Das Heizrohr der Fußbodenheizung: belastbar und sauerstoffdicht
Abbildung: Viessmann Werke
Die Qualität einer Warmwasser Fußbodenheizung wird maßgeblich von der Qualität der Heizrohre bestimmt. Da die Warmwasser Fußbodenheizung eine Niedertemperaturflächenheizung ist, wird das Wasser in den Rohren auf maximal 40 °C erhitzt. Was zeichnet ein hochwertiges Heizrohr aus? Welche Anforderungen muss es erfüllen? Ein modernes Heizrohr zeichnet sich durch seine Zeitstandfestigkeit, eine hohe Belastbarkeit und eine leichte Verlegbarkeit aus.
Unter Zeitstandfestigkeit versteht man eine mechanische Spannung, die bei einem Werkstoff nach einer bestimmten Beanspruchungszeit und bei konstanter Temperatur oberhalb der sogenannten Übergangstemperatur zum Bruch führt. Die Zeitstandfestigkeit wird durch Zeitstandversuche überprüft. Dabei kam heraus, dass moderne Heizrohre aus Kunststoff und Aluminium bei 90°C Dauerbetriebstemperatur und einem Betriebdruck von 6 bar 30 Jahre lang halten. Da Fußbodenheizungen im Jahresdurchschnitt eine Vorlauftemperatur von 30°C aufweisen, hält ein modernes Heizrohr ein Leben lang. Bei der Verlegbarkeit kommt es auf den Biegeradius an, der das Fünffache des Außendurchmessers des Innenrohrs nicht unterschreiten sollte. Weitere wichtige Parameter des Heizrohr, auf die man achten sollte sind:
- Wandstärke
- Dichte
- lineare Ausdehungskoeffizient
- Wärmeleitfähigkeit
- maximale Betriebstemperatur
- maximale Betriebsdruck
- Oberflächenrauheit
Heizrohre aus Kupfer oder Kunststoff?
Das Heizrohr für eine Fußbodenheizung wurden bis Anfang der 80er Jahre ausschließlich aus Kupfer hergestellt. Anfang der 80er Jahre hielt auch hier der Kunststoff Einzug. Die heute verwendeten Kunststoffrohre für Fußbodenheizung sind Verbundrohre aus drei Schichten, einer Außenschicht aus Polyethylen, Aluminium, und einer Innenschicht aus Polyethylen. Die Aluminiumlage ist wichtig, damit das Heizrohr sauerstoffdicht ist. Bei den aktuellen Kupferpreisen sind die Heizrohre aus Kunststoff günstiger. Auch haben Heizrohre aus Kunststoff den Vorteil, dass man weniger Verbinder und Winkelstücke braucht und auf das Verlöten verzichten kann.
Das Innenrohr des Heizrohr für die Fußbodenheizung besteht aus Polyethylen-Xa, einem Material aus Polyethylen, dass mit Peroxyd vernetzt wurde und daher eine hohe Dichte aufweist. Polyethylen-Xa ist gegenüber dem unvernetzten Ausgangsmaterial thermisch höher belastbar, die Zeitstandfestigkeit und Kerbschlagfestigkeit erhöht sich. Das Innerohr wird durch ein Außenrohr aus Polyethylen-HD geschützt. Das Schutzrohr entkoppelt hinsichtlich des Schallschutzes das Innenrohr von der Fußbodenheizung und gewährleistet, dass bei Verlegung direkt im Estrich mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 70 °C die nach Estrichnorm DIN 18560 zulässigen Temperaturen nicht überschritten werden.
Heizrohr und Sauerstoff
Die modernen Heizrohre aus Kunststoff sind Sauerstoffdiffusionsdicht nach DIN 4729 und resistent gegen Ablagerungen. Damit es nicht zu Korrisionsschäden durch Rost an Heizrohr und Heizkessel der Fußbodenheizung kommt, beträgt der Wert für die maximal zulässige Sauerstoffdurchlässigkeit weniger als 0,1 Gramm Sauerstoff pro Tag je Kubikmeter Wasserinhalt der Rohre bei einer Wassertemperatur von 40 °C. Die meisten Heizrohre haben heute eine Restdurchlässigkeit, die sehr weit unter dem Grenzwert von 0,1 Gramm liegt. Somit dringt an anderen Stellen wie dem Heizkreisverteiler, der aus Pumpen, Schnellentlüftern, Stopfbuchsen, Schiebern und Ventilen besteht, im Laufe eines Jahres weit mehr Sauerstoff in die Fußbodenheizung ein als durch das Heizrohr aus Kunststoff.
Welches Heizrohr einer Fußbodenheizung im Einzelfall am sinnvollsten ist, beurteilt gern ein Fußbodenheizung Fachbetrieb in ihrer Nähe.