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Wärmepumpe nachrüsten: einfacher als gedacht

Alle Zeichen stehen auf "neue Heizung". Sie heizen Ihr Bestandsgebäude noch mit Öl oder Gas und wollen eine Wärmepumpe nachrüsten? Lesen Sie, wie das am besten geht und welche Voraussetzungen Ihr Haus erfüllen muss, damit das Nachrüsten ein Erfolg wird. Nicht zuletzt zeigen wir Ihnen die Eigenschaften der möglichen Wärmepumpen-Arten und wie Sie künftig mit einer Wärmepumpe beim Heizen noch mehr sparen können. Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann
31 März 2025

Nachrüstung Wärmepumpe: dank gestiegener Leistungsfähigkeit im Altbau problemlos möglich

Altes Haus mit Wärmepumpe nachrüsten: heute ganz normal

Wärmepumpen sind heute viel leistungsfähiger als noch vor zehn Jahren. Darum sind sie als effiziente Heizungslösung im Altbau zu empfehlen. Sie funktionieren in den meisten Fällen mit den vorhandenen Heizkörpern. Eine Fußbodenheizung muss nicht sein. Das hat unter anderem eine Studie des Fraunhofer ISE belegt.

 Finden Sie mit einfachen Tests vorab selbst heraus, ob sich eine Wärmepumpe für Ihr Haus eignet. Dazu unten mehr.

 Eine Wärmepumpe eignet sich für viele Haustypen: Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Reihenhaus, Eigentumswohnung.

⇒ Grundsätzlich können Sie mit jeder Art von Wärmepumpe nachrüsten:  Luft-Wasser-Wärmepumpe, Erdwärmepumpe, Grundwasserwärmepumpe. Finden Sie die beste Lösung für Ihr Haus.

Inhalt

Weg mit den Unsicherheiten! Prüfen Sie selbst, ob eine regenerative Heizung bei Ihnen passt

Wärmepumpe nachrüsten: Grafik mit überlegender Person, ob die Wärmepumpe zum Haus passt.

Wärmepumpe nachrüsten: Im Vorfeld stehen viele Überlegungen an. | Grafik: Heizungsfinder.de/KI

Erleichtern Sie sich die große Entscheidung für oder gegen einen Heizungswechsel – indem Sie für sich Fakten schaffen. Das geht, indem Sie mit Hinblick auf Ihr Haus folgende Punkte prüfen:

  • Dämmstandard: Grundsätzlich gilt, je besser das Haus gedämmt ist, desto weniger Energie braucht es zum Heizen. Das heißt, in einem gut gedämmten Haus genügt eine geringe Vorlauftemperatur. Je niedriger sie ist, desto besser für die Effizienz einer Wärmepumpe.
  • Heizkörper: Möglichst große Heizkörper oder eine Fußbodenheizung senken die Vorlauftemperatur. Und je geringer die ist, desto effizienter ist eine Wärmepumpe.
  • Vorlauftemperatur: Die optimale Vorlauftemperatur für eine Wärmepumpe liegt bei 35 Grad. Der reicht in einem Altbau üblicherweise nicht aus. Neue Wärmepumpen schaffen jedoch problemlos auch Vorlauftemperaturen von 75 Grad. Ist Ihre fossile Heizung auf eine Vorlauftemperatur von 55 Grad eingestellt, ohne dass Sie frieren, sollte eine Wärmepumpe problemlos möglich sein.
  • Aufstellort: Bietet Ihr Garten genügend Platz, um eine Wärmepumpe aufzustellen? Und ist dann noch der Mindestabstand von 3m zum Nachbarn gewährleistet? Falls nicht, wäre eine Erdwärmepumpe besser, die ist leiser als eine Luftwärmepumpe.
  • Heizlast: Lassen Sie eine Heizlastberechnung durchführen. Grundsätzlich gilt für das Ergebnis: Liegt die Heizlast über 15 kW, sollten Sie für den Einsatz einer Luft-Wärmepumpe energetisch sanieren oder über eine Hybridlösung nachdenken. Lassen Sie sich aber individuell durch einen Heizungsbauer beraten, jeder Altbau ist anders.
  • Wärmespeicher: Ein Pufferspeicher bewahrt überschüssige Wärme auf und gibt sie bei Bedarf an das Heizungssystem ab. Ein Pufferspeicher ist besonders sinnvoll in Kombination mit Wärmepumpe, Solarthermie und Photovoltaik. Denn er speichert deren regenerativ erzeugte Wärme ebenfalls. Das entlastet die Wärmepumpe zusätzlich. Sie haben schon einen Pufferspeicher? Umso besser!
  • Hybrid oder nicht? Ist die Heizlast Ihres Altbaus besonders hoch, kann die Kombination aus einer Ölheizung oder einer Gasheizung mit einer Wärmepumpe eine gute Lösung sein. Die Wärmepumpe ist die Standardheizung und die fossile Heizung springt ein, wenn die Spitzenlast besonders hoch ist.

Wo eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen kann

 Flussdiagramm, das die Voraussetzungen zum Wärmepumpen-Nachrüsten aufzeigt.

Welche Voraussetzung für das Nachrüsten einer Wärmepumpe da sein müssen. | Grafik: Heizungsfinder.de/KI

Durch die vielfältigen Modelle und Systeme kann eine Wärmepumpe in verschiedenen Haustypen zum Einsatz kommen. Je nach Objektgröße und Heizlast wählt der Heizungsbauer eine optimale Leistungsfähigkeit. Es gibt für jedes Haus das passende Wärmepumpensystem. Ob Einfamilienhaus, Fertighaus, Reihenhaus oder sogar Wohnung: Wärmepumpen sind sehr flexible Wärmeerzeuger. Außerdem ist eine Wärmepumpe im Altbau heute selbstverständlich.

Was Sie in den Haustypen beachten sollten:

  • Wenn Sie eine Wärmepumpe im Einfamilienhaus nachrüsten möchten, kommt grundsätzlich jede Variante infrage. Aufgrund der einfachen Installation eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe besonders gut.
  • Im Fertighaus eine Wärmepumpe nachrüsten: Damit verhält es sich grundsätzlich wie in jedem Einfamilienhaus. Je neuer das Fertighaus ist, desto besser ist der Dämmstandard. Vorsicht bei älteren Fertighäusern aus den 1970er- oder 1980er-Jahren. Hier wurden häufig Materialien mit minderer Qualität eingesetzt, die Wärme nur schlecht im Gebäude halten. Lassen Sie sich unbedingt sehr gut von einem Fachbetrieb beraten.
  • Eine Wärmepumpe im Reihenhaus nachrüsten: Das ist eine gute Idee, da eine oder zwei Fassadenseiten durch die anliegenden Nachbarhäuser bereits gedämmt sind. Prüfen Sie aber in jedem Fall die Abstände zu den Nachbarn.
  • Eine Wärmepumpe in der Eigentumswohnung nachrüsten: Das ist grundsätzlich möglich. Allerdings müssen Sie die baulichen Voraussetzungen und den Verlauf des Heizungssystems besonders beachten. Außerdem sollten Sie sich die Genehmigung Ihrer WEG holen.

Was Sie beim Umrüsten von fossilen Heizungssystemen beachten sollten:

Intsallationskosten

Rechnen Sie beim Umrüsten auf eine Wärmepumpe mit verschiedenen Kosten. Zunächst sind es die Anschaffungs- und Installationskosten. Hinzu kommen im Betrieb die Stromkosten und die Wartungskosten. Wenn Sie eine Wärmepumpe nachrüsten, müssen Sie von einem Gerätepreis zwischen etwa 8.000 bis 15.000 Euro ausgehen – je nach Wärmepumpen-Typ. Allerdings lassen sich die Wärmepumpen-Kosten mithilfe einer Förderung deutlich reduzieren.

Wenn Sie eine Wärmepumpe nachträglich einbauen, variieren die Kosten je nach Typ – nicht nur für die Anschaffung, sondern auch für die Installation. Während Sie für diese bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe etwa 3.000 bis 15.000 Euro einplanen müssen, sollten Sie für die Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe etwa 15.000 bis 22.000 Euro kalkulieren. Die Erdwärmepumpe-Kosten liegen etwa dazwischen.

=> Gehen Sie bei der Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe von insgesamt rund 20.000 bis 40.000 Euro für Kauf und Installation aus. Die Spanne ist so groß, weil viele Faktoren hineinspielen: Ihr individuelles Gebäude, die Gerätekosten und der Aufwand der Installation. Von der Summe können Sie Ihren individuellen Förderzuschuss abziehen. Hintergründe dazu: Wärmepumpe Förderung

Wärmepumpen-Rechner

Erfahren Sie genauer, welche Kosten auf Sie zukommen!

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Wärmepumpenheizung nachrüsten und hohe Förderung erhalten

Wenn Sie eine Wärmepumpe nachträglich einbauen und sich von Ihrer fossilen Heizung trennen, fördert der Staat die Anschaffung mit hohen Summen. Sie erhalten 30 bis 70 Prozent einer Höchstsumme von 30.000 Euro gefördert, also 9.000 bis 21.000 Euro. In den meisten Fällen liegt die Förderhöhe bei 55 Prozent, also 16.500 Euro.

 Kostet Ihre Wärmepumpe inklusive Installation also 30.000 Euro und ziehen Sie 16.500 Euro davon ab, müssen Sie noch 13.500 Euro bezahlen. Das entspricht in etwa dem Preis einer neuen Öl-Brennwertheizung. Somit haben Sie nun die Wahl.

Mit Blick auf die Zukunft mit sehr wahrscheinlich strenger werdenden Energiegesetzen sind Sie mit der Wärmepumpe auf der sicheren Seite. Auch den Auswirkungen der Wärmeplanung mit verpflichtendem Anschluss ans Fernwärmenetz entgehen Sie, indem Sie schon zuvor eine Wärmepumpe betreiben. 

⇒ Tipp: Auf der Website der KfW stellen Sie den Förderantrag einfach online. Die notwendigen Unterlagen erhalten Sie von Ihrem Heizungsbauer. Der Antrag dauert nur wenige Minuten. Schon erhalten Sie die Förderzusage per Mail.

Laufende Kosten

Wenn Sie eine Wärmepumpe im Haus nachrüsten, sind laufende Kosten relevant. In erster Linie bezieht sich dies auf den Strompreis. Eine Beispielrechnung für eine Luftwärmepumpe, die typischerweise eine JAZ von 3 hat und ein Haus mit einem Heizbedarf von 12.000 kWh beheizt, gibt einen Richtwert für die Stromkosten. Angenommen ist ein Wärmepumpenstrom-Preis von rund 25 Cent/kWh im März 2025.

Die Formel zur Heizkostenberechnung mit einer Wärmepumpe sieht so aus:

  • Jährlicher Heizbedarf in kWh/JAZ = Stromverbrauch p. a.
  • Stromverbrauch p. a. x Stromkosten in € pro kWh = jährliche Stromkosten in Euro

Ergebnis:

  • Mit einer Wärmepumpe haben Sie in diesem Beispiel jährliche Heizkosten von rund 850 Euro.
  • Mit der Ölheizung zahlen Sie etwa 1.320 Euro im Jahr.

Mehr dazu lesen:

Tipp: So senken Sie mit der künftigen Wärmepumpe Ihre Heizkosten

Wenn Sie eine Wärmepumpe nachträglich einbauen, bietet der Umstieg viel Einsparpotenzial. Sie haben mehrere Möglichkeiten zur Kosteneinsparung:

Die richtige Wärmepumpe wählen

Grundsätzlich können Sie heutzutage in einem Altbau jede Art von Wärmepumpenheizung nachträglich einbauen. Das belegt auch die Fraunhofer-Studie “WPsmart im Bestand”. Anders als noch vor wenigen Jahren sind Wärmepumpen, Stand 2025, viel leistungsfähiger und können deutlich höhere Vorlauftemperaturen liefern. Für den besonders hohen Bedarf kommt die Hochtemperatur-Wärmepumpe zum Einsatz. So können sehr oft vorhandene Heizkörper einfach in Betrieb bleiben. Die Umrüstung auf Flächenheizungen ist nicht notwendig.

Lernen Sie die verschiedenen Wärmepumpen-Typen kennen und erfahren Sie, inwiefern sie sich jeweils zum Nachrüsten im Bestand eignen.

Luftwärmepumpe nachrüsten

Eine Luftwärmepumpe nutzt grundsätzlich Luft als Energiequelle. Je nach Wärmepumpen-Typ handelt es sich dabei um kühlere Außenluft oder wärmere verbrauchte Innenluft, die zugeführte Frischluft vorwärmt. ⇒ Erfahren Sie die Unterschiede im Nachrüsten von Luft-Luft-Wärmepumpe und Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Luft-Luft-Wärmepumpe

Eine Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt die Wärme verbrauchter Abluft aus dem Hausinnern, um zugeführte Frischluft zu erwärmen. Die Luft-Luft-Wärmepumpe benötigt weder Heizkörper noch Rohrleitungen. Im Grunde genommen handelt es sich um ein Lüftungssystem, in das eine Wärmepumpe integriert ist. Da allein Luft der Wärmeträger ist, funktioniert eine Luft-Luft-Wärmepumpe vor allem in sehr gut gedämmten Passiv- oder Niedrigenergiehäusern. Denn diese sind nahezu luftdicht gedämmt, sodass die Wärme im Haus verbleibt. Das Nachrüsten einer Luft-Luft-Wärmepumpe in einem weniger dichten Bestandsgebäude ist daher in den meisten Fällen nicht sinnvoll.

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Wie der Name schon sagt, bindet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe Wasser in den Heizprozess ein. Sie nutzt die Außenluft, um Wärmeenergie für den Heizkreislauf zu gewinnen. Dazu nutzt sie Ventilator, Kältemittel und Verdampfer. Wasser fungiert als Wärmeträger für den Heizkreislauf. Der Ersatz eines fossil betriebenen Heizungssystems durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist mit wenig Aufwand umsetzbar. Der Platzbedarf ist gering und die notwendigen Baumaßnahmen sind überschaubar. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung und effizient genug, um auch einen weniger gut gedämmten Altbau zu beheizen.

Erdwärmepumpe

Lange hieß es: Wer einen Altbau mit einer Wärmepumpe heizen will, sollte auf eine Erdwärmepumpe setzen. Denn mit einer JAZ von 4 bis 4,5 ist die Erdwärmepumpe, auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt, sehr effizient. So heizt sie verlässlich auch ein älteres Haus mit geringerem Dämmstandard. Eine Wärmepumpe mit Erdwärme nachrüsten – das ist eine gute Idee, die viel Einsparpotenzial bietet. Allerdings ist die Investition höher als bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Und die ist mittlerweile so effizient, dass sie einen Altbau ebenfalls günstig heizt.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist mit einer JAZ von etwa 5 die effizienteste Wärmepumpe. Wenn Sie diese Wärmepumpe nachrüsten, müssen Sie sich allerdings auf einen hohen Installationsaufwand einstellen. Denn es sind zwei Brunnen notwendig. Falls sie noch nicht in Ihrem Garten angelegt sind, müssen sie gebohrt werden. Doch der hohe Aufwand lohnt sich am Ende. Denn mit der hocheffizienten Grundwasserwärmepumpe müssen Sie sich nie darum sorgen, ob Ihr Haus bei großer Kälte verlässlich warm wird.

Wärmepumpe als neue Hauptheizung oder als Ergänzung?

Steht das Nachrüsten einer Wärmepumpe im Raum, sollte Ihr Ziel sein, sie als neue Hauptheizung einzusetzen. Denn wenn Sie zwei Heizungssysteme parallel betreiben oder gar installieren, haben Sie doppelte Installations- und Betriebskosten. Falls es umsetzbar ist, dann setzen Sie auf den alleinigen Betrieb einer Wärmepumpe. Sie ist mittlerweile so leistungsfähig, dass es in fast jedem Altbau möglich ist. Für eine deutlich höhere Vorlauftemperatur kommt die Hochtemperatur-Wärmepumpe zum Einsatz. Und für die übrigen wenigen Fälle kommt ein Hybridsystem in Betracht. Auch damit sparen Sie viel fossilen Brennstoff und somit CO2-Abgaben.

Wann ist eine Hybridheizung sinnvoll und welche Optionen gibt es?

Sie betreiben schon eine Gas-Brennwertheizung oder eine Öl-Brennwertheizung? Dann können Sie diese zu einer Hybrid-Wärmepumpe aufrüsten. Dann leistet die Wärmepumpe die meiste Arbeit und die fossile Heizung springt nur bei Leistungsspitzen ein. So heizen Sie günstiger und sind auf alle kommenden Gesetzesänderungen vorbereitet. Und nutzen Sie bereits einen Pufferspeicher zum Heizen oder zur Warmwassererzeugung, kann die nachgerüstete Wärmepumpe den ebenfalls verwenden.

Wärmepumpe nachrüsten und Heizkosten sparen

Mein Tipp: Umrüsten auf Wärmepumpe und Eigenheim zukunftstauglich machen

Auch wenn man es ihnen vielleicht nicht ansieht: Alte Häuser, vor allem aus Baujahren bis etwa 1930, sind sehr solide gebaut. Mit nachhaltigen Materialien und wertigen Maurerarbeiten. Keine Kunststoffe oder Gifte, dafür Lehm, Stroh und Ziegelstein. So natürlich, wie sie seit hundert Jahren oder mehr stehen, ist es häufig kein Problem, sie mit einer Wärmepumpe warm zu kriegen. Was heute in Neubauten Standard ist, ist also in altehrwürdigen Häusern kein Tabu.

Aber: Führen Sie im Vorfeld selbst den Test mit der reduzierten Vorlauftemperatur Ihrer alten Heizung durch. Haben Ihre Räume noch Ihre Wohlfühltemperatur? 

Und lassen Sie auf jeden Fall eine Heizlastberechnung durch einen Fachbetrieb durchführen. Nur so finden Sie heraus, wie leistungsfähig die künftige Wärmepumpe sein muss. Denn: Auch wenn es ein altes, ungedämmtes Haus ist, darf sie nicht überdimensioniert sein! So ein “Angstzuschlag” bringt nichts. Denn zum einen macht er die Wärmepumpe selbst teurer. Zum anderen ist es im Betrieb schädlich, wenn die Wärmepumpe zu viel Leistung hat. Denn dann kommt sie ins Takten, startet also öfter als notwendig und verschleißt schneller. Vertrauen Sie im Zweifel auf Ihr altes Haus und seine tollen Materialien.

Anders ist es bei den Baujahren zwischen etwa 1965 und 1980. In diesem Zeitraum wurden leider teils minderwertige Materialien verbaut, die wenig Dämmeignung besitzen. Haben Sie so ein Haus, benötigen Sie eine noch umfassendere Beratung durch einen Heizungsfachbetrieb. Hier muss eventuell nachträglich gedämmt werden, um die Eignung für eine Wärmepumpe herzustellen.

Übrigens ist das Umrüsten nach guter Planung im Vorfeld durch einen Fachbetrieb schnell erledigt. Sie heizen im Anschluss sofort günstiger und haben Ihr Haus optisch und monetär aufgewertet. Und das Gute ist, dass Sie heute keineswegs in jedem Fall nachträglich dämmen oder die Heizkörper austauschen müssen, um effizient mit einer Wärmepumpe zu heizen.

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Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.

Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt

FAQ

Kann man überall eine Wärmepumpe nachrüsten?
Sie können in fast jedem Altbau eine Wärmepumpe nachrüsten – denn moderne Wärmepumpen arbeiten effizient und erreichen hohe Vorlauftemperaturen.
Was kostet das Nachrüsten einer Wärmepumpe?
Rechnen Sie mit Kosten zwischen 20.000 und 40.000 Euro. Davon sind aber 30 bis 70 Prozent förderfähig.
Ist der Umstieg von Gas auf Wärmepumpe sinnvoll?
Wenn Sie von der Gasheizung auf die Wärmepumpe umsteigen, reduzieren Sie Ihre Heizkosten deutlich. Mit einer Photovoltaikanlage und einem dynamischen Stromtarif oder Wärmepumpen-Stromtarif bietet sich noch mehr Einsparpotenzial.
Gina Doormann
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