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Wärmepumpenstrom: So finden Sie den richtigen Tarif

Was kostet Wärmepumpenstrom? Das hängt davon ab, welchen Tarif Sie wählen. Viele Stromanbieter haben einen speziellen Wärmepumpentarif im Portfolio. Dessen Arbeitspreis ist niedriger als der des jeweiligen Haushaltsstromtarifs. Sie sparen damit teils mehrere hundert Euro. Allerdings sind mit einem Wärmepumpentarif auch Zusatzkosten verbunden. Um den passenden Stromtarif zu finden, muss ein bisschen gerechnet werden. Wir zeigen Ihnen, wie. Weiterlesen
Ariane Müller
Ariane Müller
6 März 2025

Das Wichtigste zum Wärmepumpenstrom

Was Sie über Wärmepumpenstrom wissen müssen

Für Wärmepumpen gibt es spezielle Stromtarife. Deren Arbeitspreis ist 10-30 % niedriger als der von Haushaltsstrom. 

► Aber: Wollen Sie einen Wärmepumpenstromtarif nutzen, müssen Sie einen zweiten Stromvertrag abschließen und sich einen zweiten Stromzähler zulegen:

  • Zwei Stromverträge bedeuten: Sie müssen zweimal den Grundpreis zahlen. Bei Wärmepumpenstrom beträgt der durchschnittlich 115 Euro im Jahr.
  • Ihre Wärmepumpe muss steuerbar sein und braucht einen separaten Zähler. Dessen Einbau kostet 100–200 Euro. Muss dafür Ihr Zählerschrank erneuert werden, kommen noch 500–1.000 Euro dazu.

Hat Ihre Wärmepumpe einen geringen Stromverbrauch (< 4.000 kWh/a), lohnt sich ein separater Stromvertrag meist nicht.

► Nutzen Sie für ihren Betrieb normalen Haushaltsstrom, zahlen Sie zwar einen etwas höheren Arbeitspreis. Aber:

  • Sie sparen die Kosten für den zweiten Stromzähler und den zweiten Grundpreis.
  • Ab 2024 installierte Wärmepumpen erhalten für ihre Steuerbarkeit jedes Jahr einen pauschalen Rabatt auf die Netzentgelte in Höhe von 110–190 Euro.
 Wärmepumpenstrom-TarifHaushaltsstrom-Tarif
Vorteileniedrigerer Arbeitspreis (10–30 % günstiger)Netzentgelt-Pauschale ► verringert Kosten um 110–190 Euro pro Jahr
  kein zweiter Vertrag erforderlich ► kein zweiter Grundpreis 
  kein zweiter Zähler erforderlich ► spart Installationskosten
Nachteilezweiter Stromzähler erforderlich (Installationskosten: 100–200 Euro) + u. U. neuer Zählerschrank (500–1.000 Euro)höherer Arbeitspreis
 zweimal Grundpreis zu zahlen (Ø 115 Euro) 

Wann Sie mit Wärmepumpenstrom Heizkosten sparen und wann nicht

Was ist Wärmepumpenstrom?

Wärmepumpen müssen Sie nicht wie Ihre anderen Geräte mit Haushaltsstrom betreiben. Denn für sie gibt es auch eigene Stromtarife. Der Grund dafür: Wärmepumpen haben einen hohen Stromverbrauch, der in Zeiten hoher Nachfrage das Stromnetz belasten kann. Ermöglichen Sie Ihrem Netzbetreiber, zeitweise die Leistung Ihrer Wärmepumpe zu drosseln, zahlen Sie im Gegenzug weniger für den Strom. Im Durchschnitt fällt der Arbeitspreis des Wärmepumpentarifs 10–30 % niedriger aus als der des Haushaltstarifs. Denn ein Teil der für Strom fälligen Steuern und Abgaben wurde gesenkt. So sparen Sie im Idealfall mehrere hundert Euro.

In der Vergangenheit waren jedoch nur wenige Wärmepumpenbesitzer bereit, sich auf diesen Austausch einzulassen. Denn bis 2024 durften Energieversorger den Wärmepumpenstrom für bis zu 6 Stunden am Tag ganz abstellen (EVU-Sperre). Dies machte einen größer dimensionierten Pufferspeicher erforderlich.

Seit dem 1. Januar 2024 dürfen Wärmepumpen laut § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) nicht mehr abgeschaltet, sondern nur noch auf mindestens 4,2 kW gedrosselt werden. Dafür müssen seit 2024 alle neuen Wärmepumpen (ab 4,2 kW) steuerbar sein. Dadurch kann der Netzbetreiber deren Leistung jederzeit herunterfahren. Dies darf er allerdings nicht mehr zu festen Zeiten, sondern nur noch bei nachgewiesener Netzüberlastung tun. 

In diesem Zusammenhang gab es eine weitere Neuerung: Allein für die Möglichkeit eines Fernzugriffs auf Ihre Wärmepumpe erhalten Sie künftig eine finanzielle Entschädigung. Sie können dabei zwischen zwei Modulen wählen: Modul 1 bringt Ihnen einen pauschalen Rabatt auf Ihren Haushaltsstrompreis. In Modul 2 entscheiden Sie sich für einen Wärmepumpentarif.

Modul 1: Seit 2024 ist der Strom für neue Wärmepumpen automatisch günstiger

Sie sparen also künftig in jedem Fall Stromkosten. Denn, wenn Sie Ihre neue Wärmepumpe anmelden, landen Sie automatisch in Modul 1. Hier bekommen Sie jedes Jahr einen pauschalen – also verbrauchsunabhängigen – Rabatt auf das Netzentgelt Ihres normalen Stromtarifs. Dieser berechnet sich wie folgt: 

Bereitstellungsprämie (80 € brutto) + Stabilitätsprämie (Arbeitspreis * 3.750 kWh/a (Durchschnitt des Jahresverbrauchs von Wärmepumpen und Wallboxen) * 0,2 (Stabilitätsfaktor))

Daraus ergibt sich – je nach Netzgebiet – ein Nachlass von 110 bis 190 Euro im Jahr. Dieser Betrag wird Ihnen mit der jährlichen Stromabrechnung gutgeschrieben.

Geld sparen mit Zweitarifzähler für Wärmepumpe

Seit 2024 brauchen Sie nicht unbedingt einen Wärmepumpentarif, um Stromkosten zu sparen. | Foto: © Sergej Toporkov / Adobe Stock

Modul 2: Gesonderter Wärmepumpen-Tarif senkt Kosten bei hohem Stromverbrauch

Es gibt aber auch weiterhin Spezialtarife für Wärmepumpen – sowohl für Wärmepumpen, die schon vor 2024 in Betrieb genommen wurden, als auch für seitdem installierte. Für letztere stellt der Wärmepumpenstrom das Modul 2 dar. So enthalten diese Tarife bereits eine Netzentgelt-Reduzierung von 60 %. Je höher der Stromverbrauch der Wärmepumpe, desto mehr sparen Sie mit Modul 2. Wenn Sie sich dafür entscheiden, müssen Sie dies Ihrem Netzbetreiber mitteilen, da er Sie sonst in Modul 1 einstuft.

Wärmepumpenstrom wird als Eintarif- oder Zweitarif-Variante angeboten. Für letztere braucht es einen Zähler mit zwei getrennten Zählwerken. Jedes misst den Verbrauch für einen anderen Zeitabschnitt. Nachts, wenn die Nachfrage gering ist, wird der Strom zum Niedertarif (NT) berechnet. Tagsüber zahlen Sie den etwas teureren Hochtarif (HT). Meist verteilt sich der Verbrauch im Verhältnis 60:40. Wann genau welcher Zeitabschnitt beginnt und endet, legt jeder Netzbetreiber eigenständig fest.

Modul 3 ab April 2025

Im April 2025 soll noch eine dritte Variante der Kostenreduktion an den Start gehen: ein zeitvariables Netzentgelt. Dafür wird der Stromtarif in drei Stufen unterteilt: Standardtarif (ST), Hochlasttarif (HT) und Niedriglasttarif (NT). In Zeiten niedriger Netzauslastung ist der Strom dann besonders günstig. Um Modul 3 nutzen können, brauchen Sie einen Smart Meter, der den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe auf eine Viertelstunde genau misst.

Wärmepumpenstrom setzt separaten Stromzähler voraus

Da es sich bei Wärmepumpenstrom um einen Tarif nur für Wärmepumpen handelt, muss deren Stromverbrauch auch einzeln abgerechnet werden. Sie brauchen daher einen separaten Stromzähler nur für die Wärmepumpe. Bei Haushaltsstrom hingegen können Sie alle Ihre Stromverbräuche über einen Zähler laufen lassen.

Mit einem zweiten Zähler sind allerdings auch Kosten verbunden. So zahlen Sie für dessen Einbau etwa 100 bis 200 Euro. Sollte in Ihrem Zählerschrank kein Platz für einen zweiten Zähler sein, kommen noch einmal 500 bis 1.000 Euro für dessen Umbau dazu.

Wann Wärmepumpenstrom sich lohnt

Entscheidend für die Frage, ob ein Wärmepumpenstromtarif in Ihrem Fall sinnvoll wäre, sind zwei Faktoren: der Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe und die in Ihrer Region angebotenen Tarif-Optionen.

1. Stromverbrauch: Je mehr, desto eher

Der Vorteil von Wärmepumpenstrom ist der vergünstigte Arbeitspreis. Dadurch kostet er weniger als ein normaler Stromtarif. Allerdings verringert sich die Einsparung durch den zusätzlich zu zahlenden Grundpreis sowie die Kosten für den zweiten Stromzähler. Damit Sie am Ende wirklich sparen, darf also der Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe nicht zu niedrig ausfallen. Ab etwa 4.000 kWh pro Jahr ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich ein Wärmepumpentarif für Sie rechnet.

Die folgende Grafik zeigt Ihnen, welche Aspekte in Ihre Wirtschaftlichkeitsanalyse einfließen sollten:

Wann Wärmepumpenstrom, wann Haushaltsstrom

Haushalts- oder Wärmepumpenstrom? Diese Faktoren beeinflussen, welcher Tarif sich eher lohnt. | Grafik: © Heizungsfinder

  • Neubau: Neue Häuser verfügen über einen hohen Dämmstandard und meist auch Fußbodenheizungen. Dadurch sind Wärmebedarf und Vorlauftemperatur niedrig – und mit ihnen auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe.
  • Gut gedämmter Altbau: Ähnlich sieht es bei gut sanierten Bestandsgebäuden aus. Auch nachträglich durchgeführte Dämmmaßnahmen können den Wärmebedarf des Hauses stark senken und so der Wärmepumpe die Arbeit erleichtern.
  • Nur ein Stromzähler: Da für die Abrechnung von Wärmepumpenstrom ein separater Zähler benötigt wird, kommt ein solcher Tarif auch nur dann infrage, wenn dieser vorhanden ist.
  • Nutzung von PV-Strom: Wenn Sie Ihre Wärmepumpe auch mit Strom aus Ihrer Solaranlage betreiben wollen, ist Wärmepumpenstrom eher nichts für Sie. Zum einen, weil durch den PV-Strom der Netzstrombedarf sinkt. Und zum anderen, weil ein zweiter Zähler es dem Energiemanagementsystem schwerer macht, den Solarstrom optimal zu verteilen.

2. Tarifangebot: Je nach Region unterschiedliche Anbieter und Preise

Inwiefern Sie mit einem Wärmepumpentarif sparen, hängt auch davon ab, wie das Stromangebot in Ihrer Region aussieht. So treten manche Anbieter nur in bestimmten Gebieten auf. Andere versorgen zwar ganz Deutschland mit Strom – allerdings je nach Region zu unterschiedlichen Preisen. Und nicht alle haben Wärmepumpenstrom in ihrem Portfolio.

► So finden Sie den passenden Stromtarif für Ihre Wärmepumpe:

4 Schritte zum Wärmepumpenstrom

In nur 4 Schritten zum passenden Wärmepumpenstrom | Grafik: © Heizungsfinder (mit KI-Unterstützung erstellt)

Unser Test: Sieben überregionale Anbieter, eine Großstadt im Norden und ein Dorf im Süden

Um Ihnen zu zeigen, worauf Sie beim Tarifvergleich achten sollten, haben wir eine kleine Stichprobe durchgeführt. Wir haben uns sieben große Stromanbieter gesucht und zwei Orte innerhalb Deutschlands. Beim ersten handelt es sich um unseren Standort Hamburg. Als Gegenpol zur norddeutschen Großstadt haben wir dann das süddeutsche Dorf Meinheim in Bayern genommen. 

Für beide haben wir uns jeweils auf den Websites der Anbieter Tarife anzeigen lassen: einmal Wärmepumpenstrom und einmal normalen Haushaltsstrom. Als Mindestlaufzeit haben wir dabei stets 12 Monate genommen. So empfiehlt es auch die Verbraucherzentrale. Neukundenboni und dergleichen haben wir außen vor gelassen. Denn die gelten ja stets nur fürs erste Jahr. 

Anhand der Angaben zu Arbeits- und Grundpreis haben wir dann ausgerechnet, auf welche Ersparnis Sie bei einem Stromverbrauch von 6.000 kWh/a (Durchschnittsverbrauch von Wärmepumpen) und von 3.000 kWh/a kämen. 

Beispiel 1: 20457 Hamburg

 Anbieter StromtarifArbeitspreis6.000 kWh/aErsparnis*3.000 kWh/aErsparnis*
VattenfallWärmepumpe Natur1226,77 ct/kWh1.606,20636 - 112,80 = 523,20803,10318 - 112,80 = 205,20
ÖkoStrom12 Standard37,37 ct/kWh2.242,201.121,10
E.ONÖkoStrom Wärmepumpe ET 1227,88 ct/kWh1.672,80624 - 201,28 = 422,72836,40312 - 201,28 = 110,72
ZukunftsStrom Öko38,28 ct/kWh2.296,801.148,40
SüwagSmartLine Wärmepumpe28,31 ct/kWh1.698,60580,80 - 17,88 = 562,92849,30290,40 - 17,88 = 272,52
Süwag / Naturstrom Relax37,99 ct/kWh2.279,401.139,70
enviaMWärmepumpenstrom30,31 ct/kWh1.818,60493,80 - 67,08 = 426,72909,30246,90 - 67,08 = 179,82
MEIN STROM relax38,54 ct/kWh2.312,401.156,20
EnBWPrivatstrom Wärmepumpe33,11 ct/kWh1.986,60267 - 167,16 = 99,84993,30133,50 - 167,16 = -33,66
Privatstrom37,56 ct/kWh2.253,60 1.126,80
YelloWärmepumpenstrom33,51 ct/kWh2.010,60253,20 - 175,66 = 77,541.005,30126,60 - 175,66 = -49,06
37,73 ct/kWh2.263,80 1.131,90
EWEZuhause+ Grünstrom Wärmepumpe39,04 ct/kWh2.342,4028,80 - 182,28 = -153,481.171,2014,40 - 182,28 = -167,88
Zuhause+ Grünstrom39,52 ct/kWh2.371,201.185,60

* (Haushaltstarif - Wärmepumpentarif) - Grundpreis des Wärmepumpentarifs

Größtmögliche Ersparnis (teuerster Haushaltsstromtarif (EWE) minus günstigster Wärmepumpentarif (Süwag)): 

  • 6.000 kWh: 2.371,20 - (1.698,60 - 17,88) = 654,72 Euro
  • 3.000 kWh: 1.185,60 - (849,30 - 17,88) = 318,42 Euro

Beispiel 2: 91802 Meinheim

Anbieter StromtarifArbeitspreis6.000 kWh/aErsparnis*3.000 kWh/aErsparnis*
EnBWEnBW / Privatstrom Wärmepumpe22,13 ct/kWh1.327,80409,80 - 138 = 271,80663,90204,90 - 138 = 66,90
Privatstrom28,96 ct/kWh1.737,60868,80
YelloWärmepumpenstrom22,89 ct/kWh1.373,40405 - 124,38 = 280,62686,70202,50 - 124,38 = 78,12
29,64 ct/kWh1.778,40889,20
VattenfallWärmepumpe Natur1223,97 ct/kWh1.438,20216 - 112,80 = 103,2719,10123 - 112,80 = 10,20
ÖkoStrom12 Standard28,07 ct/kWh1.684,20842,10
SüwagSmartLine Wärmepumpe24,97 ct/kWh1.498,20295,80 - 42,48 = 253,32749,10147,90 - 42,48 = 105,42
Naturstrom Relax29,90 ct/kWh1.794897
E.ONÖkoStrom Wärmepumpe ET 1224,99 ct/kWh1.499,40208,20 - 184,46 = 23,74749,40104,40 - 184,46 = -80,06
ZukunftsStrom Öko28,46 ct/kWh1.707,60853,80
enviaMWärmepumpenstrom27,58 ct/kWh1.654,80250,20 - 67,08 = 183,12827,40125,10 - 67,08 = 58,02
MEIN STROM relax31,75 ct/kWh1.905952,50
EWEZuhause+ Grünstrom Wärmepumpe30,95 ct/kWh1.85728,20 - 190,32 = -162,12928,5014,10 - 190,32 = -176,22
Zuhause+ Grünstrom31,42 ct/kWh1.885,20942,60

* (Haushaltstarif - Wärmepumpentarif) - Grundpreis des Wärmepumpentarifs

Größtmögliche Ersparnis (teuerster Haushaltstromtarif (EWE) minus günstigster Wärmepumpentarif (EnBW)): 

  • 6.000 kWh: 1.885,20 - (1.327,80 - 138) = 419,40 Euro
  • 3.000 kWh: 942,60 - (663,90 - 138) = 122,70 Euro

Die Ergebnisse: Regionale Unterschiede und teilweise auch Minuswerte

Unser Test hat gleich mehrere Erkenntnisse gebracht:

  • Die Strompreise sind je nach Region unterschiedlich hoch. Das gilt sowohl für die einzelnen Tarife als auch die jeweiligen Arbeits- und Grundpreise.
  • Ein niedriger Arbeitspreis ist nicht alles. Auch der Grundpreis sollte möglichst niedrig ausfallen. Denn der schmälert ja Ihre Einsparungen gegenüber dem Betrieb der Wärmepumpe mit nur einem Stromtarif für Haus und Heizung. So hat in Hamburg zwar Vattenfall den niedrigsten Arbeitspreis. Bei Süwag kommen Sie jedoch aufgrund des viel geringeren Grundpreises auf niedrigere Gesamtkosten.
  • In einigen Fällen sorgte der Grundpreis sogar dafür, dass Sie mit dem Wärmepumpenstrom draufzahlen würden. Dies ist besonders beim niedrigen Stromverbrauch der Fall.
  • Anbieter-übergreifend zeigte sich, dass Wärmepumpentarife nicht immer am günstigsten sind. So ist der im Test teuerste Wärmepumpenstrom gleichzeitig auch teurer als die Haushaltsstromtarife aller anderen Anbieter. 

Beachten Sie außerdem:

Wenn Sie Ihre Wärmepumpe erst neu in Betrieb nehmen, erhalten Sie bei Nutzung eines normalen Stromtarifs die Netzentgelt-Pauschale (Modul 1). Diese verringert die Kosten auf Seiten des Haushaltsstroms. Sie müssen also noch 110–190 Euro von der Ersparnis abziehen. Bei niedrigem Stromverbrauch bleibt dann nur selten noch ein Plus übrig – und wenn, dann nur ein geringes. Und selbst beim Durchschnittsverbrauch wird so aus manch anfänglicher Ersparnis doch noch ein Minusbetrag.

► Tipp:

Sie sind nicht verpflichtet, Ihren Haus- und Wärmepumpenstrom vom gleichen Anbieter zu beziehen. Es empfiehlt sich also, nicht nur innerhalb eines Anbieters Tarife zu vergleichen, sondern auch die Anbieter untereinander. Helfen können Ihnen dabei Vergleichsportale wie Wechselpilot* oder Verivox. Hier können Sie gezielt nur nach Wärmepumpenstrom, manchmal auch Heizstrom genannt, suchen. Dann werden Ihnen auch kleinere Stromanbieter angezeigt, deren Tarife teils noch günstiger sind als die der Big Player.

Alternative zum normalen Hausstrom: Dynamischer Stromtarif

Heizkosten sparen, ohne zweiten Zähler einzubauen? Dann wäre vielleicht ein dynamischer Stromtarif etwas für Sie. Bei diesem haben Sie keinen festen Arbeitspreis, sondern zahlen stets das, was der Strom zur jeweiligen Stunde am Vortag an der Börse gekostet hat. 

Vom Prinzip her ähnlich wie Modul 3 brauchen Sie auch hier einen Smart Meter, der den Stromverbrauch alle Viertelstunde misst, sowie eine Steuerbox, die die Wärmepumpe vorrangig dann mit Strom versorgt, wenn dieser besonders günstig ist – beispielsweise in der Nacht.

Allerdings haben Sie auch hier wieder Zusatzkosten: Ein Smart Meter für Wärmepumpen kostet 50 Euro im Jahr. Für die Steuerbox kommen noch einmal bis zu 40 Euro jährlich dazu.

Mehr zu unserem eigenen dynamischen DAA-Wärmepumpentarif* erfahren Sie in unserem Artikel zum Zusammenspiel von dynamischen Stromtarifen und Wärmepumpen.

*Link zu einem Kooperationspartner

Mein Fazit: Genau vergleichen, Geld einstreichen

Wärmepumpenstrom ist eine gute Möglichkeit, Heizkosten zu sparen. Allerdings klappt das nicht in jedem Fall. Ist der Strombedarf Ihrer Wärmepumpe zu niedrig und sind die mit einem Wärmepumpentarif verbundenen Zusatzkosten zu hoch, lohnt dieser sich nicht. 

► Vergleichen Sie daher vorher genau die Angebote und rechnen dann Ihren Testsieger mit Zählerkosten, Grundgebühr und dem Rabatt, den Sie automatisch bekommen würden, gegen. So bewahren Sie sich davor, statt des erhofften Plus am Ende vielleicht sogar ein Minus zu machen.

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Ariane Müller, Fachredakteurin für Energiethemen & Produzentin des Podcasts "Energetisch & Effizient"

FAQ zu Wärmepumpenstrom

Brauche ich für die Wärmepumpe einen separaten Zähler?
Nicht unbedingt. Sie können Ihre Wärmepumpe auch mit dem Strom betreiben, den Sie für Ihre sonstigen Geräte nutzen. Dann wird Ihr gesamter Verbrauch über einen Zähler abgerechnet. Wollen Sie jedoch einen speziellen Wärmepumpentarif nutzen, ist dafür ein separater Zähler erforderlich. Damit sich dessen Einbau lohnt, sollte Ihre Wärmepumpe aber einen höheren Stromverbrauch haben.
Ist meine Wärmepumpe von der Neuregelung von § 14a EnWG betroffen, wenn ich sie vor 2024 in Betrieb genommen habe?
Bestandsanlagen sind vorerst von dem neuen Modell ausgenommen. Nutzten Sie bisher keinen Wärmepumpentarif, wird die Leistung Ihrer Wärmepumpe auch in Zukunft nicht gedrosselt. Beziehen Sie bereits Wärmepumpenstrom, können Sie bis 2028 in der alten Regelung verbleiben. Erst danach sind Sie verpflichtet, sich für eines der neuen Module zu entscheiden. Sie können aber auch jetzt schon ins neue Modell wechseln.
Bekomme ich im Wärmepumpentarif auch Ökostrom?
Wärmepumpe und Ökostrom sind eine sehr umweltschonende Kombination. Aus diesem Grund handelt es sich mittlerweile in den meisten Fällen bei Wärmepumpenstrom automatisch um Ökostrom. Auf Preisvergleichsportalen können Sie aber auch gezielt nach ökologischen Tarifen filtern.
Ariane Müller
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.
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