Im Zuge der Corona Krise ist der Heizölpreis sehr deutlich gefallen und liegt im November 2020 bei 40,43 Euro brutto (im Jahr 2020 erstmals seit 2016 unter die Marke von 40 Euro netto pro 100 Liter gefallen). Der Höchstwert der letzten 5 Jahre bei knapp 90 Euro im Herbst 2018.
Heizöl: Welche Arten und Normen gibt es?
Heizöl muss in Deutschland festgelegte Werte bei Eigenschaften wie Dichte, Brennwert (nicht: Heizwert), Schwefelgehalt, Flammpunkt und Viskosität aufweisen. Definiert werden diese Werte in der DIN 51603, wobei die DIN 51603-1 die Qualitätsanforderungen für extra leichte Heizöle zur Gebäude-Beheizung definiert. Die DIN 51603-1 unterscheidet Heizöl EL und Heizöl EL schwefelarm.
Beim Heizöl EL steht „EL“ für „extra leicht“ oder auch „extra leichtflüssig“. Eine Abkürzung für „Heizöl extra leicht“ ist HEL, ein anderer Begriff „Standard-Heizöl“. Abgegrenzt wird klassisches HEL unter anderem vom Heizöl EL schwefelarm.
Schwefelarmes Heizöl gehört zur Gruppe der extra leichten Heizöle (Heizöl EL). Andere Bezeichnungen sind Heizöl EL schwefelarm und HEL schwefelarm. Im Vergleich zum klassischen Heizöl mit oftmals deutlich mehr Schwefel, besitzt schwefelarmes Heizöl eine Reihe von Vorteilen.
Premium Heizöl heißt bisweilen auch Spar- oder Super-Heizöl und wird schwefelarm oder als verbesserte Variante des klassischen Heizöls EL (extra leicht) angeboten. Stets ist Ähnliches gemeint: Heizöl EL oder Heizöl EL schwefelarm wird mit Zusätzen (Additiven) angereichert, sodass sich die Eigenschaften des Heizöls verbessern. Allerdings ist der Heizölpreis beim Premium Heizöl etwas höher.
Heizölzusätze können diverse wichtige Eigenschaften von Heizöl verbessern. Sie werden auch Additive genannt. Additiv-Pakete mit mehreren Zusätzen machen aus einfachem Heizöl EL (extra leicht) Premium-Öl. Allerdings gibt es auch einzelne Heizölzusätze, mit denen man gezielt eine bestimmte Eigenschaft des Heizöls verbessern kann.
Bei Bioheizöl handelt es sich um schwefelarmes Heizöl EL, dem Flüssigbrennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen beigemischt wurde. Für Vorgaben in Bezug auf die Eigenschaften von Bioheizöl existiert derzeit mit der DIN V 51603-6 eine sogenannte Vornorm. Ob man Bioheizöl nutzen kann, hängt einerseits von der eigenen Heizanlage ab, andererseits vom Brennstoffanteil aus nachwachsenden Rohstoffen im Bioheizöl.
DIN 51603-1: Qualitätsanforderungen für Heizöl EL (extra leicht)
Die in der DIN 51603-1 definierten extra leichten Heizöle (bisweilen auch: extra leichtflüssige Heizöle) lassen sich unter anderem vom schweren Heizöl (S) abgrenzen. Die Unterscheidung trifft man beim Heizöl vor allem aufgrund der Dichte. Bezogen auf eine Temperatur von 15 Grad Celsius dürfen Heizöle EL laut DIN 51603-1 maximal eine Dichte von 860,0 kg/m³ aufweisen. Weitere Richtwerte in der DIN 51603-1:
- Schwefelgehalt: Im Schwefelgehalt, gemessen in Milligramm (Schwefel) pro Kilogramm (Heizöl), unterscheiden sich Heizöl EL und Heizöl EL schwefelarm besonders deutlich. Die von der DIN 51603-1 definierten Richtwerte für schwefelarme Heizöle liegen bei maximal 50mg/kg, bei Heizöl EL zwischen 50 und 1.000mg/kg.
- Flammpunkt: Der Flammpunkt ist die Temperatur, ab der sich über einem Stoff ein entflammbares Luft-Dampf-Gemisch bildet. Die DIN 51603-1 definiert als Flammpunkt für Heizöle EL eine Temperatur ab 55 Grad Celsius.
- Viskosität: Viskosität ist ein temperaturabhängiges Maß für Zähflüssigkeit. Ihre Bedeutung erlangt sie Heizöl hinsichtlich der Strömungseigenschaften in Rohrleitungen sowie der Zerstäubungsgüte in Düsen. Die Viskosität wird laut DIN 51603-1 bei einer Temperatur von 20°C angegeben und darf den Wert von 6,00mm2/s nicht überschreiten.
- Brennwert: Mit dem Mindest-Brennwert gibt die DIN 51603-1 die mindestens freigesetzte Wärmemenge an, wenn man einerseits das Heizöl vollständig verbrennt und andererseits auch die Energie nutzt, die durch Kondensation bei abkühlenden Abgasen gewonnen wird. Der Brennwert des Heizöls EL liegt laut Norm bei 45,4 MJ/kg, was je nach Dichte und Volumen zwischen 10,6 und 10,8 kWh/l entspricht.
- Keine Angaben zum Heizwert: Anders als frühere Versionen der DIN 51603-1 macht die aktuelle Version der Norm keine Angaben mehr zum Heizwert. Der Heizwert beschreibt die freigesetzte Wärmeenergie bei vollständiger Verbrennung eines Brennstoffs OHNE Nutzung der zusätzlich durch Kondensation gewonnenen Wärme. Bei modernen Heizanlagen hat der Heizwert im Vergleich zum Brennwert an Bedeutung verloren.
Mehr Informationen zu den DIN 51603-1 Grenzwerten in Bezug auf Brennwert, Flammpunkt, Schwefelgehalt und Viskosität sowie über Regeln für mögliche Zusätze (Additive) in Heizölen bieten unsere Unterseiten zu Heizölen EL und Heizölen EL schwefelarm sowie die Informationsseite von zukunftsheizen.de.
Die DIN 51603-1 passt sich der Moderne an
2003 und 2011 gab es wichtige Änderungen der DIN 51603-1 zur Anpassung an modernen Entwicklungen. So kamen 2003 die Definitionen für Heizöle EL schwefelarm zur DIN 51603-1 hinzu. 2011 wurde unter anderem die Zulässigkeit von Komponenten wie „hydrierte Pflanzenöle“ in die Norm aufgenommen.
Standard, der keiner mehr ist
Manch einen modernen Heizkessel darf man heute nur noch mit schwefelarmen Heizölen EL (nach DIN 51603-1) mit geringerem Schwefelgehalt betreiben. Nähere Auskünfte darüber geben Fachbetriebe. Die in DIN 51603-1 definierte nicht-schwefelarme Variante des Heizöls wird bisweilen auch Standard-Heizöl genannt, wobei das Wort täuscht: Die Zukunft gehört der steuerlich begünstigten schwefelarmen Variante: Sie ist mittlerweile der eigentliche Standard.
Normen definieren nicht nur Anforderungen bei Kriterien wie Dichte, Schwefelgehalt, Brennwert, Flammpunkt, Schwefelgehalt und Viskosität von klassischen Heizölen EL. Eine Vornorm existiert mit der 51603-6 inzwischen auch für Bioheizöl.
1) HEL (Heizöl extra leicht): vormaliges Standard Heizöl
Sowohl Heizöl EL als auch Heizöl EL schwefelarm sind Heizöle für die Wohnraum-Beheizung. Für beide Arten der Heizöle werden Richt-, Mindest- und/oder Grenzwerte in der Norm DIN 51603-1 definiert. In Bezug auf „Heizöl extra leicht“ findet man in der Norm unter anderem folgende Vorgaben:
- Schwefelgehalt: Der Schwefelgehalt von HEL darf laut Norm zwischen 50 und maximal 1.000 Milligramm pro Kilogramm liegen. Beim Heizöl EL schwefelarm sind die Vorgaben in Bezug auf den Schwefelgehalt deutlich strenger.
- Brennwert: Der Mindest-Brennwert liegt für HEL laut Norm bei 45,4 MJ/kg.
- Flammpunkt: Heizöl EL muss einen Flammpunkt von mindestens 55 Grad Celsius haben.
- Viskosität: Die kinematische Viskosität bei 20 Grad Celsius darf bei maximal 6 mm²/s liegen.
Mehr Informationen zur Bedeutung der einzelnen Kennwerte gibt die Norm DIN 51603-1.
Heizöl EL vs. HEL schwefelarm
Grundsätzlich kann man sagen: Heizöl EL schwefelarm ist immer Heizöl extra leicht, aber nicht jedes Heizöl extra leicht ist schwefelarm. HEL in der klassischen Standard-Variante brennt im Vergleich zu HEL schwefelarm in der Regel mit mehr für die Umwelt schädlichen Emissionen und auch mit mehr Rückständen. HEL ist daher die "schlechtere" Heizöl-Variante und seit 2009 auch nicht mehr Standard. Seit 2009 wird HEL schwefelarm steuerbegünstigt angeboten, was den zuvor gegebenen Preisnachteil im Vergleich zum klassischen Heizöl EL ausgeglichen hat. Nicht schwefelarmes Heizöl EL ist praktisch ein Auslaufmodell im Kreis der Heizöle.
Nicht jede Ölheizung funktioniert mit HEL
Mit klassischem Heizöl extra leicht (nicht schwefelarm) lassen sich nicht alle Ölheizungen betreiben. Bei vielen modernen Brennwertsystemen ist der Einsatz von Heizöl EL schwefelarm vorgeschrieben. Solche Heizungssysteme werden durch einen entsprechenden Aufkleber sowie einen grünen Tankdeckel gekennzeichnet. Bei Systemen, die mit HEL und HEL schwefelarm betrieben werden können, kann man beide Varianten des Heizöls mischen. Wird die Heizanlage aber ausgetauscht und darf dann nur noch mit schwefelarmem HEL laufen, sind Mischungen nicht mehr möglich. Weitere Auskünfte zu allen Fragen rund um den Heizungsaustausch und Vorgaben fürs Heizöl geben Fachbetriebe für den Heizungsbau.
Additive und Heizöl EL Premium
Nicht schwefelarmes HEL kann mit so genannten Additiv-Paketen versehen werden. Additive sind Zusätze, die – abhängig von der Art der Additive – Eigenschaften des Heizöls wie beispielsweise die Verbrennungs-Eigenschaften verbessern.
Additiv-Pakete können nicht nur beim klassischen Heizöl EL zu verbesserten Eigenschaften führen. Auch Heizöl EL schwefelarm wird als Heizöl EL Premium angeboten.
2) Schwefelarmes Heizöl: der neue Standard unter den Heizöl Sorten
Wie für klassisches Heizöl EL gibt die Norm DIN 51603-1 auch für schwefelarmes Heizöl, das zum umweltschonenderen Heizen mit Öl beiträgt,verbindliche Werte vor. Schwefelarmes Heizöl wurde 2003 in die Norm integriert. Zu den definierten Eigenschaften von Heizöl EL schwefelarm gehören:
- Schwefelgehalt: Der Schwefelgehalt darf bei HEL schwefelarm maximal einen Wert von 50 Milligramm pro Kilogramm erreichen.
- Brennwert: Der Mindest-Brennwert liegt für schwefelarmes Heizöl laut Norm bei 45,4 MJ/kg. Damit entspricht er dem Mindestwert für klassisches Heizöl EL.
- Flammpunkt: Schwefelarmes Heizöl hat einen Flammpunkt von mindestens 55 Grad Celsius.
- Viskosität: Maximal 6 mm²/s darf die Viskosität von Heizöl EL schwefelarm bei 20 Grad Celsius erreichen.
Unsere Seite zur Norm DIN 51603-1 gibt weitere Informationen und Erläuterungen zu den hier genannten Eigenschaften, die HEL schwefelarm auszeichnen. Seit 2009 wird schwefelarmes Heizöl steuerlich vergünstigt, was seinen zuvor im Vergleich zu klassischem Heizöl EL deutlich höheren Preis gesenkt hat. Mittlerweile dominiert schwefelarmes Heizöl den Heizölmarkt, völlig verdrängt hat es klassisches Heizöl jedoch nicht.
Vorteile von HEL schwefelarm
Im Vergleich zu klassischem Heizöl EL, das bis zu 1.000 Milligramm Schwefel pro Kilogramm enthalten darf, bringt schwefelarmes Heizöl eine deutlich reduzierte Menge entstehenden Schwefeldioxids mit sich und damit eine deutlich geringere Belastung für die Umwelt. Zugleich verbrennt schwefelarmes Heizöl nahezu ohne Rückstände, was die Heizungsanlage schont und damit auch Kosten aufgrund eines verringerten Wartungsaufwands senkt.
Schwefelarmes Heizöl ist für alle Ölheizungen geeignet
HEL schwefelarm lässt sich im Prinzip für alle Ölheizungen verwenden und manch eine moderne Ölheizung mit Brennwerttechnik läuft heute nur noch mit Heizöl EL schwefelarm. Man erkennt das in der Regel am grünen Verschluss des Tankstutzens sowie an einem Aufkleber mit weißem Tropfen auf grünem Kreissymbol. Wer sein altes Öl-Heizsystem durch Fachbetriebe gegen eine neue Ölheizung austauschen lässt, sollte im Zweifelsfall nachfragen, welche Art von Heizöl er verwenden kann und inwieweit man etwa unterschiedliche Heizöle mischen darf.
Heizöl EL schwefelarm gibt es auch als Premium
Sowohl schwefelarmes Heizöl als auch das klassische Heizöl EL mit höherem Schwefelgehalt existieren auch als Premium-Heizöl. Premium-Heizöle enthalten Zusätze (Additive), die ausgewählte Eigenschaften des Heizöls verbessern. So können Additive unter anderem für bessere Verbrennung oder für mehr Stabilität sorgen, also etwa dafür, dass sich die Eigenschaften des Heizöls auch bei längerer Lagerung möglichst wenig verändern.
Das „gewisse Plus“, das hier gemeint ist, sind Zusätze (auch: Additive), die erwünschte Eigenschaften von Heizöl (schwefelarm oder klassisch) verbessern. Für Heizöl gibt es unterschiedliche Additive. Zu denen, die zum Hei/oelheizung/heizoelzöl dazugegeben werden, damit aus einfachem Heizöl EL Premium Heizöl wird, können Stabilitäts-Verbesserer, Metall-Deaktivatoren, Geruchshemmer und Verbrennungs-Verbesserer gehören. Mehr zum Thema Additive gibt es auf unserer Extraseite zum Thema.
Premium Heizöle entstehen in der Regel, indem dem Heizöl EL (bzw. Heizöl EL schwefelarm) ein ganzes Additiv-Paket beigemischt wird. Das geschieht oft erst beim Kunden, wenn das Heizöl in den Tank geleitet wird, wobei man sich beim jeweiligen Händler genau informieren sollte, welche Zusätze das Premium Heizöl nun genau enthält.
Schwefelarm oder nicht: Premium Heizöl bringt Vorteile
Vorteile von Premium Heizöl können etwa eine geringere Geruchsbelästigung durch den Brennstoff sein, eine höhere Umweltfreundlichkeit und verbesserte Lagerfähigkeit. Lieferanten versprechen zudem eine Heizkostenersparnis von beispielsweise 7 Prozent, etwa durch verminderte Ruß-Bildung. Das kann auch bei älteren Heizanlagen gelten. Allerdings sollte man in diesem Fall überlegen, ob man nicht zusätzlich einmal Fachbetriebe kontaktiert, um Kostenvoranschläge für eine Heizungsmodernisierung einzuholen. Die Ersparnis könnte sich dadurch nochmals deutlich steigern.
Als Endkunde sollte man zudem genau hinschauen, mit welchen Vorteilen Händler für ihr Premium Heizöl werben und wie die Vorteile zu bewerten sind: So wird bei manch einem Premium Heizöl eine nahezu schadstofffreie Verbrennung versprochen. Sie ist aber auch eine Eigenschaft, die man - nicht zu Unrecht - bereits einfachem Heizöl EL schwefelarm (ohne Additiv-Paket) nachsagt. Inwieweit Premium Heizöl hier eine Zusatzverbesserung bringt, ist unklar.
Premium Heizöl im Test
Bereits 2004 gab es einen Test des Rheinisch-Westfälischen TÜV, bei dem baugleiche Brenner jeweils 750 Stunden lang mit Standard-Heizöl und Super-Heizöl betrieben wurden. Beim Versuch mit Premium Heizöl zeigte sich laut TÜV eine verbesserte Verbrennung, ein optimierter thermischer Wirkungsgrad, ein geringerer Ruß-Ausstoß und deutlich weniger Sedimente im Heizöl. Ein heutiger Versuch mit Heizöl EL schwefelarm und Premium Heizöl dürfte die Vorteile der Premium-Variante aber etwas relativieren.
4) Heizölzusätze: welche es gibt, was sie bewirken & ob es sich lohnt
Einige Zusätze werden dem Heizöl bereits in der Raffinerie beigefügt, etwa um seine Fließfähigkeit zu steigern. Spricht man über Heizölzusätze, sind in der Regel jedoch nicht diese Additive gemeint, sondern solche, die dem Öl zu einem späteren Zeitpunkt beigefügt werden, um die Wärmegewinnung durch eine Ölheizung zu optimieren.
Heizölzusätze werden in der Regel direkt bei der Betankung beigemischt. | Bildquelle: Gütegemeinschaft Energiehandel e.V.
Hier kann es sich beispielsweise um folgende Zusätze handeln:
-
Stabilitätsverbesserer: Diese Heizölzusätze steigern die Stabilität der Heizöl-Eigenschaften bei längerer Lagerung oder Erhitzung. Dadurch entstehen etwa bei langer Lagerung weniger unerwünschte Alterungsprodukte, die das Risiko auf Störungen in der Heizanlage verringern.
-
Verbrennungsverbesserer: Diese Additive können die Rußbildung reduzieren und so den Verbrennungsprozess optimieren.
-
Geruchsüberdecker: Diese Zusätze für Heizöle überdecken die Gerüche des Öls und reduzieren so Geruchsbelästigungen.
-
Metalldeaktivatoren: Als Heizölzusätze können Metalldeaktivatoren Negativeffekte von Metall-Ionen verhindern, durch die Alterungsprozesse im Heizöl beschleunigt werden.
-
Pumpenschutz-Additive: Durch diese Heizöl-Zusätze wird das Öl schmierfähiger und eignet sich besser, die Ölpumpe während des laufenden Betriebs zu schmieren. Das schont die Pumpe und erhöht ihre Haltbarkeit.
Heizölzusätze können das Heizen mit Öl umweltfreundlicher machen. Darüber hinaus kann der Einsatz von Heizöl mit Additiven in nicht unerheblichem Maß Heizkosten sparen und gehört damit häufig zu den kleineren und schnell umzusetzenden Kostenspar-Maßnahmen. Eventuell sollte man aber von Anfang an prüfen, ob man nicht auch größere Maßnahmen realisiert, etwa die Modernisierung der Heizanlage.
Vorgaben durch die Heizölnorm
Die fürs Heizöl existierende Norm DIN 51603-1 macht Heizölzusätze betreffende Vorgaben. So ist es bei schwefelarmem Heizöl sowie bei Bio-Heizöl nicht gestattet, Asche bildende Additive zu verwenden.
Einzel-Additive und Additiv-Pakete
Beim Blick auf Heizölzusätze unterscheidet man einzelne Heizölzusätze und Additiv-Pakete. Additiv-Pakete werden in der Regel bei der Lieferung des Heizöls beigemischt, wenn das Produkt in den Tank des Kunden gepumpt wird. Die Gesamtheit der Heizölzusätze macht das Heizöl EL zu Premium-Heizöl. Durch den Kauf einzelner Zusätze fürs Heizöl können Konsumenten ebenfalls erwünschte Heizöl-Eigenschaften verbessern. Sie sollten beim Einfüllen jedoch besonders gut auf die richtige Dosierung achten.
Additive – lohnen sich?
Heizölzusätze kosten natürlich Geld und auch Additiv-Pakete gibt es nicht kostenlos, sodass Premium-Heizöl etwas teurer als Heizöl ohne Additiv-Pakete ist. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass Zusätze für Heizöl oft Kosteneinsparungen bringen. Das kann den Einsatz der Heizölzusätze lohnend machen. Mehr Informationen dazu gibt unsere Seite über Premium-Heizöl.
Wer noch mehr Einsparungen als „nur“ mit Heizölzusätzen realisieren möchte, sollte Fachbetriebe für Heizungsbau kontaktieren und sich unverbindlich zu moderner Heizungstechnik beraten lassen, wie z.B. Öl-Brennwert-Heizungen.
5) Bioheizöl für Ölheizungen: welche Heizungen es vertragen, was es kostet
Biobrennstoff wird hauptsächlich aus Raps gewonnen | Bildquelle: Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.
Beim Bioheizöl reicht bereits ein Anteil von drei Prozent Biobrennstoff aus, damit von Bioheizöl gesprochen werden kann. Der Rest besteht aus Heizöl EL schwefelarm. Wie hoch der Anteil an Biobrennstoff liegt, ist bei verschiedenen Bioheizöl-Angeboten unterschiedlich. Teils weisen Markennamen wie „Bio 10“ auf den Maximalanteil an Flüssigbrennstoff aus nachwachsenden Rohstoffen hin.
FAME – die Biokomponente
Im Allgemeinen handelt es sich bei der biologischen Komponente von Bioheizöl um Fettsäuremethylester (Englisch: „Fatty Acid Methyl Ester), das FAME abgekürzt wird. Die Abkürzung für Bioheizöl lautet “Heizöl EL A”.
Vorteile von Bioheizöl
Dank Bioheizöl kann man mit seiner Ölheizung auch dann einen Schritt in Richtung nachhaltiges Heizen machen, wenn man sich noch nicht für einen mit höheren Investitionen verbundenen Austausch der Heizanlage entscheidet. Die Hersteller von Bioheizöl achten auf einen nachhaltigen Anbau der Rohstoffe für die Biokomponente des Bioheizöls. Geachtet wird laut Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) auch darauf, dass die Anbauflächen für Bioheizöl keine Nahrungsmittel-Anbauflächen verdrängen.
Trotz der Vorteile von Bioheizöl sollte man vor einem Umstieg auch einmal darüber nachdenken, ob man nicht sofort weitere Schritte gehen und die gesamte Heizanlage austauschen lassen möchte. Fachbetriebe unterstützen einen dabei, Kosten und Ersparnisse zu kalkulieren. Entscheidet man sich etwa für eine Öl-Solar-Kombination, ist auch der Einsatz von Bioheizöl weiterhin möglich.
Nicht jedes Bioheizöl passt zu jeder Ölheizung
Laut VDB lässt sich normgerechtes Bioheizöl mit Bioanteil von maximal 5,9% in allen Ölheizungen ohne Anpassung der Technik verwenden. Nutzt man Bioheizöl mit einem Bioanteil von bis zu 10,9%, können dagegen bei Altanlagen Anpassungen notwendig werden.
Möglichkeiten zur Lagerung von Heizöl
Um Ihr Heizöl lagern zu können benötigen Sie einen Heizöltank. Es gibt verschiedene Öltanksysteme und für verschiedene Anwender und bauliche Gegebenheiten. Grundlegend wird zwischen oberirdischer und unterirdischer Lagerung unterschieden.
Ein unterirdisch gelagerter Heizöltank ist teilweise oder ganz in die Erde eingelassen. Diese Variante wird meist verwendet, wenn die Kellerräume eines Hauses zu klein für Heizöltanks sind oder der vorhandene Platz anderweitig genutzt werden sollen. Im Keller aufgestellte Tanks werden hingegen als oberirdische Heizöltanks bezeichnet.
Große Unterschiede gibt es auch bei der Konstruktion der Außenhüllen der Tankbehälter. Ältere Heizöltanks sind meistens einwandig aus Kunststoff gebaut. Aus Sicherheitsgründen werden neue, modernere Heizöltanks meist doppelwandig, teilweise nur aus Kunststoff, teilweise aber auch aus Stahl und Kunststoff, gebaut. Je nach Bauweise werden die Tanks vor Ort zusammen gebaut oder bereits fertig aufgebaut geliefert.
Drei Heizöltank Typen
Es gibt drei verschiedene Arten von Heizöltanks. Den Erdtank, den Batterietank und den am Standort gefertigten Tank. In den folgenden Textabschnitten erfahren Sie Vorteile über die verschiedenen Tanktypen.
Der Batterietank
Spricht man von einer Batterie, ist immer von einem Zusammenschluss mehrerer Einzelelemente die Rede. So lassen sich auch mehrere Tanks zu einer Einheit zusammen schließen. So lässt sich eine Tankanlage platzsparend auf die optimale Lagermenge anpassen.
Vorteile des Batterietanksystems
- Unterschiedliche Behältergrößen - Das Ermöglicht eine optimale Raumnutzung und eine einfache Erweiterung oder Verringerung des Lagervolumens.
- Doppelwandige Außenhüllen der Tanks - Bringt Ihnen einen erhöhten Sicherheitsstandard in Ihren Keller ohne platzaufwendige Auffangwannen.
- Qualitätiv hochwertige materialien - Dadurch werden beißende Ölgerüche im Keller vermieden.
- Kompakte Abmessungen der einzelnen Tanks - Ermöglichen einen leichten Transport auch durch Fenster und Türen.
Der Erdtank
Wenn Sie Ihren Platz im Keller anderweitig verwenden wollen oder schlicht und ergreifend nicht genügend Platz in Ihrem Keller haben um eine Batterie von Heizöltanks aufzustellen, können Sie Ihr Tanksystem mit einem Erdtank, aus Kunststoff oder Stahl, nach draußen verlagern.
Vorteile des Batterietanksystems
- Mit einem ausgelagerten Erdtank benötigen Sie nur 1 bis 2 Quadratmeter Platz für die Ölheizung in Ihrem Keller.
- Spezielle Verankerungen halten den Erdtank auch bei hohem Grundwasserstand am Platz. Damit wird der Einbau auch in hochwassergefährdeten Gebieten ermöglicht.
Der standortgefertigte Tank
Standortgefertigte Heizöltanks werden direkt am Einsatzort zusammengebaut. Dieser, individuell in der Größe anpassbare, Tanktyp ermöglicht eine platzsparende Raumnutzung. Die Tanks werden meistens aus Stahl, manchmal aber auch aus GFK-Kunststoff gefertigt.
Vorteile des standortgefertigten Heizöltanks
- Die Kellerräume können, dank der individuellen Anpassungsfähigkeit und der Montage vor Ort, optimal genutzt werden.
- Auch alte einwandige Tanks können, mit einer Leckschutzauskleidung mit Leckanzeigemodul ausgestattet werden. Das erhöht den Sicherheitsfaktor und die einwandigen Tanks werden auch als doppelwandig bezeichnet.
- bei einem außerhalb der Kellerräume installierten standortgefertigten Heizöltank ermöglichen Verankerungen im Boden den Einsatz in Hochwassergebieten.
Wann und wo kann man am besten Heizöl kaufen?
Der Haupteinflussfaktor auf den Heizölpreis in Deutschland ist der Rohölpreis. Dieser bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage an den Ölmärkten und Börsenplätzen. Rohöl wird in amerikanischen Dollar gehandelt - unser Ölpreis steigt also wenn der Euro schwächelt. Da sich auch politische und meterologische Einflüsse im Ölpreis widerspiegeln, hat der saisonbedingte Rückgang der Nachfrage wenig Einfluss.
Ein erstes Fazit: Die Hoffnung auf generell fallende Ölpreise konnten sich in den vergangenen Jahren nicht dauerhaft einstellen. Preisrückgänge gab es nur sehr kurzzeitig.
Der Heizölpreis in den letzten Jahren
In den letzten Jahren hat der Heizölpreis buchstäblich eine Berg- und Talfahrt hinter sich gebracht.
Im Januar 2007 lag der Preis bei etwa 55 Euro pro 100 Liter Heizöl. Bis zur Mitte des Jahres stieg der Preis kontinuierlich, aber unwesentlich auf 58 Euro. Von da an ging es steil Bergauf, so dass die 70 Euro-Marke bereits im Januar 2008 deutlich überschritten wurde. Im August 2008 erreiche der Ölpreis seinen Maximum, mit knapp 96 Euro pro 100 Liter. In den Herbst- und Wintermonaten fiel der Preis rapide, so dass im Januar 2009 ein Preis von etwa 53 Euro erreicht war. Der Tiefstand erfolgte dann gegen Juni 2009, mit knapp unter 50 Euro. Im Herbst 2013 lag der Preis bei etwa 88 Euro. Die erwarteten Höchststände von 100 Dollar pro Barrel Öl wurden jedoch nicht überschritten - zum Glück für Besitzer einer Ölheizung, nicht der Fall. Erstmals seit 2016 ist im August 2020 der Heizölpreis auf unter 40 Euro pro 100l gefallen.
Je stärker der Euro gegenüber dem US-Dollar ist, desto mehr wird der Heizölpreis in den Keller gedrückt. Doch es gibt weitere Faktoren, die den Heizölpreis positiv oder negativ beeinflussen können:
Preistreibende Einflüsse
- Die Hurrikan-Saison in den USA
- Für positiv erklärte Konjunkturdaten weltweit
- OPEC-Exporte sollen fallen
Preisdrückende Einflüsse
- Weltbank sieht Weltwirtschaft schrumpfen
- Überproduktion von Rohöl
- Die Öllager sind voll
Wenn Sie langfristig Heizöl einsparen und gleichzeitig die Umwelt schonen wollen, sollten Sie sich über die Nutzung einer Öl-Heizung mit Brennwerttechnik informieren. Mit einem Brennwertkessel, können Sie zwischen 10 und 20 Prozent Ihres Brennstoffbedarfs einsparen.
Der aktuelle Heizölpreis
Der Ölpreis ändert sich täglich - und im Jahresverlauf deutlich. Ein Beispiel zur Entwicklung in den letzten 5 Jahren gefällig? Im ersten Halbjahr 2009 schwankte der Preis für Heizöl EL (Extra Leicht) zwischen 46 und 59 Euro für 100 Liter Öl. Im Herbst 2013 lag der Preis bei knapp 88 Euro. Neben saisonalen Effekten spielt auch die Region eine Rolle. Der Heizwert oder Brennwert des Öls unterscheiden sich dagegen nie.
Laut Statistischem Bundesamt liegen die Kosten für Heizöl derzeit bei:
Ø Kosten für 100 Liter Heizöl (zzgl. MwSt.) | Ø Kosten für 100 Liter Heizöl (inkl. MwSt.) | rechnerische Kosten pro Kilowattstunde (inkl. MwSt.) | |
März 2019 | 59,49 € | 70,79 € | 7,08 Cent |
April 2019 | 58,66 € | 69,80 € | 6,98 Cent |
Mai 2019 | 59,49 € | 70,79 € | 7,08 Cent |
Juni 2019 | 54,86 € | 65,28 € | 6,52 Cent |
Juli 2019 | 56,67 € | 67,44 € | 6,74 Cent |
August 2019 | 54,74 € | 65,14 € | 6,51 Cent |
September 2019 | 58,73 € | 69,89 € | 6,99 Cent |
Oktober 2019 | 55,96 € | 66,59 € | 6,66 Cent |
November 2019 | 55,51 € | 66,06 € | 6,61 Cent |
Dezember 2019 | 56,65 € | 67,41 € | 6,74 Cent |
Januar 2020 | 55,47 € | 66,01 € | 6,60 Cent |
Februar 2020 | 52,11 € | 62,01 € | 6,20 Cent |
März 2020 | 41,14 € | 48,95€ | 4,90 Cent |
April 2020 | 38,61 € | 45,95€ | 4,60 Cent |
Mai 2020 | 36,25 € | 43,14€ | 4,31 Cent |
Juni 2020 | 37,64 € | 43,66€ | 4,36 Cent |
Juli 2020 | 38,41 € | 44,56€ | 4,46 Cent |
August 2020 | 35,70 € | 41,41€ | 4,14 Cent |
September 2020 | 33,45 € | 38,80€ | 3,88 Cent |
Oktober 2020 | 35,67 € | 41,38€ | 4,14 Cent |
November 2020 | 35,52 € | 41,20€ | 4,12 Cent |
Zusammensetzung des Heizölpreises
Der Ölpreis besteht jedoch nicht nur aus dem Materialwert für den Brennstoff. Die folgende Grafik verdeutlicht, welche Bestandteile für die Heizölpreise verantwortlich sind.
Eine prozentuale Auflistung
- 62 Prozent des Verbraucherpreises: Der Preis des Rohöls
- 16 Prozent des Verbraucherpreises: Die Mehrwertsteuer
- 12 Prozent des Verbraucherpreises: Die Mineralölsteuer
- 10 Prozent des Verbraucherpreises: Der Deckungsbeitrag*
*Der Deckungsbeitrag beinhaltet unter anderem die Transportkosten, Kosten für Lagerhaltung und die gesetzlich vorgeschriebene Bevorratung, sowie Kosten für Verwaltung und Vertrieb des Öls.