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Dynamischer Stromtarif: Wie für Wärmepumpen gemacht

Sie haben frische Namen wie Rabot, Tibber oder Ostrom – die recht jungen Anbieter dynamischer Stromtarife. Sie ermöglichen zu nutzen, was das zunehmende Angebot an grünem Strom bietet: Besonders günstigen Strom, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. In Kombination mit Wärmespeichersystemen lässt es sich vor allem mit einer Wärmepumpe zu diesen Zeiten besonders günstig heizen. Lesen Sie, wie das geht! Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann
5 März 2025

Strom dynamisch nutzen und beim Heizen sparen

Mit dynamischem Stromtarif und Wärmepumpe besonders günstig heizen

Wenn Sie richtig günstig heizen wollen, betreiben Sie Ihre Wärmepumpe mit Strom aus der eigenen PV-Anlage und einem dynamischen Stromtarif.

Das geht so: Im Sommer reduziert Ihr eigener Solarstrom die Strom- und somit die Heizkosten. Im Winter ist reichlich Windstrom vorhanden. Er sorgt für Überschüsse, die den Börsenstrompreis in den Keller treiben. Und von den günstigen Strompreisen profitieren Sie durch Ihren dynamischen Stromtarif. 

Sie optimieren dieses System, indem Ihre Wärmepumpe zu Überschusszeiten heizt beziehungsweise den Wärmespeicher volllädt. Das regelt eine smarte Steuerung. Eine günstigere Möglichkeit zu heizen gibt es nicht.

Inhalt

Luftwärmepumpe in Außenaufstellung

Mit einer Wärmepumpe und dynamischem Stromtarif die Heizkosten senken. | Bild: AdobeStock_Christian Delbert

Klassische und dynamische Stromtarife: ähnlich, aber nicht gleich

Grafik zum durchschnittlichen Haushaltskundenpreis Strom 2024 in Cent pro Kilowattstunde.

Zusammensetzung des Strompreises 2024 im Überblick und mit dem jeweiligen Kostenanteil in Cent, Stand 2024. | Grafik: Monitoringbericht 2024 von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt.

Der Strompreis in Deutschland besteht aus mehreren Bestandteilen: 

  • Steuern, Abgaben und Umlagen machen 33,4 Prozent des Strompreises aus.
  • Beschaffung des Stroms und Margen der Energieversorger machen 37,3 Prozent aus. Dieser Aspekt wird im klassischen Tarif vom Stromversorger fix vorgegeben. 
  • Die Netznutzungsentgelte belaufen sich auf 29,3 Prozent des Strompreises.

All diese Bestandteile machen den Arbeitspreis von Strom aus (etwa 70 bis 90 Prozent der Stromkosten). Auf diesen können Sie durch ihr Verhalten Einfluss nehmen. Hinzu kommt der Grundpreis (etwa 10 bis 30 Prozent der Stromkosten). Er ist jeden Monat fix und Sie können ihn nicht beeinflussen. 

☛ Dem altbekannten und recht starren System steht nun ein neues gegenüber: der dynamische Stromtarif. Bei ihm steht der Arbeitspreis in einem engen Verhältnis zu den aktuellen Preisen an der Strombörse.

Sie schwanken ständig und können sogar negativ sein. Das steht im Zusammenhang mit der wetterbedingt wechselhaften Stromgestehung aus Erneuerbaren. Zeitweise negative Strompreise bergen ein hohes Einsparpotenzial. Dynamische Stromtarife machen es nutzbar.

Wer dynamische und variable Stromtarife nutzen will, braucht ein Smart Meter

Wärmepumpe im intelligenten Stromnetz mit Energiemanagementsystem, Grafik vom Bundesverband Wärmepumpe.

Die Wärmepumpe im intelligenten Stromnetz. | Grafik: Bundesverband Wärmepumpe e. V.

Unterschied dynamischer und variabler Stromtarif

Um dynamische bzw. variable Stromtarife zu nutzen, brauchen Sie einen intelligenten Stromzähler, einen Smart Meter. Er liefert Informationen über den Energieverbrauch in kurzen, etwa 15-minütigen Intervallen. So ist eine genaue Abrechnung möglich. Sie können außerdem Ihren Energiebedarf besser verstehen, ihre Energieeffizienz verbessern und Kosten sparen. 

Die Kommunikation zwischen Stromzähler, Energieversorger und Verbraucher ist mithilfe eines Smart-Meter-Gateways möglich. Für Haushalte mit einem Stromverbrauch pro Jahr von mehr als 6.000 kWh ist ein Smart Meter seit dem 01. Januar 2025 Pflicht. Dasselbe gilt, wenn eine Wärmepumpe, also ein steuerbarer Stromverbraucher, vorhanden ist. 

☛ Wenn Sie seit dem 01.01.2025 eine Wärmepumpe neu installieren, sind Sie verpflichtet, einen Smart Meter zu verwenden. Sobald er installiert ist, schöpfen Sie mit seiner Hilfe die Vorteile eines dynamischen Stromtarifs voll aus.

Dynamische Stromtarife: seit 2025 ein Pflichtangebot, aber noch lange kein Standard

Stromanbieter/Lieferanten mit mehr als 100.000 Kunden müssen seit Jahresbeginn 2025 dynamische Stromtarife anbieten. Das ist im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) §  41 a geregelt. Hintergrund ist, dass die dynamischen Stromtarife einen Anreiz zum sparsamen und besser steuerbaren Energieverbrauch geben sollen. Das ist möglich, indem man vor allem dann vermehrt Strom nutzt, wenn das Angebot dank Erneuerbarer groß und der Strom entsprechend günstig ist. Insbesondere mit einer Wärmepumpe macht sich auf diese Weise ein dynamischer Stromtarif bezahlt. Denn günstiger kann man nicht heizen. Wenn Sie einen dynamischen Stromtarif geschickt nutzen, zahlen Sie sogar weniger als mit Wärmepumpenstrom.

Dynamische Stromtarife und eine Wärmepumpe: Ein sparsames Duo mit vielen Vorteilen

Im Winter heizt die Wärmepumpe rund 8-10 Stunden täglich. Dank Warmwasser- und Heizungsspeichern kann sie das auch zeitversetzt tun. Die Speicher bewahren die Wärme für später auf. Mithilfe einer intelligenten Schnittstelle heizt die Wärmepumpe automatisch den Pufferspeicher auf, wenn die Strompreise niedrig sind.

Wenn Sie eine Photovoltaik-Anlage betreiben, ist der von ihr bereitgestellte Strom immer der günstigste. Deshalb sorgt das intelligente Regelsystem dafür, dass er noch vor dem günstigen Netzstrom des dynamischen Stromtarifs verbraucht wird.

Ein intelligentes Regelungssystem empfängt die Börsenstrompreise für den Folgetag (Day-Ahead) und plant anhand dessen, wann die Wärmepumpe heizt. Hauseigentümer legen im Vorfeld fest, bis wieviel Prozent des durchschnittlichen Tagesstrompreises die Wärmepumpe bevorzugt heizen soll. Das können zum Beispiel 85 Prozent sein.

☛ Einmal eingestellt, läuft das alles automatisiert ab. Hausbesitzer müssen nichts mehr tun. Die Wärmepumpe stellt die Wärmeversorgung zum günstigsten Preis sicher.

Mit dynamischen Stromtarifen kann die Nutzung günstiger, erneuerbarer Stromgewinne ideal an die Erzeugung angepasst werden. Die Vertragslaufzeiten sind zudem sehr kurz, damit entfällt das Risiko von Langzeit-Vertragsbindungen, wie man sie von klassischen Stromtarifen kennt.

Besonders günstig: Der dynamische DAA-Stromtarif mit RABOT

Wir bieten Ihnen gemeinsam mit unserem Partner RABOT, einem Anbieter für dynamische Stromtarife, ein besonders günstiges Angebot speziell für Wärmepumpenbetreiber. Das sind Ihre Vorteile:

  • Günstiger Strom zum aktuellen Börsenpreis: Sie zahlen pro verbrauchter Kilowattstunde genau das, was RABOT an der Börse gezahlt hat, hinzu kommen Steuern und Netzentgelte. 
  • Der Strom stammt aus erneuerbarer Energie von europäischen Wind-, Wasser- und Solarkraftanlagen, ist also 100 % Ökostrom.
  • Sparen Sie bis zu 40 % Stromkosten.
  • Dank Ihres Smart Meters ist Ihr Einsparpotenzial noch größer.
  • RABOT ist monatlich kündbar.
  • Mit dem DAA-Modell sparen Sie 6 Monate lang die Service-Gebühr in Höhe von 4,99 Euro. 

Zum dynamischen DAA-Tarif für Wärmepumpen bei RABOT.

☛ Zum dynamischen DAA-Stromtarif bei RABOT.

Rabot in Aktion: So funktioniert der DAA-Tarif

Mit RABOT und DAA monatlich mindestens 10 Euro Stromkosten sparen

Die folgende Beispielrechnung verdeutlicht die Ersparnis mithilfe des dynamischen Stromtarifs von Rabot:

Ein vierköpfige Familie wohnt in Hamburgs Westen und besitzt ein E-Auto sowie ein Smart-Meter. Sie heizt mit einer Wärmepumpe. Der jährliche Stromverbrauch beträgt 6.000 kWh.

Voraussichtliche Kosten:

Geschätzter Verbrauch: 6.000 kWh/Jahr

Geschätzter Arbeitspreis auf Basis des aktuellen Börsenstrompreises: 35,63 ct/kWh

Preisdeckel aktiv für 12 Monate: max. 37,89 ct/kWh

Kündigungsfrist: 1 Monat

Vertragslaufzeit: 1 Monat

Erwarteter Arbeitspreis: 178,15 EUR/Monat

Grundpreis: 13,47 EUR/Monat

Netznutzungs- und Messstellengebühren: 8,48 EUR/Monat

RABOT Gebühr: 4,99 EUR/Monat

DAA-Sofortbonus: -4,99 EUR/Monat (für 6 Monate)

☛ Monatlicher Abschlag (variabel je Börsenstrompreis): 186,63 EUR/Monat (anstatt 191,62 EUR/Monat)

Wärmepumpe und dynamischer Stromtarif: Erfahrungen und wann es sich lohnt

Wenn Sie eine Wärmepumpe und einen dynamischen Stromtarif nutzen, sparen Sie sehr viel Geld. Während der durchschnittliche feste Strompreis 36 Cent beträgt, zahlen Sie im dynamischen Stromtarif in den günstigsten Bezugszeiten nur etwa 14 Cent inklusive Steuern. Sie sparen also 12 Cent pro Kilowattstunde. 

Sie nutzen die Vorteile am besten automatisiert. Dafür legen Sie mit Ihrer Steuerbox im Vorfeld fest, bei welchen Strompreisen die Wärmepumpe läuft. Die nun erzeugte Wärme wird zu einem Teil und je nach Dämmstandard des Hauses, in den Bauteilen gespeichert. Ein weiterer Teil – auch das lässt sich smart steuern – füllt den Pufferspeicher auf. Durch dieses Zusammenspiel ist auch in Zeiten zu hoher Börsenstrompreise ausreichend Wärme vorhanden. 

☛ Mit einem Pufferspeicher nutzen Sie die niedrigeren Strompreise voll aus, weil Ihre Wärmepumpe besonders viel von dem günstigen Strom verbraucht. So ist das Einsparpotenzial hoch.

☛ Nicht nur Wärme- sondern auch Stromspeicher tragen dazu bei, mit einer Wärmepumpe und einem dynamischen Stromtarif günstig zu heizen! Sie kommen vor allem im Winter zum Zug, wenn sie nicht mit einem Überangebot an Sonnenstrom geladen werden. Denn im Winter liefern vor allem die Windkraftwerke viel günstigen Strom. Und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der dynamische Stromtarif macht ihn nutzbar und füllt den Stromspeicher damit. So profitiert die Wärmepumpe, die im Winter deutlich mehr läuft als im Sommer, vom günstigen Windstrom.

Ein dynamischer Stromtarif in Verbindung mit einer Wärmepumpe ist das Heizen der Zukunft

Wärmepumpe mit dynamischem Stromtarif und PV ist die günstigste Heiz-Kombi

Im Jahr 2024 haben in Deutschland die Erneuerbaren 62,7 Prozent des Strombedarfs gedeckt. Damit zeigt sich die erhebliche Bedeutung grünen Stroms. Wichtig ist nun, ihn auch angemessen zu nutzen. Wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, ist besonders viel grüner Strom verfügbar und er ist deshalb besonders günstig.

Meiner Meinung nach sollte man diese Entwicklung auch im privaten Bereich beachten und mit grünem Strom zeitgemäß heizen. Das heißt: Mit einer Wärmepumpe, einer eigenen PV-Anlage und einem dynamischen Stromtarif. 

Zunächst verbrennt die Wärmepumpe selbst grundsätzlich keine fossilen Energieträger wie Gas oder Öl. Damit sie es auch nicht indirekt tut, muss sie mit Ökostrom betrieben werden. Das geht in erster Linie und am günstigsten mit Solarstrom vom eigenen Dach. Reicht der nicht aus, gibt es vielleicht reichlich Strom aus Windenergie. An den kommt man mithilfe eines dynamischen Stromtarifs. Deren Anbieter haben sich auf die Fahnen geschrieben, zu 100 Prozent grünen Strom zu nutzen. Und gibt es davon besonders viel, geben sie die günstigen Preise weiter. 

Diese Momente nutzt man bestmöglich, wenn die Wärmepumpe zu diesen Überschusszeiten läuft. Mit einer smarten Steuerung und der zugehörigen App können Wärmepumpenbetreiber dafür sorgen, dass die eigene Wärmepumpe dann heizt und den Wärmespeicher volllädt, wenn grüner Strom im Überschuss und somit günstig verfügbar ist.

Nach meiner Meinung ist diese Art zu heizen nahezu alternativlos für Eigenheimbesitzer, aber auch für Vermieter. Denn das Heizen mit Öl oder Gas schadet nicht nur dem Klima ungemein. Es wird außerdem in absehbarer Zeit unverhältnismäßig teuer werden. 

Und nicht zu vergessen: Deutschlands Regierung stellt sich nach den Neuwahlen komplett neu auf und ändert die Ausrichtung. Es ist nicht absehbar, ob und wie lange die großzügige BEG-Förderung noch existiert.

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Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.

Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt.

FAQ

Wann macht ein dynamischer Stromtarif Sinn?
Ein dynamischer Stromtarif lohnt sich dann, wenn man in den Zeiten niedriger Börsenstrompreise besonders viel Strom verbraucht. Das geht am besten mit smart ladenden, großen Verbrauchern wie einer Wärmepumpe oder einem Elektroauto.
Wer bietet dynamische Stromtarife in Deutschland an?
Seit dem 01. Januar 2025 müssen alle Stromversorger mit mehr als 100.000 Kunden mindestens einen dynamischen Stromtarif anbieten. So sieht es das Energiewirtschaftsgesetz EnWG § 41a vor. Zu den bekanntesten Anbietern, die sich auf dynamische Stromtarife spezialisiert haben, gehören Tibber, Rabot, Ostrom und Awattar.
Ist ein Wärmepumpenstromtarif sinnvoll?
Er ist sinnvoll, da er günstiger als normaler Haushaltsstrom ist. Um Wärmepumpenstrom nutzen zu können, muss die Wärmepumpe durch den Netzbetreiber steuerbar sein und es muss ein separater Stromzähler für die Wärmepumpe vorhanden sein. Alle seit dem 01. Januar 2024 neu installierten Wärmepumpen mit über 4,2 kW Leistung müssen steuerbar sein. Es kann wirtschaftlich sinnvoller sein, einen dynamischen Stromtarif anstelle eines Wärmepumpenstromtarifs zu nutzen.
Gina Doormann
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