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BHKW wärmegeführt: der Wärmebedarf regelt die Leistung

Ein BHKW ist wärmegeführt, wenn die Leistung des Gerätes von der nachgefragten Wärmemenge geregelt wird. Da ein BHKW mehr Wärme als elektrische Leistung erzeugt, ist diese Leistungsführung bei der Kraft-Wärme-Kopplung naheliegend und ökologisch sinnvoll. Um wirtschaftlich zu arbeiten, muss ein Blockheizkraftwerk eine möglichst hohe Jahreslaufzeit erreichen. Weiterlesen

BHKW wärmegeführt - hohe Laufzeiten erhöhen Wirtschaftlichkeit

BHKW wärmegeführt

BHKW, die wärmegeführt arbeiten, sind für ein Ein- oder Zweifamilienhaus die wirtschaftlichste Betriebsweise, Bild: ASUE e.V.

BHKW findet man wärmegeführt vorwiegend in der Leistungsklasse kleiner als 50kW. Das heißt, auch im Ein- bis Zweifamilienhaus, Gewerbe, Handwerk oder Dienstleistungs­sektor ist der Einsatz sinnvoll. Vorraussetzung ist ein gleichmäßiger Wärmebedarf über das ganze Jahr. Eine Jahresjaufzeit von 5000 Stunden im Jahr sollte bei einem BHKW wärmegeführt nicht unterschritten werden.

Dieser Wärmebedarf ist bei Ein- und Zweifamilienhäusern z.B. bei einem beheizten Schwimmbad gegeben. Auch bei Unter­nehmen wie Hotels, Seniorenheime, Kranken­häuser, bestimmten Gewerbe- und Handwerksbetrieben mit entsprechend hohem Warmwasserbedarf sind die Bedingungen für das BHKW wärmegeführt gut.

Abhängig von der Bauart vom Blockheiz­kraftwerk ist es möglich, die Wärme mit einer Absorbtionskühlanlage in Kälte umzuwandeln. Auch diese Betriebsweise eines BHKW ist wärmegeführt.

Wird ein BHKW wärmegeführt, ist es idealerweise über einen großen Bereich drehzalmodulierend. So schaltet das Gerät bei Lastschwankungen bei der Wärmeabnahme nicht ab, sondern es passt die Drehzahl an die Wärmeabfrage an und erzeugt weiterhin Strom. Diese Betriebsart eines BHKW wärmegeführt verlängert die Lebensdauer der Geräte und ist wirtschaftlich. Um die Laufzeiten eines BHKW bei geringer Wärmeabfrage zu verlängern wird in Zeiten von geringer Wärmenachfrage diese in einem Pufferspeicher gelagert, bis sie wieder angefordert wird.

Ersetzt ein wärmegeführtes Blockheizkraftwerk meine Heizung?

Ein Mini BHKW wärmegeführt deckt im privaten wie im gewerblichen Bereich immer die Grundlast des Wärmebedarfs. Die Heizungsanlage wird durch ein Mini BHKW nicht ersetzt. Sie springt ein, wenn Spitzenlasten beim Wärmebedarf angefordert werden, z.B. im Winter bei Temperaturen unter Null Grad. Ein BHKW arbeitet am wirtschaftlichsten, wenn es an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden in Betrieb ist.

Ein Dauerbetrieb ist nur aber nur sichergestellt wenn die Wärme auch abgenommen wird. Deshalb wird es so ausgelegt, das es in einem System die Grundlast decken kann, Raumheizung, Warmwasser und Kühlung. Würde ein BHKW wärmegeführt für die Spitzenlast des Wärmebedarfs ausgelegt, wäre die Wärmeleistung der Maschine so groß, dass z.B. bei milder Witterung das BHKW abschalten würde. Dann würden die wirtschaftliche und förderungswürdige Betriebszeit der Kraft-Wärme-Kopplung von mindestens 5000 pro Jahr nicht erreicht. Deshalb empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb zu finden, der den Wärmebedarf richtig ermittelt.

Verwertung des BHKW Stroms

Hier hat der Betreiber vom Blockheizkraftwerk zwei Möglichkeiten. Der Strom wird entweder vor Ort im Eigenverbrauch genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Die Stromverwertung refinanziert das BHKW. Der Ertrag wiederum ist neben den Betriebsstunde auch abhängig von der Art der Förderung. Prinzipiell gibt es die Förderung über den KWK Zuschlag nach KWK Gesetz und Stromvergütung durch das EEG. Weiterhin gibt es noch BHKW Förderung von anderen Anbietern.

Ein BHKW arbeitet nicht nur wärmegeführt: unter Umständen kann ein BHKW netzgeführt betrieben werden. Auch eine kombinierte Betriebsweise von einem Blockheizkraftwerk ist möglich.

Christian Märtel
Christian Märtel ist SEO-Manager und Fachredakteur für Wärmepumpen, Gasheizungen und Elektroheizungen.
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