Warmwasser mit Gas erhitzen - sinnvoll oder nicht?
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Moderne Gebäude verlangen immer geringeren Mengen an Heizenergie. Für warmes Wasser gilt das jedoch leider nicht. Mit sinkendem Energiebedarf von Gebäuden wächst der Anteil des Warmwassers am Gesamtverbrauch genau genommen sogar stetig an, weil der Warmwasserbedarf pro Person eine relativ konstante Größe ist. Von 40 Litern Warmwasser aufwärts kann man durchaus ausgehen (der Gesamtbedarf an Wasser insgesamt liegt eher bei ungefähr 120 Litern aufwärts).
Diese Verschiebung führt zu der interessanten Lage, dass in extrem gut gedämmten Gebäuden der Energiebedarf für warmes Wasser sogar höher ist als der für die gesamte Beheizung. Und für die Warmwasserbereitstellung ist besonders viel Energie in kurzer Zeit nötig. Grund genug, um eine gleichermaßen wirtschaftliche wie komfortable Lösung zu suchen.
Erdgas stellt den Löwenanteil an den Energieträgern am deutschen Heizungsmarkt. Die meisten Heizungen Heizen mit Gas und auch die Warmwasserbereitung mit Gas trifft man deshalb recht häufig an. Sie ist eine von zwei grundlegenden Verfahren zur Warmwasserbereitung: zentral oder dezentral. Eine zusätzliche Unterteilung besteht daran, ob das Wasser in einem Speicher vorgehalten wird oder im "Durchlauf" erhitzt wird, sobald Bedarf besteht.
Zentral bedeutet, dass das Warmwasser an einem Ort erzeugt und im Durchlauf bereitgestellt oder eventuell auch gespeichert wird (beispielsweise in einem speziellen Pufferspeicher oder einem zusätzlichen Warmwasserspeicher). Dezentrale Lösungen, die vor allem in Mehrfamilienhäusern oder großen Mietwohnungen anzutreffen sind, beinhaltet meist entweder jeweils eine einzelne Gas- oder Kombitherme pro Wohneinheit oder die Heizung wird zentral für alle Wohnungen erledigt und eine kleine Therme erledigt die Warmwasserbereitung mit Gas. Alle diese Aufgaben können mit Gas betrieben werden. Aber ist Warmwasser mit Gas wirtschaftlich und komfortabel?
Warmwasserbereitung mit Gas im Kostenvergleich zur Bereitung mit Strom
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Die direkten Konkurrenten der Gasheizung bei der Warmwasserbereitung sind die bekannten elektrischen Durchlauferhitzer. Hier geht zwar keine Wärme durch eine lange Bevorratungszeit in einem Speicher oder langen Leitungswegen vom Speicher zur Verbrauchstelle auf, dafür ist Strom allerdings der teuerste "Brennstoff" am Markt. Während Strom derzeit in Bereichen von 28 Euro pro Kilowattstunde aufwärts unterwegs ist (März 2014), so liegt Gas im Schnitt im Moment noch im Bereich von circa 7,5 Cent pro kWh.
Bei einem durchschnittlichen Aufwand von ungefähr 400 - 600 Kilowattstunden für Warmwasser pro Person im Jahr kommen, besonders bei mehreren Personen, schon stattliche Kostenunterschiede zusammen. Warmwasser mit Gas zu bereiten ist von dieser Perspektive aus betrachtet deutlich preiswerter. Bei der Warmwasserbereitung mit Gas ist aber auch der passende Gastarif wichtig, um die Spareffekte, damit man die Sparpotentiale auch voll ausnutzt. Vergleichsportale wie Check24* helfen Ihnen, die preiswertesten Tarife zu ermitteln.
Der Teufel steckt aber bekanntlich im Detail, denn auch die Installation der Komponenten will bezahlt werden. So kann es von den Investitionskosten betrachtet deutlich sinnvoller sein, dezentral zu heizen und das Warmwasser zu bereiten, wenn beispielsweise die nötigen Leitungen für eine zentrale Lösung mit Gas gar nicht vorhanden sind. Eine Lösung in diesem Fall wären gasbetriebene Durchlauferhitzer. Aber nicht jedes Haus hat einen leichten Zugang zum Gasnetz.
Zusammenfassend kann man sagen: Im Neubau ist zentrales Warmwasser mit Gas eine sinnvolle Lösung. Auch bei bestehendem Leitungsnetz ist die Warmwasserbereitung mit Gas im Altbau eine gute Wahl. Besteht kein Leitungsnetz oder herrscht eine komplizierte Situation in einem Mehrfamilienhaus (vor allem bei größeren vermieteten Einheiten) vor, so kann eine dezentrale Lösung wie ein Gasdurchlauferhitzer die bessere Wahl sein, da die Nachrüstung eines Leitungssystems ohne weiteres Kosten im vierstelligen Bereich aufwärts verursacht. Ist in den Wohneinheiten kein passendes Abgassystem vorhanden, so muss auf ein anderes System wie elektrische Durchlauferhitzer oder Kleinspeicher zurückgegriffen werden.
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