Pelletofen-Förderung durch die BEG
- Für einen wasserführenden Pelletofen im Altbau beträgt
der Zuschuss
10 %.
- Kombinieren Sie die Biomasseheizung als
Bestandteil
einer Erneuerbare Energien-Hybridheizung, beträgt der Fördersatz
20 %.
- Weitere 5 % Bonus erhalten Sie, wenn es
sich bei der EE-Hybrid-Heizung um eine Kombination mit einer
effizienten
Wärmepumpe
handelt.
- Beim Ersetzen einer alten Öl-, Gas- oder
Nachtspeicherheizung
gibt es zusätzlich eine Heizungstauschbonus
von 10 %
.
- In Neubauten wird der Pelletofen
nicht als Einzelmaßnahme, sondern nur im Rahmen der
Effizienzhausstandards gefördert.
- Der Förderantrag muss noch vor
Auftragsvergabe
beim BAFA bzw. der KfW eingehen.
Wenn es draußen ungemütlich ist, sorgt ein Pelletofen für wohlige Wärme. | Bild: levelupart / Adobe Stock
Inhalt
Effizient und emissionsarm – Mit dem Pelletofen zu mehr Umweltschutz
Um die Wärmewende zu schaffen, gilt es einerseits, weniger Energie zu verbrauchen, und andererseits, diese aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Eine davon ist Holz. Der nachwachsende Rohstoff hat außerdem den Vorteil, dass er beim Verbrennen die gleiche Menge an CO2 freisetzt wie bei der natürlichen Verrottung. Werden Schadholz und Sägewerksabfälle in zylindrische Pellets gepresst, entsteht ein Brennstoff mit hoher Energiedichte.
Ein Pelletofen mit einem Wirkungsgrad von um die 90 % kann diese dann perfekt in Wärme umwandeln. Damit ist er dann nicht nur klimafreundlicher, sondern auch effizienter als die noch in vielen Haushalten verwendeten Gas- und Ölheizungen. Diese haben neben den hohen CO2-Emissionen auch den Nachteil, dass die fossilen Ressourcen immer knapper werden. Mit dem Umstieg auf eine Biomasse-Heizung wie den Pelletofen tun Sie daher der Umwelt etwas Gutes. Vom Staat werden Sie dabei mit einer Förderung unterstützt.
Kohle für Holz – Wie der Pelletofen bei der BEG EM gefördert wird
So liegt bei der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) der Regelfördersatz für Biomasse-Heizungen bei 10 %. Förderfähige Kosten sind dabei nicht nur die reinen Anschaffungskosten, sondern auch die sogenannten Umfeldmaßnahmen. Dazu zählen alle Arbeiten, die bei der Vorbereitung und Umsetzung des Heizungsprojekts anfallen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz der Anlage beitragen.
Darunter fallen:
- Installation und Inbetriebnahme (inkl. Einregulierung und Einweisung des Anlagenbetreibers)
- Wärmespeicher
- Brennstoffaustragung, -förderung und -zufuhr
- Mess-, Steuer- und Reglungstechnik (MSR)
- Anpassung des Abgassystems und Schornsteins
- Einrichtung eines Lagers und eines Heiz- und Technikraums
- Anpassung der Wärmeverteilung (z. B. Einbau von Flächenheizungen und Niedertemperaturheizkörpern) und Warmwasserbereitung
- Demontagearbeiten
- Baunebenkosten
- Beratung, Planung und Baubegleitung
Eine vollständige Übersicht hierzu bietet Ihnen ein Infoblatt des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). So deckt eine Einzelmaßnahmen-Förderung der BEG ein ganzes Maßnahmen-Paket ab, wenn die einzelnen Schritte für einen einwandfreien und effizienten Betrieb des Heizungssystems nötig sind.
Darf es noch etwas mehr sein? – Mit Boni zu höherem Fördersatz
Welche das sind, kann am besten ein Energieberater feststellen. Da die Heizleistung des Pelletofens auf den Wärmebedarf des Gebäudes abgestimmt werden muss, kann es sich bei einem Altbau lohnen, auch in eine verbesserte Dämmung zu investieren. Denn auch dafür erhalten Sie eine staatliche Förderung.
Emissionsarm sind Pelletöfen, wie eingangs erwähnt, auch in Bezug auf CO2. So ist der Ausstoß rund 92,6 % niedriger als bei alten Ölheizungen. Da diese zusätzlich einen hohen Energieverbrauch haben, besteht bereits seit einigen Jahren eine Austauschpflicht. Diese ist seit Einführung der BEG nicht mehr Ausschlusskriterium für eine Förderung. Im Gegenteil: Ersetzen Sie eine funktionstüchtige Öl-, Gas- oder Nachtspeicherheizung durch ein umweltfreundlicheres Heizsystem, wie einen Pelletofen, bekommen Sie sogar noch eine Heizungstauschprämie von 10 %.
Nutzen Sie den Pelletofen beispielsweise als Ergänzung zu einer Wärmepumpe erhalten Sie für die Erneuerbaren Energien-Hybridheizung (EE-Hybride) einen Fördersatz von 20 % statt der Standardförderung von 10 %. Einen zusätzlichen Bonus von 5 % erhalten Sie, wenn es sich hierbei um eine effiziente Wärmepumpe handelt. Beispielsweise, wenn sie Wasser, das Erdreich oder Abwasser als Wärmequelle nutzt.
Je mehr der Pelletofen also zur Verbesserung der Ökobilanz Ihrer Wärmeversorgung beiträgt, desto größer fällt der staatliche Zuschuss aus. So kann für Sie eine Erstattung von bis zu 35 % der Investitionskosten drin sein.
Wichtig: Nach aktuellen Änderungen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gelten ab dem 15. August 2022 Änderungen der Richtlinien in Bezug auf die BEG. Dazu zählt beispielsweise der Wegfall des iSFP-Bonus für Anlagen zur Wärmeerzeugung. Gleichfalls entfällt der Innovationsbonus bei besonders emissionsarmen Pelletöfen.
Wohin wenden? – Antragsverfahren bei BAFA und KfW
Um diese zu bekommen, müssen Sie einen Förderantrag bei entweder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder der Bankengruppe KfW stellen. Beim BAFA erhalten den direkten Investitionszuschuss des Programms BEG EM. Die Beantragung muss dabei jedoch noch vor der Beauftragung eines Unternehmens oder dem Kauf von Materialien über ein Online-Formular erfolgen.
An die KfW wenden Sie sich indes, wenn Sie an den Effizienzhaus-Programmen interessiert sind. Wichtig: Ab dem 15. August 2022 ist eine Kreditförderung für die BEG Einzelmaßnahme nicht mehr möglich!
Sobald Ihnen eine Eingangsbestätigung vorliegt, können Sie mit Ihrem Projekt beginnen. Mit Eintreffen des Zuwendungsbescheids bleiben Ihnen 24 Monate bis zu dessen Fertigstellung (Bewilligungsfrist). Danach müssen Sie innerhalb von 6 Monaten anhand von Rechnungen und anderen Unterlagen einen Verwendungsnachweis erbringen. Bestätigt dieser die Förderfähigkeit Ihrer Maßnahme, bekommen Sie im Anschluss die Erstattung.
Must-have – Förderkriterien für Pelletöfen
Denn nur, wenn ein Pelletofen bestimmte Anforderungen erfüllt, haben Sie Anspruch auf eine Förderung. So gibt es den Zuschuss nur für automatisch beschickte wasserführende Pelletöfen, die das Gebäude zu mindestens 50 % mit Raumwärme und Warmwasser versorgen. Im Falle von kleinen Wohnungen oder Niedrigenergiehäusern ist es sogar möglich, dass ein Pelletofen als Zentralheizung fungiert. Dafür allerdings muss er über ausreichend Leistung und Wirkungsgrad verfügen.
Voraussetzung für eine Förderung sind eine Nennwärmeleistung von mindestens 5 kW und ein Wirkungsgrad von mindestens 90 %. Auch die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs des Heizsystems ist vorgeschrieben. In Bezug auf Emissionen liegen die Grenzwerte bei 15 mg Feinstaub und 200 mg Kohlenmonoxid je m3 Abluft. Außerdem bedarf es einer Messeinrichtung zur Erfassung des Wärmeertrags.
Gemeinsam stärker – Den Pelletofen mit anderen Wärmeerzeugern kombinieren
Ein Pufferspeicher ist für die Pelletofen-Förderung nicht erforderlich. Er wird jedoch von Experten empfohlen, um Überhitzung zu vermeiden. Außerdem lässt sich der Pelletofen dadurch mit anderen Wärmeerzeugern koppeln. Auf diese Weise können Sie dessen Effizienz noch weiter steigern. So ermöglicht die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage, dass diese im Sommer die Warmwasserbereitung übernimmt und Sie den Pellet-Kaminofen dann ausschalten können.
Wenn Sie Ihr Wasser per Solarthermie erwärmen, kann der Pelletofen im Sommer aus bleiben. | Abbildung: Buderus
Der Pelletofen kann aber auch eine Wärmepumpe bei der Arbeit unterstützen. Dadurch reduziert sich deren Stromverbrauch, was wiederum das Stromnetz entlastet und Ihre CO2-Bilanz verbessert. Ein Pelletofen eignet sich aber nicht nur als Bestandteil einer Erneuerbaren-Energien-Hybridheizung.
Mit dem Staat gespart – Wie die Förderung Pelletofen-Kosten senkt
Die Anschaffung eines Pelletofens kann sich also in mehrfacher Hinsicht lohnen. Natürlich müssen Sie dafür auch einen gewissen Betrag investieren. So liegen die Anschaffungspreise für einen wasserführenden Pelletofen je nach Größe und Modell bei ungefähr 2.000 bis 6.000 Euro. Ein Pelletlager kostet zwischen 1.000 und 4.000 Euro und ein Fördersystem 500 bis 3.000 Euro. Fügen Sie auch einen Pufferspeicher hinzu, erhöht sich Ihre Rechnung um 500 bis 1.000 Euro. Für die Installation kommen dann noch einmal 2.000 bis 3.000 Euro dazu.
Bildet man den Mittelwert aller Posten, ergeben sich für einen Pelletofen Investitionskosten von rund 11.500 Euro. Durch die BEG EM-Förderung können Sie diese auf 9.200 Euro reduzieren.
Kosten Pelletofen (inkl. Zubehör und Installation) | | 11.500 € |
Regelförderung | 10 % | - 1.150 € |
Austauschprämie Öl- / Gas- / Nachtspeicherheizung | 10 % | - 1.150 € |
Kosten nach Förderung | | 9.200 € |
Möchten Sie sich gleich eine ganze EE-Hybridheizung zulegen, beträgt der staatliche Zuschuss bei Kombination mit einer effizienten Wärmepumpe rund 11.000 Euro.
Kosten Pelletofen (inkl. Zubehör und Installation) | | 11.500 € |
Kosten Erdwärmepumpe | | 20.000 € |
| | 31.500 € |
Regelförderung | 20 % | - 6.300 € |
Bonus für effiziente Wärmepumpe | 5 % | - 1.575 € |
Austauschprämie Öl- / Gas- / Nachtspeicherheizung | 10 % | - 3.150 € |
Kosten nach Förderung | | 20.475 € |
Unter Umständen brauchen Sie auch einen neuen Schornstein. So sind vorhandene Schornsteine meist nicht für die geringen Abgastemperaturen der Pelletöfen geeignet. Denn ist der Durchmesser zu groß, kondensieren die Abgase innerhalb des Schornsteins, was zu Feuchteschäden führen kann. Auch ein Rußbrand ist möglich. Ist der Einbau eines an einen Pelletofen angepassten Schornsteins erforderlich, werden Sie dafür 2.000 bis 8.000 Euro ausgeben müssen.
Weitere Kosten könnten durch die Demontage der alten Anlage sowie eine Ausbesserung von Heizungsrohren oder Heizkörpern anfallen. Da all diese Arbeiten jedoch zu den Umfeldmaßnahmen zählen, sind auch sie in die Förderung miteingeschlossen.
Grenzwerte – Welche Förderbeträge zur Verfügung stehen
Insgesamt steht Ihnen für den Heizungstausch in einem Wohnhaus eine Fördersumme von bis zu 60.000 Euro zur Verfügung. Bei einem Nichtwohngebäude sind es maximal 1.000 Euro je m2 (bzw. 5 Millionen je Zuwendungsbescheid). Die Bagatellgrenze, also der Mindestförderbetrag, liegt derweil bei 2.000 Euro.
Sie erhalten aber nicht nur bei einer kompletten Erneuerung Ihrer Heizungsanlage einen Zuschuss vom Staat. Auch bei der Heizungsoptimierung unterstützt dieser Sie. Besitzen Sie also bereits einen mindestens zwei Jahre alten Pelletofen und möchten nun Maßnahmen zu dessen Effizienzsteigerung vornehmen, können Sie sich bis zu 20 % der Ausgaben zurückholen. Der Regelfördersatz beträgt hier 15 %. Weitere 5 % Bonus erhalten Sie, wenn die Maßnahmen im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans stattfinden. Die Bagatellgrenze beträgt dabei 300 Euro.
Bietet Ihr Bundesland oder Ihre Kommune ebenfalls eine Förderung für erneuerbare Heizsysteme an, dürfen Sie diese zusätzlich in Anspruch nehmen. Mit anderen Programmen des BAFA oder der KfW kann die BEG indes nicht kombiniert werden. Auch eine Steuerrückerstattung bekommen Sie für bereits über die BEG geförderte Ausgaben nicht.
Die Steuerförderung beträgt 20 % und bringt Ihnen einen Teil Ihrer Investitionskosten zurück, wenn es für die Beantragung der BEG schon zu spät ist. Denn haben Sie bereits einen Pelletofen gekauft oder eine Fachfirma mit dem Einbau beauftragt, bleibt Ihnen nur noch, die Kosten mit der Steuererklärung geltend zu machen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Ihr Haus mindestens 10 Jahre alt ist und Sie es selbst bewohnen.
Erst bei Effizienz – Pelletofen-Förderung bei Neubau und Sanierung
Sowohl die BEG EM als auch die Steuerförderung sind also nur bei Bestandsgebäuden anwendbar. Ist Ihre Immobilie hingegen nicht älter als 5 Jahre, bekommen Sie die Kosten für einen Pelletofen nur dann bezuschusst, wenn Ihr Neubau bei Transmissionswärmeverlust und Jahresprimärenergiebedarf die Grenzwerte eines Effizienzhauses einhält. Denn je besser die Gebäudehülle gedämmt ist, desto weniger müssen Sie heizen. Verwenden Sie dabei Holz, profitieren Sie davon, dass dieses als nachwachsender Rohstoff nur einen Primärenergiefaktor von 0,2 hat. Der Einbau eines Pelletofens trägt also in jedem Fall zum Erreichen einer Effizienzhausstufe bei. Das gilt auch, wenn Sie einen Altbau nicht nur mit einer neuen Heizung ausstatten, sondern umfassend sanieren.
Egal, ob Neubau oder Altbau: Mit einem effizienten, auf erneuerbaren Energien basierenden Heizsystem leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen. Die Bundesregierung honoriert dies durch die Förderung des Einbaus beziehungsweise der Umrüstung. Sie sparen also bei einem Pelletofen nicht erst beim Verbrennen der im Vergleich zu Öl und Gas billigeren Pellets, sondern schon bei dessen Anschaffung.
Ein Fachbetrieb kann Ihnen dabei helfen, einen auf Ihr Gebäude und Ihren Wärmebedarf ausgelegten Pelletofen auszuwählen und einzubauen. Somit steht dann einer behaglichen Atmosphäre an kalten Wintertagen nichts mehr im Weg.
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.