig – es fehlt Heizungswasser
Der Heizkreislauf ist ein geschlossenes System. Insbesondere nach Entlüften der Anlage kann es passieren, dass zu viel Heizwasser den Kreislauf verlässt. Infolgedessen sinkt der Druck und eine Beeinträchtigung der Wärmeverteilung kann auftreten.
Werden Ihre Heizungskörper nicht warm, prüfen Sie, ob der Druck in der Heizungsanlage ausreichend ist oder ob Sie Heizungswasser nachfüllen sollten. Mithilfe des Manometers der Heizanlage lesen Sie den vorhandenen Druck ab. Dieser beträgt bestenfalls 1 bis 1,5 bar. Ist der Druck niedriger, empfiehlt es sich, Heizwasser nachzufüllen. Verwenden Sie kein Leitungswasser, sondern achten auf eine angemessene Qualität nach VDI 2034.
Wichtig: Verliert die Anlage trotz Auffüllens des Heizwassers weiterhin an Druck, ist es ratsam, einen Experten zu rufen. Möglicherweise liegt an anderer Stelle der Heizungsanlage ein schwerwiegendes Problem vor.
Heizkörper wird nicht warm – Ventile klemmen
Ein weiteres Problem, das vorliegen kann und dafür sorgt, dass einzelne Heizkörper nicht warm werden, wäre ein klemmender Ventilstift. Um diesen zu überprüfen, schrauben Sie das Thermostat ab. Dahinter befindet sich der Ventilstift, der aussieht wie ein kleiner, silberner Stab. Im normalen Zustand ist er sichtbar und ragt etwa fünf Millimeter heraus. Er sollte sich leicht in das Ventil drücken lassen.
Steckt er jedoch fest, haben Sie die Möglichkeit, diesen mit einer Zange vorsichtig zu lockern. Alternativ schlagen Sie vorsichtig mit einem geeigneten Gegenstand auf den Spindelstift oder erwärmen ihn mit warmer Luft. Auch das Lockern mittel Öl ist möglich. Nachdem Sie den Stift gelöst haben und er sich leichtgängig bewegen lässt, können Sie das Thermostat wieder anbringen.
Fehlerhafte Wärmeverteilung im Haus
Werden Heizkörper nicht richtig warm oder verteilt sich die Wärme auf einzelne Heizkörper des Hauses ungleichmäßig, kann ein hydraulischer Abgleich ratsam sein. Weiteres Anzeichen: Nur der letzte Heizkörper wird nicht warm. Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass optimale Volumenströme Ihrer Heizungsanlage vorhanden sind. Speziell in einem verzweigten System ist es wichtig, dass durch alle Heizkörper die korrekte Menge an Wasser fließt.
Für einen hydraulischen Abgleich kontaktieren Sie einen Fachbetrieb. Dieser sorgt anschließend dafür, dass Ihre Heizung optimal und effizient arbeitet.
Kein Brennstoff vorhanden
Bleiben nicht nur alle Heizkörper in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung kalt, sondern auch das Wasser, sollten Sie überprüfen, ob Strom- und Brennstoffversorgung vorhanden sind. Je nach Heizsystem stellen Sie sicher, ob sich noch ausreichend Öl im Tank befindet, Gas oder Pellets vorhanden sind. Beziehen Sie Fernwärme und Ihre Heizung wird nicht warm, kontaktieren Sie einen Experten oder Ihren Fernwärmebetreiber. Möglicherweise liegt das Problem dort.
Ein weiterer Grund ist ein vorübergehendes Abschalten der Strom- und Gasversorgung aufgrund von Sanierungsarbeiten. Überprüfen Sie daher alle möglichen Faktoren, die hier infrage kommen könnten. Beispielsweise zeigt Ihre Heizanlage oftmals eine Fehlermeldung bei Problemen mit der Elektronik an. Einen möglichen Fehlercode schlagen Sie im Handbuch Ihrer Anlage nach.
Prophylaktische Maßnahmen, wenn der Heizkörper nicht warm wird
Bereits im Vorfeld können Sie Maßnahmen ergreifen, damit Sie im Herbst und Winter nicht vor einer kalten Heizung stehen:
Lassen Sie Ihre Heizung regelmäßig warten! Alle ein bis zwei Jahre – je nach vorhandenem Heizungssystem – sollten Sie einen Fachbetrieb mit der Wartung Ihrer Anlage beauftragen. Vorzugsweise findet diese bereits in den Sommermonaten statt, sodass eine reibungslose Funktion im Herbst sichergestellt ist.
Im gleichen Zuge stellen die Experten fest, ob ein hydraulischer Abgleich Ihres Systems vonnöten ist. Ein Austausch einzelner Verschleißteile kann auf diesem Weg ebenfalls rechtzeitig in die Wege geleitet werden. So sind Sie bestens auf die nächste Heizperiode vorbereitet.
Heizkörper wird nicht warm: Rechte und Pflichten als Mieter
Tritt ein Problem mit der Heizungstechnik im Mehrfamilienhaus auf, kontaktieren Sie unmittelbar Ihre Vermietung. Setzen Sie ihr eine angemessene Frist für die Behebung des Mangels.
Folgende Tabelle gibt Ihnen Aufschluss darüber, welche Gradzahl mit der jeweiligen Thermostateinstellung erreicht werden soll – jeder Teilstrich steht dabei für einen Grad Celsius:
Thermostat Stufe | Jeweilige Temperatur |
Stern (Frostschutz) | 6 °C |
Stufe 1 | 12 °C |
Stufe 2 | 16 °C |
Stufe 3 | 20 °C |
Stufe 4 | 24 °C |
Stufe 5 | 28 °C |
**Generell gilt:** Vom 01.10. bis 30.04. herrscht die sogenannte Heizperiode in Mietwohnungen. In diesem Zeitraum müssen für Sie als Mieter zwischen 06:00 Uhr und 23:00 Uhr Temperaturen von 20 Grad Celsius in Wohnräumen und von 21 Grad in Badezimmern erreichbar sein. Nachts gilt eine erreichbare Temperatur von mindestens 18 Grad Celsius (Nachtabsenkung).
Wichtig: Prüfen Sie, ob in Ihrem Mietvertrag eine andere Vereinbarung getroffen wurde. Möglicherweise sind bei Ihnen vorhandene Mietvertragsklauseln unwirksam – so etwa eine Nachtabsenkung, die laut Vertrag bereits ab 21:00 Uhr gilt.
Folgende Grafik zeigt Ihnen optimale Raumtemperaturen für die einzelnen Zimmer Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses:
Liegt die Temperatur langfristig bei 15 Grad Celsius und weniger, droht nicht nur Schimmelgefahr, sondern auch eine Gefährdung Ihrer Gesundheit. In diesem Zusammenhang spielt auch eine optimale Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle.
Wird Ihre Heizung in der Heizperiode nicht warm, besteht für Sie das Recht auf eine Mietminderung. Grund hierfür: Es liegt ein erheblicher Wohnungsmangel vor. Ihre Vermietung ist in der Pflicht, diesen Mangel zu beseitigen. Bei einem Heizungsausfall im Winter ist daher eine Mietminderung um bis zu 100 Prozent möglich. Eine Minderung um bis zu 20 Prozent ist beispielsweise denkbar, wenn Ihre Heizung lediglich 18 Grad Celsius erreicht.
Eine weitere Stütze des deutschen Mietrechts ist die Heizkostenverordnung. Hier sind Rechte und Pflichten von Vermietern und Mietern aufgeführt, was Unklarheiten bei der Abrechnung von Heizkosten vermeiden soll.
Heizkörper wird nicht warm – Heizung ersetzen?
Wird Ihre Heizung nicht warm, genügt oftmals eine Heizungsoptimierung. Sie kommt infrage, wenn Ihre Heizung noch nicht alt ist und überwiegend zufriedenstellend arbeitet. Eine genaue Abstimmung aller Komponenten optimiert das System und ist preiswerter als ein kompletter Austausch der Heizung. Handelt es sich um alte Heizkörper, die nicht warm werden, kann ein Austausch gegen neue Heizkörper ratsam sein.
Stellt der Fachbetrieb fest, dass es sich um einen schwerwiegenden Defekt Ihrer Heizungsanlage handelt, bleibt Ihnen langfristig nur der Austausch Ihrer Heizung übrig. Grund für eine neue Heizung kann sein, dass Ihr bestehendes System zu alt geworden ist und beispielsweise der Kessel nicht mehr zufriedenstellend arbeitet.
Speziell zu Zeiten von Rohstoffmangel, steigenden Brennstoffpreisen und Klimakrise ist es daher ratsam, sich gut über eine Heizungserneuerung zu informieren. Anlaufstellen bieten hier Fachbetriebe in Ihrer Nähe. Diese beraten Sie professionell und gehen dabei auf Ihre individuellen Voraussetzungen und Wünsche ein, um die beste Heizung für Sie zu finden.