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Die Heizkosten einer Pelletheizung

In diesem Teil unseres Heizkostenkapitels betrachten wir die Heizkosten mit Pellets einmal genauer. Es stimmt: Pellets sind von den Brennstoffpreisen gesehen günstiger als Gas, Erdöl oder gar Strom. Doch in der Praxis kommen viele Faktoren hinzu: der Wirkungsgrad der Anlage, die Investitionskosten und vieles mehr. Hier zeigen wir anhand einiger Beispiele, wie hoch die Heizkosten mit einer Pelletheizung höchstwahrscheinlich ausfallen. In den Links innerhalb des Artikels finden Sie weitere Berechnungshilfen und Vergleiche mit anderen Heizsystemen. Weiterlesen
Thorben Frahm
Thorben Frahm
6 Feb. 2023

Heizkosten mit Pellets im Überblick

Wenn man mit Sparen von Heizkosten nicht mehr weiterkommt, muss manchmal ein neues Heizsystem her. Die Heizkosten von Pellets werden oft als besonders günstig beworben. Aus der nebenstehenden Grafik wird es deutlich: Pellets zählen zu den günstigsten Brennstoffen, mit denen man seine Heizung befeuern kann. Scheitholz und Hackschnitzel sind noch preiswerter, aber nicht für jeden einfach zu beziehen, weswegen wir sie nicht extra erwähnen.

Aber die reinen Brennstoffpreise sind nicht allein ausschlaggebend für Heizkosten mit Pellets, obgleich dies zu den wichtigsten Verkaufsargumenten bei Pelletheizungen zählt. Verschiedene Faktoren wie der Anlagenwirkungsgrad und der tatsächliche Anlagennutzungsgrad haben in der Praxis großen Einfluss auf die Heizkosten einer Pelletheizung.

Heizkosten einer Pelletheizung im Vergleich

Zum Vergleich ziehen wir Zahlen vom Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart heranziehen. Dort führte man Rechnungen anhand eines 150 Quadratmeter Einfamilienhauses, das auf KfW 130 Standard saniert wurde, durch. So sehen anhand dieser Berechnungen die Heizkosten mit Pellets und anderen Systemen in den Jahren 2012 und 2013 aus:

Heizkosten mit Pellets im Vergleich

Grafik: eigene Darstellung, Daten: Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER), Universität Stuttgart

Vergleichsrechnungen zu den Heizkosten mit Pellets

Grundlagen für die Beispiele: Der Pelletpreis liegt im Juni 2014 laut Deutschem Pelletinstitut (DEPI) bei 4,97 Cent pro Kilowattstunde. Ein Kilo Pellets beziffern wir mit einem Heizwert von 4,8 Kilowattstunden (kWh).

Wir gehen von einem Anlagennutzungsgrad von 80% aus. In vielen Beispielrechnungen wird der Anlagenwirkungsgrad verwendet. Dieser liegt bei modernen Pelletkesseln zwar bei durchaus 90%, wird aber in der Praxis nicht durchgehend erreicht. Diese Wirkungsgrade misst man unter bestimmten Idealbedingungen, die in der Praxis nur selten erreicht werden. Die tatsächliche Anlageneffizienz ist aus dem oft niedriger anzusetzenden Jahresnutzungsgrad abzusehen, der allerdings nur selten bekannt ist und individuell stark schwankt.Wir haben uns deshalb in diesem Text und in allen Vergleichstexten am Wirkungsgrad orientiert.

  • Wir legen im ersten Beispiel ein Einfamilienhaus mit einer beheizten Fläche von 150 Quadratmetern und einem Energiebedarf von ungefähr 12.000 Kilowattstunden im Jahr aus. Wir benötigen also pro Jahr 12.000 kWh Wärme. Wir rechnen 12.000 : ( 4,8 * 0,80 ) = 3125 (Energiebedarf geteilt durch Pelletheizwert * Nutzungsgrad im Durchschnitt) gleich benötigte Menge an Pellets. So viel kg an Pellets werden benötigt. Bei einem Kilopreis von derzeit 24,87 Cent bedeutet das 777 Euro Heizkosten mit Pellets.

  • Bei einem Haus mit schlechterem energetischen Standard (hier: 120 kWh/qm2*a) brauchen wir für die 150 Quadratmeter 18000 kWh im Jahr. Dies würde bedeuten: 18000 : (4,8 * 0,80) = 4687,5 kg Pellets. Das entspricht jährlichen Heizkosten von 1165,78 Euro.

Wenn Sie weitere Beispiele bemühen möchten, können Sie einmal unseren Heizungsratgeber ausprobieren, der bei den Ergebnissen mehr Faktoren verwendet, als einem Text wie diesem gut tut. Hier finden Sie unseren Heizungsratgeber.

Verbrauchskosten sind nicht alles

Bei der Wahl einer neuen Heizung sollte man allerdings nicht nur auf die Heizkosten schielen. Dazu kommen noch Kosten für Wartung und Reparatur und vor allem die Investitionskosten hinzu. Hier ist es wichtig, genau abzuwägen: DIE günstige Heizung gibt es nicht. Es hängt sehr viel von den Gegebenheiten vor Ort und nicht zuletzt Ihren eigenen Vorlieben und Ihrem Heizverhalten ab. Bitten Sie ruhig mehrere Fachbetriebe nach Angeboten, die auch verschiedene Heizsysteme beinhalten. Nur dann können Sie sich ein klares Bild machen, wie beispielsweise die Heizkosten mit Pellets und anderen Technologien ausfallen würden.

Hier finden Sie Fachbetriebe für Heiztechnik, die Ihnen bei der Wahl einer neuen Heizung gerne behilflich sind.

Thorben Frahm
Thorben Frahm ist Redaktionsleiter und Fachredakteur für regenerative Heizsysteme.
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