Fernwärme vs. Wärmepumpe: Vor- und Nachteile in der Übersicht
Wenn Ihnen niedrige Heizkosten und Unabhängigkeit wichtig sind, greifen Sie zur Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe heizt sparsam und Sie können zwischen verschiedenen Anbietern und Tarifen wählen. Mit Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage arbeitet die Wärmepumpe sogar noch günstiger. Mit einer Wärmepumpe sind Sie außerdem vom möglichen Anschlusszwang ans Fernwärmenetz befreit und Sie genießen ein Sonderkündigungsrecht für einen bestehenden Fernwärmevertrag.
Wenn Sie so wenig Aufwand wie möglich haben möchten, sollten Sie Fernwärme wählen. Alles, was Sie brauchen, ist ein Vertrag mit dem lokalen Fernwärme-Anbieter, eine Übergabestation und der Anschluss an die Wärmeleitungen. Installation und Anschluss sind schnell erledigt und kosten weniger als Kauf und Installation einer Wärmepumpe. Auch um die Wartung Ihres Anschlusses kümmert sich der Fernwärme-Anbieter. Allerdings sind Sie auf zehn Jahre an den Vertrag gebunden.
| Fernwärme | Wärmepumpe |
Vorteile | - niedrigere Anschaffungskosten
- geringerer Platzbedarf
- schnelle Installation
- auf langfristige Nutzung ausgelegt
| - niedrigere Heizkosten
- hocheffizient
- Kombination mit PV-Anlage möglich
- 100 % erneuerbare Energien bei Betrieb mit PV- und Ökostrom
- freie Stromanbieter-Wahl
- zusätzlicher Förderbonus für besonders effiziente Wärmepumpen
- teils auch zum Kühlen einsetzbar
- Wertsteigerung der Immobilie
|
Nachteile | - höhere Betriebskosten
- nicht überall verfügbar
- keine Anbieter-Wahl
- lange Vertragslaufzeiten
- geringere Effizienz durch Wärmeverluste in den Leitungen
- zu 80 % aus fossilen Brennstoffen gewonnen
| - höhere Anschaffungskosten
- teils weitere Sanierungsmaßnahmen (Dämmung, Fenstertausch, Heizkörpertausch) erforderlich
- Installation aufwändiger
- Nutzungsdauer: ca. 20 Jahre
|
Fernwärme oder Wärmepumpe: Zwei Heizsysteme mit Zukunft
Sowohl bei der Wärmepumpe als auch bei Fernwärme handelt es sich um eine zukunftsfähige Heiztechnologie. Denn beide Heizsysteme dürfen Sie laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) auch nach 2044 noch nutzen – im Gegensatz zu einem mit Gas oder Öl betriebenen Heizkessel.
Und Fernwärme und Wärmepumpen bringen noch weitere gute Eigenschaften mit:
- langjährig erprobt
- sicher
- zuverlässig
- kein Schadstoffausstoß vor Ort
- Schornstein wird nicht benötigt
- vollautomatisch
- wartungsarm
Im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen stellen also beide Heizsysteme eine gute Wahl dar. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch einige Unterschiede.
1. Kosten: Fernwärme siegt in der Anschaffung, Wärmepumpe im Betrieb
Starten wir mit der wahrscheinlich wichtigsten Frage: "Was ist günstiger: Fernwärme oder Wärmepumpe?" Beide Heizsysteme punkten in verschiedenen Kategorien: Während die Fernwärme mit geringeren Anschaffungskosten überzeugt, trumpft die Wärmepumpe bei den Heizkosten.
Bsp.: Fernwärme & Wärmepumpe (JAZ: 3–5) in Altbau mit Wärmebedarf von 20.000 kWh
| Fernwärme | Wärmepumpe |
Anschaffung | 5.000–20.000 € | 15.000–40.000 € |
Betrieb | 2.300–4.000€ | 1.000–1.800 € |
Anschaffungskosten: Fernwärme-Anschluss ist günstiger
Bei den Anschaffungskosten hat die Fernwärme die Nase vorn. So zahlen Sie für den Anschluss an das Fernwärmenetz je nach Region, Anbieter und Gegebenheiten vor Ort zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Darin enthalten sind das Anbringen und Anschließen der Übergabestation sowie die Entsorgung der alten Heizanlage. In Rechnung stellt Ihnen der Anbieter aber meist nur bis zu 70 % der Kosten. Außerdem haben Sie häufig die Möglichkeit, die Summe per monatlichem Abschlag zu begleichen.
Die Kosten für eine Wärmepumpe inklusive Installation liegen zwischen 15.000 und 40.000 Euro. Am günstigsten ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Bei Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen sorgen Grabungen oder Tiefenbohrung für höhere Erschließungskosten.
In beiden Fällen können Sie die Anschaffungskosten mittels Förderung senken. So vergibt der Staat sowohl für Wärmepumpen als auch für Fernwärme einen Investitionszuschuss von 30–70 %. Wobei die Förderung für die Wärmepumpe einen Bonus bereithält, den es für Fernwärme nicht gibt: Diesen Effizienzbonus bekommen Sie bei Einbau einer Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpe sowie einer Luft-Wärmepumpe, die mit einem natürlichen Kältemittel arbeitet.
Wärmepumpen sind inzwischen so effizient, dass sie auch die meisten Altbauten mühelos warm bekommen. Um den Stromverbrauch gering zu halten und die Wärmepumpe nicht zu stark an ihre Grenzen zu bringen, sollte der Wärmebedarf jedoch nicht zu hoch ausfallen. Sie können ihn auf verschiedene Weisen senken:
- Dämmen von Wänden, Dach oder Bodenplatte
- Austausch alter Fenster und Türen
- Heizkörpertausch oder Einbau von Fußbodenheizung
Da diese Maßnahmen natürlich auch Geld kosten, erhöht sich dadurch Ihre Investitionssumme. Dämmung und Fenstertausch sind jedoch auch bei der Nutzung von Fernwärme zu empfehlen. Denn auch dort macht sich ein hoher Wärmebedarf bei den Heizkosten bemerkbar.
Betriebskosten: Wärmepumpe spart durch Effizienz und freie Tarifwahl
Im Betrieb spielen Wärmepumpen gleich mehrere Vorteile aus:
Wärmepumpen sind sehr effizient
Eine Wärmepumpe nutzt hauptsächlich Umweltwärme. Sie braucht lediglich etwas Strom, um ihren Kompressor anzutreiben. Bei einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 kWh, liegt ihr Stromverbrauch im Durchschnitt bei gerade einmal 5.000 kWh. Das Verhältnis von Strom und Wärme drückt die Jahresarbeitszahl (JAZ) aus.
Große Auswahl an Stromanbietern und Tarifen
Im Gegensatz zur Fernwärme sind Sie bei einer Wärmepumpe nicht an einen Anbieter gebunden. Sie entscheiden selbst, woher Sie den Strom für Ihre Wärmepumpe beziehen und zwar jedes Jahr aufs Neue. Und auch beim Tarif haben Sie mehrere Optionen: So können Sie Ihre Wärmepumpe sowohl mit Haushaltsstrom – ökologisch oder konventionell erzeugt – oder aber mit speziellem Wärmepumpenstrom betreiben. Letzterer ist etwa 10–20 % günstiger, erfordert aber einen separaten Zähler, für den Sie eine Gebühr zahlen müssen. Wärmepumpenstrom eignet sich daher nur bei einem hohen Wärmebedarf.
Seit 2024 sparen Sie auch, wenn Sie Haushaltsstrom für eine Wärmepumpe nutzen. So bekommen Sie pro Jahr 110 bis 190 Euro der Netzentgelte erstattet. Der Grund: Laut Neuregelung der EVU-Sperre (§ 14a EnWG) dürfen Netzbetreiber künftig Wärmepumpen ab 4,2 kW drosseln, wenn eine Netzüberlastung droht. Als Gegenleistung dafür, dass die Leistung Ihrer Wärmepumpe kurzfristig gesenkt wird, müssen Sie weniger Netzentgelt zahlen.
Beispielrechnung: Jährliche Stromkosten bei Wärmebedarf von 20.000 kWh
| JAZ | Strombedarf | Haushaltsstrom (0,29 ct/kWh) | abzgl. Netzpauschale von 150 Euro |
Luftwärmepumpe | 3 | 6.667 kWh/a | 1.933 Euro | 1.783 Euro |
Erdwärmepumpe | 4 | 5.000 kWh/a | 1.450 Euro | 1.300 Euro |
Grundwasser-Wärmepumpe | 5 | 4.000 kWh/a | 1.160 Euro | 1.010 Euro |
Solarstrom spart Kosten
Noch niedriger fallen Ihre Heizkosten aus, wenn Sie Ihre Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren. Je nach Höhe des Bedarfs und Größe der PV-Anlage können Sie dann 30–70 % des Stromverbrauchs mit dem eigenen Solarstrom decken.
Bei Fernwärme müssen Sie hingegen nicht nur mit hohen Preisen rechnen. Sie haben auch keine Möglichkeit, diesen zu entgehen.
Keine Anbieterwahl
Es gibt stets nur einen Anbieter vor Ort. Und dieser hat viel Spielraum in seiner Preisgestaltung. Zwar gibt es Formeln, nach denen sich Fernwärmeanbieter zu richten haben. Allerdings gab es schon häufiger Fälle, in denen Anbieter diese zu ihren Gunsten hin interpretiert haben. Da ihnen dies meist nur schwer nachzuweisen ist, lässt sich nur selten rechtlich dagegen vorgehen.
Lange Vertragslaufzeit
Anders als bei Stromverträgen haben Sie bei Preissteigerungen kein Sonderkündigungsrecht. Denn die Möglichkeit eines Anbieterwechsels besteht ja nicht. Hinzukommt, dass Fernwärme-Verträge meist für 10 Jahre geschlossen werden. Denn die Anbieter sollen ja Planungssicherheit haben, was Ihre Investition ins Wärmenetz angeht. So verlängert sich auch ein nicht rechtzeitig gekündigter Vertrag gleich um weitere 5 Jahre.
Die Betriebskosten bei Fernwärme setzen sich aus zwei, manchmal drei, Komponenten zusammen:
Grundpreis
-
20–60 Euro pro kW Anschlussleistung
-
Bsp.: 10 kW = 200–600 Euro pro Jahr
- Beinhaltet die Kosten für Bau, Betrieb und Instandhaltung des Fernwärmenetzes sowie für Verwaltungsaufgaben. Höhe richtet sich u. a. nach Aufwand für die Installation. So lassen sich Wärmeleitungen auf dem flachen Land meist leichter verlegen als in den Bergen.
Arbeitspreis
-
10–16 ct/kWh
-
Bsp.: 20.000 kWh = 2.000–3.200 Euro pro Jahr
- Variiert je nach Anbieter und den verwendeten Energieträgern. So hat sich der NDR die Preise der Fernwärme-Anbieter in Schleswig-Holstein angesehen und dabei große Unterschiede festgestellt (siehe Grafik oben): Der günstige Anbieter lag bei 9,33 ct/kWh, während der teuerste 22,65 ct/kWh verlangte.
Dienstleistungspreis
-
100–250 Euro pro Jahr
- Wird von einigen Anbietern erhoben, um die Kosten für Messung und Abrechnung separat zu deklarieren.
2. Umweltfreundlichkeit: Wärmepumpen grün, Fernwärme größtenteils grau
Ein weiterer Grund für die Preisunterschiede bei der Fernwärme: unterschiedliche Wärmequellen. Während in den genannten Fällen der teuerste der Anbieter auf Gas setzt, gewinnt der billigste seine Wärme vorrangig durch eine Biogasanlage. Dies ist bisher jedoch selten. So machen erneuerbare Energien bisher nur etwa 20 % der Fernwärme aus. Den größten Teil liefert Erdgas mit rund 45 %, gefolgt von Kohle mit rund 17 %.
Zukunft der Fernwärme: Von Grau zu Grün
Das wird allerdings nicht so bleiben. Denn auch Fernwärme muss bis 2045 fossil-frei werden. Alternativen zu Gas, Kohle und Öl gibt es einige:
- Großwärmepumpen (Geothermie, Abwärme aus See- oder Abwasser)
- Solarthermie
- mit Ökostrom betriebene Power-to-heat-Anlagen
- Abwärme aus Rechenzentren
- Wasserstoff
- Biomasse
Dafür bedarf es jedoch zunächst größerer Investitionen und Umbauten. Es dürfte also noch etliche Jahre dauern, bis auch für Fernwärme keine Schornsteine mehr rauchen.
Dass sie trotzdem bereits jetzt als umweltfreundlich eingestuft wird, liegt daran, dass die Verbrennung in einem Kraftwerk stattfindet; und nicht – wie bei Öl- und Gasheizungen – in den Wohngebäuden. Kommt Fernwärme anstelle fossiler Einzelfeuerungen zum Einsatz, senkt das nicht nur CO2-Emissionen, sondern schützt auch die Gesundheit der Hausbewohner und ihrer Nachbarn.
Anschlusszwang an Fernwärmenetz
Aus diesem Grund soll das Fernwärmenetz auch weiter ausgebaut werden. Im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung wird derzeit deutschlandweit evaluiert, in welchen Gebieten dies sinnvoll wäre. Dort kann dann der Anschluss an das Fernwärmenetz verpflichtend werden. Dieser Anschlusszwang soll sicherstellen, dass:
- sich auch genügend Abnehmer für die Fernwärme finden, um den Netzausbau rentabel zu machen.
- in den betroffenen Gebieten keine fossilen Einzelheizungen mehr zum Einsatz kommen.
Eine Ausnahme gilt für Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen. Wohnen Sie in einem Gebiet mit Anschlusszwang, haben Sie beim Heizungstausch also trotzdem die Wahl: Fernwärme oder Wärmepumpe.
Wärmepumpe ist besser für Umwelt als Fernwärme
So hat die effiziente und größtenteils mit Umweltenergie arbeitende Wärmepumpe ökologisch die Nase vorn. Gerade aktuell, wo Fernwärme noch so stark auf fossile Brennstoffe setzt, ist sie ihr in Sachen erneuerbare Energien haushoch überlegen. Dafür muss sie noch nicht einmal mit Ökostrom betrieben werden.
Und so bringt Ihnen eine Wärmepumpe gleich zwei Vorteile:
- Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Sie irgendwann dazu gezwungen werden, Ihre Wärmepumpe gegen einen Fernwärmeanschluss einzutauschen. Wenn Sie sich jetzt für eine Wärmepumpe entscheiden, dann darf diese auch nach Abschluss der Kommunalen Wärmeplanung bleiben (Rechtsgutachten des Bundesverband Wärmepumpe).
- Beziehen Sie aktuell Fernwärme, möchten aber auf Wärmepumpe umrüsten, dann können Sie das tun. Aufgrund der besseren ökologischen Eigenschaften ist die Wärmepumpe gewissermaßen Ihr Joker, um aus dem Fernwärme-Vertrag herauszukommen. Sie müssen also nicht warten, bis Ihr Vertrag ausläuft, sondern können dank der Wärmepumpe schon vorzeitig kündigen (§ 3 Abs. 2 AVBFernwärmeV).
Fernwärme mit Wärmepumpe kombinieren: Doppelt gut?
Sollten Sie darüber nachdenken, Ihr Heizen mit Fernwärme ein bisschen grüner zu machen, indem Sie dem Heizwerk eine Wärmepumpe an die Seite stellen: Besser nicht. Zum einen hätten Sie dadurch doppelte Kosten. Denn selbst, wenn Sie durch die Wärmepumpe weniger Kraftwerkswärme beziehen, müssen Sie ja immer noch den Grundpreis zahlen.
Zum anderen verbieten viele Anbieter auch die Kombination der Fernwärme mit anderen Heizsystemen. Das gilt übrigens auch für Kaminöfen oder Solarthermie. Schauen Sie also besser mal in den AGB nach.
3. Örtliche Gegebenheiten: Wo Fernwärme und wo eine Wärmepumpe möglich ist
Wo Sie wohnen, beeinflusst, ob eine Wärmepumpe oder Fernwärme für Ihr Haus überhaupt infrage kommen. So ist Fernwärme nicht überall verfügbar. Besonders auf dem Dorf oder in einer Kleinstadt ist die Chance, einen Fernwärmeanschluss zu bekommen, eher gering. Denn der Bau eines Fernwärmenetzes lohnt sich nur, wenn es genug Haushalte gibt, die sich daran anschließen. Dies ist vor allem in größeren Städten der Fall.
In Gebieten mit wenig Einwohnern stellt Fernwärme sowohl für Anbieter als auch für Abnehmer ein finanzielles Risiko dar: Je weniger Anschlüsse es gibt, desto höher sind die Kosten für jeden einzelnen. Der Fernwärme-Atlas zeigt Ihnen, ob es in Ihrer Region bereits ein Wärmenetz gibt.
Bei Wärmepumpen ist es genau andersherum: In der Stadt, wo sich teils Haus an Haus reiht, sind nicht immer die nötigen Bedingungen gegeben. So sind bei kleinen Grundstücken Grabungen und Tiefenbohrungen meist ausgeschlossen.
Und auch die Außenaufstellung einer Luftwärmepumpe könnte am Platzmangel scheitern. Denn diese braucht ausreichend Abstand zu Wänden und Büschen, um arbeiten zu können. Und auch der Schallschutz muss gewährleistet sein. In manchen Fällen kommt noch das Dach als Aufstellort infrage. Auf einem größeren Grundstück in einem Dorf oder Vorort finden Wärmepumpen dagegen meist problemlos ihr Plätzchen.
Die Antwort auf die Frage "Fernwärme oder Wärmepumpe?" hängt zunächst einmal von den örtlichen Gegebenheiten ab. Haben Sie jedoch die Wahl, sollten Sie eine Wärmepumpe in Erwägung ziehen. Die ist zwar teurer in der Anschaffung. Dafür steigert sie den Wert Ihrer Immobilie, macht nicht von einem einzigen Anbieter abhängig und lässt Sie bereits heute günstig und umweltschonend heizen.
Noch bekommen Sie Ihre Wärmepumpe bis zu 70 % vom Staat gefördert. Damit könnte es bald vorbei sein. Zögern Sie daher nicht, sich ein Angebot von einem Heizungsfachbetrieb einzuholen. Egal, was bei der Wärmeplanung Ihrer Kommune herauskommt: Mit einer Wärmepumpe sind Sie gut für die Zukunft aufgestellt.

Ariane Müller, Fachredakteurin für Energiethemen & Produzentin des Podcasts "Energetisch & Effizient"
FAQ zu Fernwärme oder Wärmepumpe
Bei Fernwärme sind viele Gebäude an ein zentrales Heizsystem angeschlossen. Meist stammt die Wärme aus Kraftwerken, die mittels Gas oder Kohle Strom erzeugen. Weitere Quellen sind Müllverbrennungsanlagen, Biomasse, Geothermie oder Abwärme aus Fabriken. Wasser – manchmal auch Dampf – wird auf 80–130 Grad Celsius erhitzt und gelangt dann über unterirdische Rohrleitungen zu den Haushalten. Dort gibt es die Wärme an den Heizkreislauf ab und fließt anschließend zurück, um erneut erwärmt zu werden.
Fernwärme lohnt sich vor allem, wenn Sie in einem dicht besiedelten Gebiet wie einer größeren Stadt leben. Denn je mehr Häuser ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, desto niedriger fallen die Anschluss- und Betriebskosten aus. Auch, wenn Sie in und ums Haus wenig Platz für Heiztechnik haben, kann Fernwärme für Sie sinnvoll sein. Denn um sie zu nutzen, brauchen Sie lediglich eine Wärmeübergabestation. Es darf für Sie allerdings kein Problem sein, sich für 10 Jahre an einen Anbieter und dessen Preispolitik zu binden.
Wärmepumpen sind inzwischen technisch in der Lage, auch die meisten Altbauten warm zu bekommen. Sind diese jedoch schlecht gedämmt, kann das Heizen mit einer Wärmepumpe hohe Heizkosten zur Folge haben. Leben Sie in einem dicht besiedelten Wohngebiet, ist es Ihnen unter Umständen nicht möglich, Abstandsvorgaben und Lärmvorschriften einzuhalten. Auch die hohen Investitionskosten könnten gegen die Anschaffung einer Wärmepumpe sprechen. Der Staat mindert diese allerdings derzeit noch durch Förderung von 30–70 Prozent.
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.