Der Luftkollektor: Luft für den Wärmetransport
In der Solarthermie nutzen der Flachkollektor wie auch der Röhrenkollektor eine Flüssigkeit als Wärmeträger für den Solarkreislauf. In einem Luftkollektor befindet sich hingegen keine Flüssigkeit - die Solarstrahlung erwärmt Luft im Kollektor. Der Absorber, der die Wärme der Sonnenstrahlung sammelt, wird in einem Gehäuse montiert. Dieses Gehäuse ist wärmegedämmt und wird mit einer Glasscheibe abgedeckt.
Ein autarker Luftkollektor mit photovoltaischer Unterstützung, Bildquelle: Grammer Solar GmbH
Der Luftkollektor ist generell größer als ein Solarthermie Kollektor, der ein Wassergemisch als Wärmeträgermedium nutzt, weil Luft beim Transport der Wärme ein größeres Volumen benötigt. Daher haben die Luftkanäle einen großen Querschnitt und auch der Wärmetauscher, der die Wärme von der Luft auf das Wasser im Speicher überträgt, muss sehr großflächig sein. Ein solares System, das einen Luftkollektor enthält, benötigt also verhältnismäßig viel Platz.
Autarke Luftkollektoren mit Photovoltaik
Ventilatoren treiben den Wärmekreislauf im Luftkollektor an. Da die Ventilatoren mit elektrischer Energie angetrieben werden, benötigt das Solarsystem Strom, was die Energiebilanz verschlechtert. Dies ist einer der Gründe, warum der Luftkollektor im Vergleich zu dem Flachkollektor und dem Röhrenkollektor bei der Trinkwassererwärmung seltener genutzt wird.
Dieses Problem kann man verringern, wenn die Anlage für Solarthermie mit Photovoltaik verbunden wird. Mithilfe der Photovoltaikanlage können die Ventilatoren im Luftkollektor mit Solarstrom betrieben werden. Diese Art Kollektor wird "autarker Luftkollektor" genannt.
Einsatzmöglichkeiten des Luftkollektors
Vor Allem für eine Luftheizung ist der Luftkollektor sehr gut geeignet. Luftheizungen werden besonders oft in Schwimmbädern, Sporthallen und Lagerhallen installiert. Auch in Berghütten oder zur Trocknung von landwirtschaftlichen Produkten kann ein Luftkollektor betrieben werden. Doch auch zur Be- und Entlüftung von Wohngebäuden wird der Luftkollektor in der Solarthermie immer häufiger genutzt. Vorbild sind die Vereinigten Staaten, in denen Luftheizungen schon seit Jahren weit verbreitet sind.
Ein Zuluftsystem kann auch in bestehende Häuser eingebaut werden, wenn diese gut gedämmt sind und keine zu große Heizleistung benötigen. Ein Luftkollektor kann bei Kälte nicht einfrieren und es treten keine Korrosionsprobleme auf. Allerdings muss man einen Filter einbauen, der den Luftkollektor vor Verschmutzung schützt. Ein Luftkollektor verringert außerdem die Luftfeuchtigkeit und beugt so Schimmelbildung vor.
Außerdem kann ein Luftkollektor zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Die erwärmte Luft läuft durch in einem Kreislauf innerhalb der Wandheizungen, der so genannten "Hypokausten", und nicht direkt im Raum. Bei diesem Prinzip werden die Wände erwärmt, die dann die Wärme an die Wohnräume abgeben. Der Wirkungsgrad eines modernen Luftkollektors liegt etwa zwischen 50 und 70 Prozent.
Konsultieren Sie einen Fachmann, um herauszufinden, ob ein Luftkollektor für Ihre Bedürfnisse geeignet ist. In unserem Beitrag zum Vergleich von Röhrenkollektor und Flachkollektor finden Sie weitere Informationen über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kollektortypen.