BHKW stromgeführt mit Einspeisevergütung betreiben
Mit nachwachsenden Rohstoffen befeuert arbeitet ein BHKW stromgeführt wirtschaftlicher, Bild: Verein zur Förderung von Biomasse und nachwachsenden Rohstoffen Freiberg e.V.
In Gebieten mit gutem Netzausbau, wie in Europa, wird ein BHKW stromgeführt betrieben, wenn die Stromerzeugung wirtschaftlich so interessant ist, dass die wirtschaftliche Nutzung der Wärme vernächlässigt werden kann. Das ist dann der Fall, wenn das Blockheizkraftwerk z.B. nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert und mit nachwachsenden Rohstoffen oder mit Gülle betrieben wird. In diesen Fällen ist der EEG Einspeisetarif so attraktiv, dass sich die reine Stromerzeugung ohne ein Wärmekonzept rechnet. Das BHKW arbeitet dann stromgeführt und passt seine Arbeit dem jeweiligen Strombedarf an.
BHKW stromgeführt in der landwirtschaftlichen Verwendung
Das EEG bietet für den Betrieb von Blockheizkraftwerken eine Vielzahl an zusätzlichen Boni, die den Betrieb eines stromgeführten BHKW finanziell attraktiv machen. BHKW Förderung gibt es unter anderem durch den Nawaro Bonus (Bonus für Strom aus nachwachsenden Rohstoffen), dem Zuschlag für die Verwertung von Landschaftspflegematerial, dem Nawaro Bonus für Strom aus Biogas und dem Gülle Bonus für Strom aus Biogas. Darüber hinaus gibt es den Nawaro Bonus für die Holzvergasung.
Ein BHKW ist stromgeführt also für Anwender interessant, die eine entsprechende Infrastruktur haben und schnell in großen Mengen Zugriff auf entsprechende Rohstoffe haben, wie zum Beispiel Landwirte, Energiewirte, oder Holzwerke. Diese können anfallende Gülle nutzen, um Biogas für ein Blockheizkraftwerk zu gewinnen oder Holz und Energiepflanzen als Brennstoff für das stromgeführt arbeitende BHKW zu verwenden und eine erhöhte Einspeisevergütung für den BHKW-Strom zu erhalten.
BHKW stromgeführt ist ohne Wärmekonzept vor allem für Energieversorger sinnvoll
Ein BHKW ist stromgeführt ohne Wärmekonzept aufgrund der bereitgestellten Fördermittel wirtschaftlich sinnvoll, ökologisch aber nicht. Der größte Teil der im Kraft-Wärme-Kopplung System eingesetzten Energie wird in Wärme verwandelt. Der kleinere Teil in Strom. Wird die Wärme nicht genutzt, geht der eigentliche Vorteil vom einem Blockheizkraftwerk - die gleichzeitige Erzeugung und Nutzung von Strom und Wärme - verloren und das BHKW arbeitet nicht effizient. Deshalb ist ein gut durchdachtes Wärmekonzept notwendig, wenn man ein Blockheizkraftwerk stromgeführt betreiben möchte.
Ein BHKW stromgeführt zu betreiben ist deswegen vor allem für Energieversorger interessant. Diese können ein Blockheizkraftwerk nutzen, wenn es im allgemeinen Netz zu Stromlastspitzen kommt. Das BHKW wird dann hochgefahren, um die Lasten abzufangen. Die erzeugte Wärme aus dem Blockheizkraftwerk wird oft über ein Fernwärmenetz weitergeleitet und geht so nicht verloren.
In den meisten Fällen wird ein BHKW wärmegeführt betrieben - diese Betriebsweise eines BHKW ist für den Privatgebrauch am interessantesten. Unbedingt erforderlich ist es jedoch, einen Fachbetrieb zu finden, der eine richtig dimensionierte Anlage empfehlen kann.